Full text: Eisen und Eisenkonstruktionen in geschichtlicher, hüttentechnischer und technologischer Beziehung (Abtheilung 1, Band 2, Heft 1)

Werkzeug-Maschinen. 319 
oben, der Lochstempel unten. Zweckmässig sind auch solche Maschinen, welche 
sowohl zum Lochen als auch zum Schneiden dienen, je nachdem man in die 
senkrechte Prismen-Führung des Gestells einen zum Lochen oder zum Schneiden 
vorgerichteten Schlitten einsetzt. 
Das Gestell @ in Fig. 566 enthält hinter den Werkzeugen bei k Ein- 
kröpfungen, welche ein entsprechend weites Vorschieben der Arbeitsstücke ge- 
statten. Die Scherenmesser m stehen schräg, damit man möglichst lange Schnitte 
machen kann. Der unter dem Stempel s befindliche Lochring r steht auf einem 
mit senkrechter Bohrung versehenen Vorsprunge des Gestells und wird durch 
3 Stellschrauben zentrirt. Die Gabel oder Froschplatte g dient dazu, nach 
erfolgter Durchlochung ein Emporziehen des Arbeitsstückes durch den zurück 
gehenden Stempel zu verhindern. Der Antrieb wird von der Welle w aus, 
durch die Zahnräder z, Z auf die Arbeitswelle a, deren beide Enden bei e mit 
exzentrischen Zapfen für die Bewegung des Stempels bezw. des Messers 
versehen sind, übertragen. Beide Zapfen liegen so gegen einander, dass 
das eine Werkzeug arbeitend nieder geht, während das andre leer empor steigt. 
Der Lochstempel kann während des Ganges der Maschine durch Bewegen des 
Hebels aus- und eingerückt werden, so dass der Arbeiter Zeit gewinnt, das 
Arbeitsstück und den Lochstempel nöthigen Falls genau zu zentriren. 
g. Gewindeschneid - Maschinen. 
Auf diesen Maschinen werden geschmiedete oder gepresste Muttern und 
Bolzen (8.201 ff.) bis zu etwa 5em Gewindehöhe geschnitten. Das Schneiden der 
Muttern geschieht in einem fort laufenden Schnitt mittels Gewinde-Bohrer, das 
Schneiden der Bolzen mittels 
Schneidbacken, welche ent- 
weder während des Schnei- 
dens allmählig zugespannt 
werden, oder auch in ihrer 
sogen. engsten Stellung 
stehen, so dass der Bolzen 
auf einen einzigen Schnitt 
fertig wird. Die Maschinen 
dieser Art besitzen einen 
Schneidkopf, in welchem 2 
oder 3 Schneidbacken bezw. 
B ein Gewindebohrer befestigt 
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Fig. 568. Fig. 569. 
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werden; das Arbeitsstück 
wird in einen Halter ein- 
gespannt, so dass es genau 
in der verlängerten Axe des Schneidkopfes zu liegen kommt. Kopf und Halter 
werden von einem gemeinschaftlichen Bett oder Gestell getragen. 
Bei den neuern Maschinen liegt entweder der Schneidkopf fest und das 
  
  
  
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Arbeitsstück : macht eine drehende und fortschreitende Bewegung — System 
Whitworth — oder der Schneidkopf macht eine fortschreitende und das 
Arbeitsstück eine drehende Bewegung — System Sellers. Bei den Sellers- 
Maschinen wird, nicht, wie bei den übrigen, das Gewinde allmählig beim Vor- 
und Rückwärtsgange, sondern, mit Hilfe nach und nach länger werdender 
‚ Schneiden in den Backen, mit einmaligem Durchgange fertig. 
Fig. 568, 569 stellt eine Schraubenschneid-Maschine von Sellers dar. Der mit 
dem Bett in einem Stück gegossene Spindelkasten a enthält den Halter, d. i. 
die behufs Aufnahme langer Bolzen hohl angelegte Spindel db, welche mit einer 
Planscheibe ce zum Aufspannen der Arbeitsstücke versehen ist und von einem 
Vorgelege aus mittels Räderwerks durch die Riemenscheibe g betrieben wird. 
Der Schneidkopf d enthält zwei kleine durch Drehen des Handrades f in ihrer 
gegenseitigen Lage stellbare Querschlitten e zur Aufnahme der Schneidbacken 
bezw. von ein Paar Klauen zum Einklammern des Gewindebohrers. 
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