Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
er wirkungsfähigen 
‘änderlich ist, wie die 
e Prinzip von der Er- 
er Natur-Erscheinungen 
ın und D. Bernoulli 
ırch die Resultate der 
| Gebiete der Wärme- 
ach zuerst (1842) der 
'end gleichzeitig, unab- 
; Joule in Manchester 
s Verhältniss zwischen 
ı den bewegenden 
istungen und Wir- 
betrachtenden Körper 
chts) oder der Be- 
ilungen der Mechanik: 
emeinen Mechanik 
r Stabilität und Trag- 
g der innern Kräfte 
[echanik. 
ums schon in frühester 
über den Stand ihrer 
die griechischen Ueber- 
lechanik einiges Licht. 
Werk über Mechanik 
tiones mechanicae* 
sich darin aber nur in 
anik gilt der Syraku- 
s erhaltenen Schriften: 
ibus) und: „Ueber die 
*), von denen letztere 
ehre vom Schwer- 
ischen Untersuchungen 
ler Körper den Haupt- 
»m Gebiete der Statik; 
schon die ersten An- 
  
atz aus, dass „gleich 
eichgewicht sind“ und 
Tragweite der grosse 
nsistam, et terram 
nnte zwar auch schon 
°n und zu verwenden. 
0 v. Chr.), ein Schüler 
natischer und hydrau- 
o 100 Jahre vor ihm 
' die Mechanik“, das 
ferner, ausser andern 
heorie des Hebels die 
92,13% 
ng heraus gegeben. 
   
491 
Kurze Geschichte der Prinzipien der Mechanik. 
Der Römer Vitruv (um Chr. Geb.) giebt in seiner bekannten Schrift „de 
architectura“ nur einige Anwendungen der Mechanik auf Baumaschinen. Im 
9. Buche derselben berichtet er auch, durch welchen Zufall Archimedes im Bade 
seinen bekannten Satz über den Auftrieb der in Flüssigkeiten getauchten 
Körper fand. i 
Mit dem Verfall des römischen Reiches und dem Untergange der klassischen 
Kultur wurden auch die Wissenschaften auf lange Zeit zu Grabe getragen, bis sie 
im Anfange des 13. Jahrhunderts mit der Gründung der Universitäten auf 
italischem Boden wieder auferstanden. Aber erst durch die Erfindung der 
Buchdruckerkunst (im 15. Jahrh.) wurden ihre Errungenschaften allmählich ein 
Gemeingut der gebildeten Kreise. Als dann nach der Eroberung von Konstantinopel 
durch die Türken (1453) die flüchtigen Griechen durch die mitgebrachten alten 
Schriften dem Abendlande neue Anregungen gaben, waren es auf dem Gebiete der 
Mechanik hauptsächlich die Werke des Archimedes, mit denen sich die bedeutendsten 
Forscher beschäftigten. Der antike, rein statische Standpunkt des Archimedes 
blieb bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts mehr oder weniger der Ausgangspunkt 
für alle neuen Untersuchungen. 
Erst Galilei (1564—1642) legte den Grundstein zu einer neuen Wissen- 
schaft: der Dynamik. Aber auch einige Vorgänger Galilei’s, die dem grossen 
Manne den Weg zur klaren Erkenntniss der „neuen Wissenschaften“ (nuove 
scienze) — wie er sie auf dem Titel seiner Hauptschrift nannte — ebneten (ob- 
wohl es dahin gestellt bleiben muss, ob und wann Galilei von ihren Arbeiten 
Kenntniss erhalten hat) sind vorab zu nennen. 
In erster Linie Leonardo da Vinci (1452—-1519)*), berühmt als Künstler, 
Ingenieur und Philosoph. „Die Mechanik“, sagt Leonardo, „ist das Paradies der 
mathematischen Wissenschaften, weil man mit ihr zur Frucht des mathematischen 
Wissens gelangt.“**) Von seinen diese Gegenstände berührenden zahlreichen 
Schriften ist leider nur ein. Bruchtheil erhalten. Doch bekunden die Fragmente, 
dass Leonardo das Gesetz für die Bewegung auf der schiefen Ebene, ferner einen 
erheblichen Theil der Eigenschaften des freien Falls und (wenn auch nur in der 
ersten Idee) das Prinzip der virtuellen Verschiebungen oder Geschwindigkeiten 
erfasst haben muss; er ist so den von Galilei definitiv und in ihrem ganzen Umfange 
fest gestellten Wahrheiten nahe gekommen. 
Als Vertreter vereinzelter Vorstellungen dynamischer Art ist Benedetti 
(gest. 1570) zu erwähnen. Er wusste, dass im leeren Raume die Körper unab- 
hängig von ihrer Masse mit gleicher Geschwindigkeit fallen, kannte ferner die 
Zentrifugalkraft und sprach es deutlich aus, dass die Körper, sich selbst überlassen, 
in der Richtung der Tangente fort gehen; endlich war ihm auch der Begriff des 
„Moments“ in dem heute üblichen Sinne des Wortes klar. 
Unter den ältern Zeitgenossen Galilei’s ist, neben dem Marquis del Monte 
(1545—1607), gewöhnlich Guido Ubaldi genannt, der ein vortrefflicher Kenner 
der Mechanik der Alten war, aber bei seinen Betrachtungen über den antiken 
Standpunkt der reinen Statik nicht hinaus kam, als Bahnbrecher auf dem Gebiete 
der Statik der holländische Geometer Simon Stevin (1548—-1620), Ingenieur 
und Mathematiker des Prinzen von Oranien, rühmlich zu nennen. 
Stevin gab in seinem 1586 erschienenen „Beghinselen de Waaghkonsi“ 
(Prinzipien des Gleichgewichts) die erste richtige Darstellung der Grundeigen- 
schaft der schiefen Ebene und löste dadurch ein uraltes Problem, an welchem 
das Alterthum sich vergeblich versucht hatte. Ferner kam er bei Anwendung des 
gefundenen Prinzips auf die übrigen einfachen Maschinen indirekt zur Kenntniss 
der statischen Verhältnisse der Seilmaschine und des Satzes vom Parallello- 
gramm der Kräfte. Letztern fand er allerdings zunächst nur für den Fall 
dass zwei Kräfte-, bezw. Schnurrichtungen einen rechten Winkel bilden. 
Seine Versuche, das Prinzip der Zusammensetzung und Zerlegung der Kräfte 
in allgemeiner Form anzuwenden, sind nicht gelungen. 
Stevin löste auch viele hydrostatische Aufgaben und bemerkte bei Unter- 
suchung des Gleichgewichts der Rollen und Rollenzüge zuerst die Gültigkeit des 
, 
  
*) Venturi. Essai sur les owvrages physico-mathematiques de Leonard de Vinei. Paris 1797. 
=®) Libri. Histoire de sciences mathematiques en Italie. Paris 1838—41. Bd. III S. 80. 
   
   
   
    
   
    
  
    
  
   
   
     
    
   
     
    
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
    
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.