Full text: Eisen und Eisenkonstruktionen in geschichtlicher, hüttentechnischer und technologischer Beziehung (Abtheilung 1, Band 2, Heft 1)

  
  
Prüfungs-Maschinen. 255 
kreuz-Fernrohre, wobei die Vergrösserung und Ablesung, wie weiterhin be- 
schrieben wird, mit oder ohne Hilfe von Spiegeln erfolgt. 
2. Verschiedene Arten der Kraftmessung bei Zugproben sind aus 
den in Fig. 406—417 (nach Martens) schematisch dargestellten Grund-An- 
ordnungen der wichtigsten Festigkeits-Maschinen zu entnehmen. Es zeigt sich, 
dass der Formänderung verrichtende Theil, oder der Antrieb der Maschine, 
entweder auf derselben Seite liegt, wo sich der Kraft messende Theil befindet, 
oder auf der dieser entgegen gesetzten Seite. Dabei erfolgen die Kraftmessung 
und auch der Antrieb entweder mittelbar oder unmittelbar. Die An- 
ordnungen Fig. 407, 415, bei denen Kraftmessung und Antrieb unmittelbar 
geschehen und an entgegen gesetzten Enden der Maschine belegen sind, scheinen 
neuerdings bevorzugt zu werden. In den Fig. 406—411 geschieht die Kraft- 
messung durch die Hebel-Wage mit Gewichten oder Federn, in den Fig. 412 
bis 417 durch Messung des Wasserdrucks entweder unmittelbar im Press- 
Zylinder oder in einem besonderen Messgefäss: 
Fig. 406—417. p. Probestab. — e. Einspann-Kopf. — m. Mittelbare Uebertragung durch Quer- 
häupter mit Stangenverbindung usw. — 4. Antrieb durch Schraube oder Wasserkraft-Presse mit 
Liderkolben. — 4°. Antrieb durch desgl. mit Tauchkolben. — L. Gewicht- oder Feder-Belastung. 
W. Wage. — Z. Zeigerwerk für die Druckmessung im Antriebs-Zylinder A oder A, — 
Z' Desgl. im besondern Mess-Zylinder M. 
Fig. 406. Fig. 407. Fig. 408. Fig. 409. Fig. 410. Fig. 411. 
  
Fig. 412. . 414. Fig. 415. Fig. 416. Fig. 417. 
Die meisten der dargestellten Grundformen 
kommen als stehende und liegende Maschinen 
zur Ausführung. Die Formen Fig. 406—408 
werden bei stehenden Maschinen mit geringen 
Abänderungen auch in umgekehrter Anordnung 
so gebaut, dass die Wage W unten bezw. oben 
zu liegen kommt. 
Zur Belastung der Hebelwage verwendet man Aufsatz-Gewichte, die 
man entweder mit freier Hand oder durch mechanische Mittel aufsetzt, ferner 
Lauf-Gewichte, Fig. 407, welche auf dem wagrechten Hebel hin und her 
bewegt werden; Pendel-Gewichte, welche mit dem Hebel um seinen festen 
Drehpunkt schwingen, Fig. 419, und Federn, Fig. 418. Die 3 letztgenannten 
Belastungs-Arten des Hebels erscheinen als die empfehlenswerthesten, weil bei 
ihrer Anwendung eine stetig fortschreitende Beanspruchnng des Probestabs ohne 
Ruck oder Sprung möglich ist. Pendel-Gewichte und Federn haben ausserdem 
noch den besondern Vorzug, dass sie gewissermassen die Beanspruchung des 
Fig. 418. 
   
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