Flusseisen-Erzeugung. 109
oO Do
Der bekannte Krupp’sche Dampfhammer in Essen hat 50 t Hammergewicht
bei 3m Hubhöhe; es ist der zweitgrösste der Erde.
i. Mittel zur Erzielung dichter Güsse.
Die nachstehend unter a—ö bezeichneten einfachen Mittel kommen vielfach
schon beim Giessen der Rohblöcke in Anwendung.
a. Zusatz von Silicium-Eisen oder Silicium -Eisenmangan bei der
Darstellung (8. 71), wegen der Eigenschaft desselben, der Gasentwickelung beim
Erstarren des Flussmetalls entgegen zu wirken. Mitunter lässt sich auch die Dar-
stellung von vorn herein so leiten, dass das Flussmetall ohne diesen Zusatz beim
Giessen den erforderlichen Silicium-Gehalt bereits besitzt, z. B. bei der Dar-
stellung von Tiegel-Gussstahl und beim Bessemer-Verfahren.
ß. Ueberhitzung des Metallbades und Abstehenlassen desselben in
dem Ofen oder der Giesspfanne vor dem Giessen, weil die Gasabscheidung um
Fig. 116.
um so wirksamer ist, je länger das Erstarren dauert und weil das Schwinden
um so weniger eintritt, je weniger erhitzt das Metall in die Formen gelangt.
y. Angiessen eines verlorenen Kopfes, welcher später abgearbeitet
wird. In ihm sammeln sich vorzugsweise die Undichtigkeiten und wenn er
lange genug flüssig erhalten wird, gross genug ist und passende Gestalt erhält,
wirkt der Druck seiner Masse auf Ausfüllung von Undichtigkeiten in den unteren
Theilen des Blocks.
Der „verlorene Kopf“ ist ein vorzügliches Mittel zur Erzielung dichter Güsse
in der Eisengiesserei (vergl. C. II); auch bei Herstellung von Stahlgussformen
wird dies Mittel häuflg gebraucht. de Laval in Schweden wendet zum Warm-
halten des Kopfes einen aus feuerfestem Stoffe gebildeten, durch einen Deckel
verschliessbaren Hohlzylinder an, welcher vor dem Gusse sammt seinem Deckel
bis auf Weissgluth erhitzt und unmittelbar nach dem Gusse über den Kopf
gestülpt wird!). Bei Krupp in Essen sucht man denselben Zweck dadurch zu
1) D. R. P. No. 10 295.
109