Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
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Statik der Baukonstruktionen. 641 
Für stetige bewegte Lasten kann die gefährlichste Lastlage direkt er- 
mittelt werden. 
Die Transversalkraft wird in einem Querschn. zum positiven oder negativen 
Maximum, wenn die Belastung im fraglichen Felde sich vom Querschn. bis zur 
rechten bezw. linken Stütze erstreckt und die übrigen Felder derart abwechselnd 
belastet sind, dass an den belasteten Theil des fraglichen Feldes ein unbelastetes 
und an den unbelasteten Theil ein belastetes Feld stösst. 
Das Mom. wird für jeden Querschn. innerhalb der Fixpunkte eines 
Feldes zum positiven oder negativen Maximum, wenn das fragliche Feld entweder 
vollständig belastet oder vollstängig entlastet ist und die übrigen Felder wechselnd 
so belastet sind, dass an ein belastetes Feld stets ein unbelastetes stösst. 
Für Querschn., welche zwischen einer Stütze und dem Fixpunkte eines fraglichen 
Feldes liegen, wird das Mom. zum positiven Maximum, wenn die Belastung von der 
genannten Stütze über den Querschn. hinweg bis zu einem Punkte reicht, der zum 
Wendep. der elast. Linie würde, wenn im Querschn. eine Einzellast läge. Die 
übrigen Felder sind derart abwechselnd zu belasten, dass an den unbelasteten 
Theil des betr. Feldes ein belastetes und an den belasteten Theil ein unbelastetes 
Feld stösst. Bezüglich der negativen Maximal-Mom. ist in diesem Falle diejenige Last- 
lage die gefährlichste, welche die eben beschriebene zur vollen Belastung ergänzt. 
Anstatt für einen bestimmten Querschn. die gefährlichste Lastlage zu ermitteln, 
ist es meist vortheilhafter, für eine bestimmte Theilbelastung ('/,, '/s und 
3/, des Feldes) denjenigen Querschn. aufzusuchen, für welchen dieselbe am 
ungünstigsten ist. 
Der Abstand x dieses Querschn. von der rechten Stütze ist, wenn daselbst für 
eine von der rechten Stütze aus auf die Länge & sich erstreckende Theilbelastung 
das positive Maximal-Mom. erzeugt werden soll, zu berechnen aus: 
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!, ec’ und k', A’ sind die bekannten (8. 638 angegebenen) Abstände der Fixpunkte. 
— M max. erhält man durch Subtraktion des gefundenen Werthes für — M max 
von dem für die Vollbelastung ermittelten Werthe von M 
Durch Konstruktion (zuerst von Mohr 
angegeben) findet man den Abstand z, 
Fig. 544, wie folgt: 
Zwischen den Pfeiler- Vertik. ziehe 
man in belieb. Abstande zwei Parallelen 
Ab und QR und theile QR in eine 
Anzahl gleicher Theile, welche den ver- 
schiedenen Theil-Belastungen entsprechen; 
meistens werden 4 Theile genügen. Von A 
nach R und aus der Mitte S von QR ziehe 
man Gerade, welche die Fixp.-Vertik. J in 
J, und J, schneiden; ebenso ziehe man 
von B nach Q und $ Gerade, welche die 
Fixp.-Vertik. X in X, und &s schneiden. 
Die Strecken Jı J und X} K, theile man in ebenso viele gleiche Theile wie QR 
und verbinde die Theilp. in umgekehrter Reihenfolge durch Gerade. Die Schnittp. 
derselben mit den von A und 3 nach den Theilp. in der QR gezogenen Geraden 
entsprechen den Querschn.-Punkten, für welche das Mom. zum Maximum wird, 
wenn die Last durch die entsprechenden Theilp. von QR begrenzt ist. 
Beispiel. Für den kontinuirl. Träger ABCD, Fig. 545, dessen Felderw. sich — 4:5:4 
verhalten, sollen unter Anwendung der Influenzlinien, die äussern Kräfte ermittelt werden. 
Zuerst sind die Fixpunkte in bekannter Weise zu bestimmen, wie in der Figur ad I. geschehen 
ist. Dann sind für die Lagen einer belieb. Einzellast @ in den Schnitten 1, 2, 3, 4 u. s. w. sowohl 
die Mom. als auch die Transversalkr. zu bestimmen und aus den erhaltenen Werthen 2 Reihen von 
Influenzlinien, eine für die Mom. und eine zweite für die Transversalkräfte zu zeichnen. 
Im Kraftpolygon ist zu diesem Zweck die Einzellast @— I1em und der Pol 0,5 cm ange- 
nommen. Darauf sind für alle Lagen von @ die zugehörigen Normal-Mom. nach $. 639 ermittelt 
worden. Die Konstruktion ist ad IL. in jedem Felde ein Mal ausgeführt. 
In III. sind die gefundenen Normal-Mom. über den Stützen 3 und C von einer Horizontalen 
AD aus als Ordin. aufgetragen, wodurch die zugehörigen Mom.-Flächen bestimmt sind. Denn 
1. 41 
  
  
  
  
  
   
     
   
   
   
   
    
   
  
   
   
   
   
   
    
   
   
    
    
   
   
  
    
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
    
    
   
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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