Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
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Grundbegriffe. 
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Grundzüge der Lehre vom Schall und 
von der Wellenbewegune. 
Bearbeitet von Dr. Wüllner, Professor an der technischen Hochschule in Aachen. 
Litteratur 
Chladni. Entdeckungen zur Theorie des Klanges; Leipzig 1787. — Derselbe. Akustik; 
Leipzig 1802. — Derselbe. Neue Beiträge zur Akustik; Leipzig 1817. Bindseil. Akustik. 
— A. Seebeck. Akustik; im Bd. 8 von Dove’s Repertorium der Physik; Berlin 1849. 
Helmholtz. Die Lehre von den Tonempfindungen; Braunschweig Vieweg (I. Ausg. 1863 
IV. Ausg. 1883.) — Herschel. Artikel ‚„Sound“ in der Encyelopaedia metropolitana etc. Bd. II; 
London 1830. — Tyndal. On Sound. Deutsch durch H. Helmholtz und G. Wiedemann: Braun- 
schweig, Vieweg 1869. — E. H. und W. Weber. Wellenlehre auf Experimente gegründet; 
  
Leipzig 1825, 
Ausserdem die ausführlichen Lehrbücher der Physik wie z. B.: Wüllner. Lehrbuch der 
Experimentalphysik; Bd. I Abschn. 3 und 4. IV. Aufl. Leipzig 1882. 
I. Grundbegriffe. 
Schall entsteht durch eine jede schwingende Bewegung von gewisser 
Schnelligkeit. Spannt man eine Saite zwischen zwei festen Punkten und zieht 
dieselbe an einer Stelle, so dass sie anstatt einer geraden, die Befestigungspunkte 
verbindenden Linie einen Bogen bildet und lässt sie dann los. so schnellt sie gegen 
ihre Gleichgewichtslage zurück, überschreitet dieselbe, kehrt aus einer äussersten 
Lage wieder gegen die Gleichgewichtslage zurück, überschreitet sie neuerdings u. 8. f.: 
sie geräth in schwingende Bewegung. Ist diese schwineende Bewegung von einer 
solchen Schnelligkeit, dass sie wenigstens 30 mal in der Sekunde erfolgt, so geht 
von der Saite ein „Ton“ aus. 
Ebenso wie eine gespannte Saite können Stäbe von Metall oder Holz, Platten, 
Glocken durch Anschlagen oder Streichen mit einem Bogen dahin gebracht werden, 
dass sie in gegen einander schwingende Abtheilungen sich zerleeen: sobald ein 
solcher Schwingungszustand eingetreten ist, geben die Körper einen Ton. 
In diesen Fällen sind es die regelmässigen Schwingungen der festen Kö rper, 
in welche sie durch ihre Elastizität versetzt werden, welche den Ton erzeugen. 
Man kann denselben jedoch auch auf andere Art, durch hinreichend schnell wieder- 
holte Stösse hervor bringen. Man versetze ein eezähntes Rad in Rotation und 
nähere dem Umfange des Rades ein Kartenblatt oder eine biegsame Feder, so 
dass jeder Zahn des Rades an dem Rande des Blattes oder der Feder vorbei 
streifend demselben einen kurzen Schlag ertheilt; sobald in der Sekunde mindestens 
80 solcher Schläge erfolgen, entsteht ein Schall. 
Ein Schall entsteht ebenso, wenn man direkt die Luft an irgend einer Stelle 
in eine schwingende Bewegung von hinreichender Schnelliekeit versetzt. Am 
häufigsten geschieht das durch die sogen. Blasinstrumente, oder, als Typus derselben, 
durch die Orgelpfeifen. Diese Ton-Erzeugung ist auch deshalb bemerkenswerth, 
weil sie scheinbar nicht durch eine schwingende, sondern durch eine kontinuirliche 
Bewegung entsteht. Bläst man in das Rohr a einer gewöhnlichen Orgelpfeife, 
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
    
        
        
     
          
   
    
    
   
  
    
  
  
  
   
   
     
    
     
    
    
     
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
 
	        
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