Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
   
  
  
     
       
     
   
   
  
    
   
   
   
  
  
  
    
    
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
      
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Das Baupolizei-Recht. 
11. 
Ausführung perspektivischer Zeichnungen. 
Bearbeitet von J. M. Frangenheim, Architekt, vorm. Direktor der K. Baugewerk- 
Schule zu Erfurt. 
Bitteratur: 
Weissbach. Anleitung zum axonometr. Zeichnen 1857. — Staudigl. Die axonometr. und 
schiefe Projektion 1875. Delabar. Anleitung zum Linearzeichnen. Schreiber. Lehrbuch 
d. Perspektive 1875. v. Peschka u. Koutny. Freie Perspektive 1868. de la Gourmnervie. 
T'raitd de perspeetive lineaire, Meydenbauer. Photo-Geometrie; Ze itschr. f. Bauwesen 1867. 
Maertens. Der optische Maassstab. Hauck. Die subjektive Perspektive 1879. Der- 
selbe. Mittheilungen im Wochenbl. f. Archit. u. Ingen. 4, Jahrg. und in der Zeitschr. f. Mathemat, 
u. Physik 26. u. 27. Jahrg. Schwedler, Theater-Perspektive:; Zeitschr. f. Bauwesen 1859. 
Franeenheim. Leitfaden der Linear-Perspekt. 1880. Derselbe. Perspektiv. Studienblatt 
1880. Burmester. Grundlehren d. Theater-Perspekt. Derselbe. Relief-Perspektive. 
Derselbe. Ueber Theater-Perspektive Alleem. Bauzeitg. 1884 
I. Projektions-Arten. 
Zeichnungen architektonischer Gegenstände werden nach verschiedenen Dar- 
stellunes-Arten angefertigt, welche aus den Gesetzen der darstellenden Geometrie 
hergeleitet sind. Dieselben können len Zweck haben, Gebäude, bezw. Theile davon 
so abzubilden, dass entweder der Gegenstand nach Gestalt und Grösse genau dar- 
oestellt ist. oder dass nur eine Vorstellung von der Gestalt erzielt wird, ohne dass 
‚lie Maasse direkt aus der Zeichnung entnehmbar sind. 
Die Maasse der Gegenstände werden auf drei rechtwinklig zu einander stehende 
Ebenen bezogen, deren Durchschnitts-Geraden Koordinaten-Axen heissen. Die- 
selben werden als Längen-, Breiten-, und Höhen-Axen mit X, Y, Z bezeichnet. 
Die ersteenannte Art der Zeichnungen wird erhalten durch Anwendung 
der reehtwinkligen (orthogonalen) Parallel - Projektion, wobei die Projektions- 
Strahlen unter sich und zu einer Axe parallel angenommen werden. Durch Ein- 
führung einer Projektions-Ebene, rechtwinklig zu den Strahlen, erhält man (die 
Projektion des darzustellenden Gegenstandes, an dessen Ecken die Strahlen ge- 
zogen sind. 
Zur Herstellung der an zweiter Stelle oben genannten Zeichnungen, der 
Zentral- oder perspektivischen Projektion, denkt man die Strahlen in 
einem Punkt, dem Projektions- Punkt zusammen treffend und durch eine 
Projektions-Ebene geschnitten. 
Zwischen beiden genannten Arten der Projektion steht die schiefwinklige 
(axonometrische) Projektion, bei welcher die Projektions-Strahlen zwar unter sich, 
jedoch zu keiner der Koordinaten -Axen parallel sind und durch eine recht- 
oder schiefwinklig eingeführte Projektions-Ebene eeschnitten werden. In dem ersten 
Falle ist diese Ebene gegen jede der Axen geneigt, so dass alle Ausdehnungen in 
veränderter Lage erscheinen; im zweiten stellt man die Ebene meist lothrecht und 
parallel zu zwei Axen, so dass zwei Ausdehnungen in wahrer Länge erscheinen, 
die dritte aber verändert ist. Zur Vereinfachung der Arbeiten kann man in beiden 
Fällen die drei Ausdehnungen unverändert bestehen lassen. 
Die Z-Axe wird lothrecht angenommen; die Lagen der X- und Y-Axe werden 
dureh die mit der Z-Axe eingeschlossenen Winkel bestimmt; der Maassstab auf Z 
bildet die Einheit: die Maassstäbe für X und Y werden in Verhältniss-Zahlen 
zu jener Einheit ausgedrückt. 
  
 
	        
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