Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
     
    
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Baumechanik. 
710 
   
Die vorhin angedeutete Verwandlung der Fläche AA, BH ist, um 
Fig. 656 nicht zu sehr zu überfüllen, in Fig. 656b angedeutet: A,.L, || Dı Ä:: 
K,L||D,B. Mache BL, =D,L;; ZLN || A,L,; dann ist AAABN an Inhalt 
= /AD,K,K, und ferner, Fig. 656: A, B, || AN; Fläche 
AA,BH ist = Fläche AB;H. 
Ist noch eine Ueberlast vorhanden, so kommen 
hierbei die für eine solche im Vorhergehenden be- 
schriebenen Hilfskonstruktionen mit zur Anwendung. An 
Stelle des Dreiecks DK,K, tritt dann Dreieck UK, K;, 
dessen Inhalt = ist dem Gewichte %@G‘, Fig. 656a, 
welches durch die Richtungen des Erddrucks ZZ’, (mit 
Ueberlast auf A, B) und des noch unbekannten Erddrucks £’,E'; (desgl. 
auf AA,) auf der Vertikalen abgeschnitten wird. 
Gekrümmte Wandflächen kann man durch polygonal gebrochene 
ersetzt denken und wie vor verfahren. Das Kraftpolygon geht dabei in 
eine Kraftkurve über. 
  
  
Fig. 656b 
e. Angriffspunkt des Erddrucks. 
Für die Ermittelung des Angriffsp. sind zwei verschiedene grafische Methoden 
in Gebrauch. 
1. Durch Darstellung des’ Erddrucks pro Flächeneinheit (spezif. 
Erddruck). Verwandelt man die Druckfläche DXM, Fig. 654, multiplizirt mit y, 
in ein A abe, dessen Grundlinie ae parallel der Richtung des Erddrucks ist, oder 
in ein rechtwinkl. A abe, (also ee, | @b), dessen Höhe — der Druckhöhe ist, so 
stellt der Inhalt eines belieb. ähnlichen Dreiecks a'e!b den Erddruck auf die 
belieb. zugehör. Fläche A,B dar. Die Richtung der Resultante aller spezif. Erd- 
drücke geht durch den Schwerp. der zugeh. Druckfigur; der Angriffsp. liegt 
daher in einem Abstande = !, der Höhe derselben über der Basis. 
Für Ueberlasten und für gebrochene Wandflächen wächst d. spezif. 
Erddruck nicht proportional d. Druckhöhe; die Seite be der Druckfigur kann 
also auch hier keine Gerade sein. Doch kann man, genau genug, auch in solchen 
Fällen die Druckfigur als ein Dreieck zeichnen, hat aber zu beachten, dass: 
@. beiebenen Wandflächen mit Ueberlast (nach Gleich. 50 8. 708) 
die Druckhöhe A —+h. und: 
bei gebrochenen Wandflächen ohne Ueberlast, Fi; 
BA, bezw. die vertik. Druckhöhe unter 3 bezw. B, einzuführen ist. 
Bei gebrochenen Wandflächen mit Ueberlast wird man, genau genug, 
die Druckhöhe = h--h, annehmen können. Genauer ist die Druckfig. in allen 
diesen Fällen darzustellen, indem man den Erddruck für genügend viele Zwischen- 
punkte der Wandflächen bestimmt. 
2. Durch Darstellung der Momenten-Flächen. Trägt man allgem. 
für eine belieb. Wandfläche AA,, Fig. 656, die auf einzelne Flächentheile der- 
selben wirkenden Erddrücke als Abszissen und die zugehör. Hebelarme 
der Normal-Komponenten in Beziehung auf den Punkt A als rechtwinkl. 
Koordin. in einer besondern Figur zusammen, so stellt der Inhalt der Fläche 
OE, Es multiplizirt mit cos, das Mom. des auf die Fläche A A, wirkend. Erddrucks 
in Bez. auf den Punkt A dar. Verwandelt man Fläche O%,E, in ein Rechteck, 
mit der bekannten Grösse des Erddrucks auf AA, als Basis, so stellt die Höhe 
desselben die Entfernung des Angriffp. von der Basis dar. In Fig. 656 sind die 
Angriffsp. für die sämmtlichen Erddrücke des Kraftpolygons bestimmt worden. 
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y 
&. 656, für 4A, 
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o 
& Konstruktion und Lage der Stützlinie. 
Nachdem Grösse, Richtung und Angriffsp. der einzelnen Erddrücke bestimmt 
sind, ergiebt sich die Konstruktion der Stützlinie mit Hülfe des Resultanten-Polygons 
(vergl. S. 507). Der Pol O wird in eine Ecke des Kraftpolygons gelegt und in 
bekannter Weise zwischen den gegebenen Kraftrichtungen ein Seilpolygon konstruirt, 
wie das in Fig. 656 geschehen ist. Die Verbindung der Schnittp. des Seilpolygons 
mit den horizontalen Lamellen-Fugen geben die Stützpunkte und der durch alle 
Stützp. verlaufende Linienzug ist die Stützlinie (vergl. S. 515 u. 516 wie auch 
„Gewölbe“ S. 700). 
 
	        
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