Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
  
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Geschwindigkeits- und. Mengen-Messungen. 
Bei der mechanischen Integration muss der Flügel mit gleichförmiger 
Geschw. auf- oder abwärts bewegt werden. In diesem Falle wird das Auf- 
hängeseil s von der Rolle r weg zu einer an Stelle der Klemme tretenden, mit einer 
Kurbel drehbaren Trommel D, Fig. 741, 742 geführt, auf welche es bequem auf- 
oder abgewickelt werden kann. Die Ruhelage der Trommel, und also auch die 
des Flügels wird durch Sperrrad und Klinke fixirt, Fig. 741. Die Trommel hat 
schraubenförmige Rillen, deren in der Mittellinie des aufgewickelten Seils ge- 
messener Umfang 0,5 ® oder auch 1 betragen soll. Sonach entspricht 1 Trommel- 
umdrehung je nach der Einrichtung eine Hebung oder Senkung des Flügels 
von 0,5 oder 1,0m, Wird die Trommel mit einem in 50, bezw. 100 Theile 
eleichtörmig getheilten Zifferblatte und einem Zeiger versehen, so entspricht der 
Beweeung des Zeigers von einem Theilstrich zum andern eine Aenderung der 
Höhenlage des Flügels von lem, Die Anzahl der Trommel-Umdrehungen wird 
notirt oder durch einen 2. Zeiger registrirt. Das Aufhängeseil s hat in diesem 
Falle keine Längentheilung. 
Die Flügelachse ist bei Verwendung eines Apparats mit stehender Stange 
senkr. zur Querprofil-Ebene einzustellen; hierzu dient ein auf der die Klemme & 
tragenden Hülse oder auf der Trommel angebrachtes Visir v, Fig. 741, 742, dessen 
Visirlinie normal auf der durch die Mitte der Röhre und Nuth gehenden Richtung 
der Flügelachse steht. Die Stange wird so eingestellt, dass die Visirlinie des 
Diopters in die Lothebene der das Querprofil fixirenden Signale zu liegen kommt. 
Während man bei andern hydrometr. Flügeln eine freie horizontale oder (wie 
Grebenau) eine freie horizontale und vertikale Bewegung verlangte, damit sich unter 
Mitwirkung des Steuerruders die Flügelachse in die Richtung der Stromfäden ein- 
stelle. ist an dem Harlacher’schen Flügel eine feste Führung und die Einstellung 
der Flügelachse senkr. auf das Querprofil vorgesehen. Die Gegensätze in der 
Behandlung der Instrumente heben sich am besten und von selbst dann auf, wenn 
möglichst regelmässige Messungs-Profile ausgewählt werden, welche senkrecht zur 
Strömung stehen. 
Die Schaufeln des Flügelrades 3 sind nach Schraubenflächen von bestimmter 
Ganghöhe geformt. Das Ein- und Ausrücken des Räderzählwerks gegen die 
Schraube ohne Ende u, Fig. 739, erfolgt durch einen Ruck an der im Innern der 
Röhre A vorhandenen, bei h’ an dem Hebel A’i befestigten und über die Rolle r, 
laufenden Ausrückschnur sı; rı ist auf die Achse der Rolle r lose aufgesteckt; 
von r, ab hängt s, ausserhalb der Röhre gewöhnlich frei herab. Aus den Figuren 
ist zu entnehmen, wie durch Anziehen der Schnur der Hebel h‘ gehoben, beim 
Nachlassen derselben der Hebel durch eine Feder / wieder niedergedrückt wird, 
ferner wie beim Heben des Hebels eine Klinke n, Fig. 743, in das 12 Zähne 
besitzende Rädchen 2, gegen welches sie durch / angedrückt wird, eingreift und 
dasselbe um 1 Zahn, bezw. um 30° dreht. Mit z ist ein 2. Rädchen :,, Fig. 744, 
745, von 6 Zähnen fest verbunden, welches also bei jedem Zuge an der Ausrück- 
schnur ebenfalls um 30° gedreht wird, in Folge wovon abwechselnd ein Zahn und 
eine Zahnlücke unter der Achse liegen und mit der Rolle r, in Berührung stehen. 
Die in das gabelförmig konstruirte Ende des Hebels pog, Fig. 739, eingesetzte 
Rolle », wird durch die Feder /; gegen Zahn oder Zahnlücke entsprechend an- 
oedrückt. Im ersten Falle ist das am Hebel pog befestigte Zählwerk ein-, im 
andern ausgerückt, da sich der Arm og des um o drehbaren Hebels das eine mal 
hebt, das andere mal senkt. Der Arm po des Hebels ist um die zylindrische 
Hülse herum seführt. Axe und Zählwerk sind durch den mit einem kleinen 
Fenster versehenen Blechmantel w, Fig. 757, geschützt. 
Bei der eewöhnlichen Verwendung dieses Geschw.-Messapparats wird nach 
jedesmaliger Beobachtung in einer bestimmten Tiefe der Flügel mittels des Hänge- 
seils über Wasser vebracht, abgelesen und bei unveränderter Stellung der Stange, 
so lange es sich um Messungen in der gleichen Vertikalen handelt, an dem Seile 
wieder in eine andere Tiefe hinab gelassen. 
Durch mechanische Integration lässt sich die mittlere Geschw. v,, in einer 
Vertikalebene mit dem schon oben erwähnten elektr. Integrator Harlacher’s 
oder mit dem so eben beschriebenen Instrument bestimmen. Nicht geeignet 
hierzu ist der elektr., hydrometr. Flügel mit Läutewerk, der sogen. Glocken- 
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
       
  
  
 
	        
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