Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
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Elektrostatik. 907 
XIV. Prinzip der Kondensatoren. 
Wenn einem geladenen Kondukt. I ein Kondukt. II genähert wird, so wird 
in Folge der Influenz- Wirkungen auf dem erstern das Potent. erniedrigt. Denn 
nennen wir r die Entfernungen der einzelnen Flächenelem. des Kondukt. I von 
einem Punkte seiner Oberfläche, r, und r, die Entfernungen der durch Influenz 
posit. bezw. negat. geladenen Elem. des Kondukt. II. von demselben Punkte, 4g, dyq,, 
dg, die entspr. elementaren Ladungen, so ist das Oberfl.-Potent. des Kondukt. 1.: 
= & : a dq 
vor Annäherung des Kondukt. U: V=% i 
8 7 
5 R > e dgq 20.0, x da: 
in Gegenwart des Kondukt II: Mn ( +2 | 1 -- >| 1 . 
Pl N Ta 
Die beiden rechts stehenden Summen haben „leiche Gliederzahl mit symmetr. 
Zählerwerthen; denn jeder Quantität — dgı, welche die Influenz-Wirkung nach 
der einen Richtung führt, entspricht eine gleiche Quantität + dg,, welche in der 
entgegen gesetzten Richtung bewegt wurde. Dagegen sind in den symmetr. 
Sl dgq ) SR dg \ 
(>24 
Summengliedern stets die Werther, < r,; daher ist auch: J, also 
1 / 
endlich: VY,<V. 
Wird ein keiner Influenz- Wirkung ausgesetzter Kondukt. mit der Elektrisir- 
Maschine oder sonst einem Elektromotor in Verbindung gebracht, so kann er stets 
nur auf das Potent. geladen werden, welches der Kondukt. der Maschine selbst 
hat, und demgemäss auch nur die diesem Potent. entsprechende Elektriz.- Menge 
aufnehmen. Setzt man indessen den Kondukt. Influenz- Wirkungen aus, so wird 
in Folge derselben nach dem Voraufgehenden sein Potent. erniedrigt und es wird 
möglich, ihm von neuem Elektriz. der Maschine zuzuführen. Unterbricht man die 
Verbindung mit der Maschine und entfernt den influenzirenden Leiter, so erhält 
der Kondukt. wieder ein der mitgetheilten Ladung entspr. höheres Potent. 
Die Erniedrigung des Potent. in dem influenz. Kondukt. wird am stärksten, 
wenn der influenzirte Leiter mit der Erde verbunden, also auf das Potent. = 0 gebracht 
. . . , > Kar 557 dg \ 
ist; in diesem Falle verschwindet das Glied + % | 3 ). 
Diesen Vorgang der Erhöhung des Fassungs-Vermögens eines Kondukt. nennt 
man Kondensation. 
Ein Kondensator besteht im wesentlichen aus 2 gegenüber gestellten, durch 
ein Dielektrikum getrennten leitenden Flächen, von welchen eine bestimmt ist, 
mit einer Elektriz.-Quelle in Verbindung gesetzt zu werden, während die andere 
in passender Weise zur Erde abgeleitet werden kann. Erstere heisst der 
Kollektor; letztere nimmt den Namen des ganzen Systems an und heisst 
Kondensator. Die beiden leitenden Platten nennt man auch die Belegungen 
des Kondensators. 
Das Verhältniss: Ladung : Potent. der Kollektor-Platte bei abeeleiteter (d. h. 
der durch Verbindung mit der Erde auf das Potent. 0 erhaltenen) Kondens.-Platte 
heisst die Kapazität des Kondensators. 
Sind C und €’ die Kapaz. des nicht belegten und des belegten Kollekt., so 
sind die Ladungen, welche in beiden Fällen das Potent. V erzeugen: 
(J u 
mE 
Erhielt der nicht belegte Kondens. die Ladung Q und das Potent. V, und wird 
derselbe hierauf belegt, so wird sein Potent. auf V’ erniedrigt. : Es ist dann: 
/ 
; 
DEINEN EA |SD: ee Das Verhältniss C': CU der Kapaz. des belegten 
und des nicht belegten Kollekt. heisst die Verstärkungeszahl des Kondens. 
Die Untersuchung über den Kondens. wird zunächst für 2 Fälle der Ladung 
desselben zu führen sein, nämlich für isolirte und abgeleitete Kondens.-Platte. Im 
l. Falle sind 3 Ladungen auf dem Apparat zu unterscheiden, die des Kollekt., die 
der innern, dem Kollekt. zugewandten Seite der Kondens.-Platte mit Influenz-Elektriz. 
der 1. Art und die der äussern Seite der Kondens.-Platte mit Influenz-Elektriz. 
Q G.%:%:0: C'V; also: 
  
   
   
   
  
  
   
  
   
   
   
    
    
  
    
    
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
  
   
    
  
   
        
   
   
  
   
   
   
    
  
  
   
  
  
     
  
   
  
   
     
  
  
  
  
   
        
  
  
  
  
  
 
	        
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