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342 Herstellungsweise der Konstruktionen.
Die Verbindung von Gusstheilen auf Zug wird durch Einlegen von Keilen
oder Schrauben in genau gebohrten Löchern vermittelt. E infaches Zusammen-
setzen von Gusstheilen bei V erzierungen u. dgl., wobei keinerlei nennenswerthe
Kräfte zu übertragen sind, erfolgt durch Kopfschrauben oder Aufkitten.
Der Kitt ist ein E \isenkitt, d. h. eine Mischung von Schwefelblumen, Salmiak
und Eisenfeilspänen, welcher mit Säuren oder Harn angefeuchtet wird.
c. Maschinen-Nieterei.
1. Vielfache Versuche haben dargethan, dass durch die Schläge eines ge-
wöhnlichen Niethammers eine Ausstauchnng des Nietloches nie mit solcher
Vollkommenheit und Sicherheit erreicht wird, wie dies bei Anwendung von
Nietmaschinen von stossender oder drückender Wirkung möglich ist. Der
Handniet füllt das Loch unmittelbar unter dem Kopfe bis auf. eine gewisse
Tiefe vollständig aus; auf das weiter entfernt liegende Material kann aber die
nothwendige Pressung nicht mehr fortgepflanzt werden. Es müssen ferner bei
der Handnietung dünnere und kürzere Nieten genommen werden, weil es un-
möglich ist, mit dem Hammer eine so grosse Metallmenge zu bearbeiten, wie
mit der Maschine. Die Schäfte der Köpfe der Maschinen-Nieten können daher
viel grösser sein, und werden demgemäss auch die vernieteten Stücke fester
zusammen halten, als die kleinköpfigen Handnieten. Einer der wesentlichsten
Punkte, welcher ausserdem zu Sinn der Maschinen-Nietung spricht, ist der
Umstand, dass man bei Ausführung der letztern im Stande ist, beim zweiten
Drucke oder Schlage, der gewöhnlich schon die Bildung des Schliesskopfes
vollendet, den Nietstempel in seiner drückenden Stellung eine Zeit lang ver-
harren zu lassen, bis der Niet erkaltet ist. Dadurch wird nämlich eine Längen-
Ausdehnung des noch warmen Nietes, welche leicht eine Lockerung der Ver-
bindung — seltener auch wohl eine Festigkeits - Verminderung des Nietes —
herbei führen kann, verhindert. Da ferner die von einigen Seiten geäusserte
Befürchtung, es möchte in Folge des zur Anwendung kommenden starken
Druckes die F estigkeit derMaschinen- Nietnng leiden, bei Anw endung geeigneter
Maschinen, als übertrieben anzusehen ist, so ist die Ueber ‚legenheit der Ma-
schinen-Arbeit als Mittel zur Erzeugung einer vollkommenen V ernietung gegen-
über der Handarbeit, insbesondere bei” Herstellung von stärkern Nieten, über
18 mm Durchmesser, "wohl entschieden.
Considere giebt an, dass bei einem Druck von 0,9 bis 1t auf 1 um,
selbst bei den niedrigst zulässigen Hitzegraden, die besten Niete gepresst
werden. Dies gäbe für Niete von 2026 mm Durchmesser einen erforderlichen
Gesammtdruck der Niet-Maschine von 30—50 t. a Druck von 0,7 t /1 qm
Nietfläche hält er für ungenügend. Stahlniete (S. 253) können vortheilhaft
nur mit Nietmaschinen geschlagen werden, da Stahl bei seiner grössern Härte
und seiner schwierigen Behandlung bei höhern Wärmegraden einen noch stär-
kern Druck und raschere Arbeit als Eisen erfordert.
Die Nietpressen mit Exzenter-Bewegung und Riemenbetrieb besitzen in
der Regel einen unverrückbaren Vorhalter; sie zeigen den Uebelstand, dass ihr
Hub, wenn auch verstellbar, doch für jeden vorliegenden Arbeitsfall ein genau
begrenzter ist. Dadurch werden leicht Brüche der Maschine herbei geführt,
wenn z. B. der Hub dem Arbeitsfalle nicht richtig angepasst oder etwa ein zu
kalter Niet eingezogen war. An diesem grossen Mangel leiden die unmittelbar
durch Dampf-, Luft- oder Wasserdruck arbeitenden Maschinen nicht. Weil
ferner der stets mit gleicher Kraft arbeitende, leicht zu regelnde Wasserdruck
sich am besten zur Fortpflanzung der Kraft bis in das Innere des Arbeits-
stückes eignet, muss man unter den gebräuchlichen, unmittelbar wirkenden
Nietmaschinen solche, die mit Wasserdruck arbeiten, als die besten bezeichnen.
Sie werden je nach der Grösse der Niete mit einem Drucke von 70-100 ks
auf 1 gem Kolbenfläche ausgeführt. Kleine Maschinen üben danach einen
Gesammt-Druck von etwa 25—40 t, grössere von etwa 60-120 t auf den Niet-
kopf aus. Ihre Leistung beträgt etwa 120—300 Stück Niete von 26 bezw.
15 mm Durchm. in 1 Stunde.
Der einzige allerdings nicht unwesentliche Nachtheil der Nietmaschinen
DA
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