Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
Hydrometrie. 
Mittheilungen über das zur genauen Bestimmung der Kurve anzuwendende Ver- 
fahren, sowie über die Korrektionen bei Wassermessungen, sofern sich während 
der Messung die Wasserstände merklich ändern, finden sich in den Schriften: 
Harlacher. Die hydrometr. Arbeiten in der Elbe bei Tetschen 
Messungen in der Elbe und Donau etc., so wie in v. Wagner. 
Untersuchungen etc. 
und: Die 
Hydrologische 
b. Mittelbare Bestimmung der Geschwindigkeit. 
In vielen Fällen hat man zur mittelbaren Bestimmung der Profil-Geschw. + 
mittels „Formeln“ zu greifen. In diesen werden die Ursachen der Bewegung des 
” oO < oO 
Wassers in Flüssen und Kanälen — nämlich die Wirkung der Schwerkraft auf die 
Wassertheilchen und die Neigung des Wasserspiegels — mit den Bewegungs- 
Widerständen in Beziehung gesetzt. Je nach der Grösse der Widerstände hat man 
es mit einer gleichförmigen oder ungleichförmigen (beschleunigten oder 
verzögerten) Bewegung zu thun. 
In allen Geschw.-Formeln kommen Koeffizienten vor, deren Grössen ge- 
wöhnlich aus Geschw.-Messungen abzuleiten sind. Es werden demnach diese Koeffiz. ' 
vorzugsweise zutreffen für jene Fälle, welche mit denen ihres Ursprungs nahezu 
überein stimmen. Da die direkten Messungen nicht fehlerfrei sind und die auf 
die Bewegung des Wassers stattfindenden Einwirkungen ihrer Art und Grösse 
nach unter verschiedenen Verhältnissen sich sehr verschieden heraus stel 
können die mit Geschw.-Formeln aufeefundenen Werthe für ® 
Genauigkeit bieten. 
len, so 
keine sehr grosse 
@. Gleichförmige Bewegung. 
1. Formel von Chezy-Eytelwein. 
Ist in einer regelmässigen Fluss- oder Kanalstrecke das auf die Länge / 
h : rs , 
gemessene absolute, also ee; das relative Gefälle, ist /’ der W asserquerschnitt, 
p der benetzte Umfang des Profils (Perimeter), also die mittlere hydraul. Tiefe (der 
nu 
mittlere Radius) r = —, ist & der sogen. Widerstandskoeffiz., y die Beschleunigung 
; . zun; 
der Schwere, so lautet die älteste (monomische), die Chezy-Eytelwein’sche Formel: 
Ip v2 a, Da / 
NE r = (1); ® —|\ El; 2gh —y) 2 re—k\ 202.12) 
EN [24 an 2 
Hierin ist: _ —=k als Koeffiz. der Geschw. -Formel gesetzt und somit der 
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ka! 
Eytelwein bestimmte den Koeffiz. k vorzugsweise aus Messungen an regelmässigen 
kleinen Kanälen. Nach ihm ist k für Metermaass — 50,9 und £= 0,007565. 
Bei zweckentsprechender Anwendung dieser Formel auf Flüsse hat man für 
eben herrschende Wasserstände die Werthe 0, 7, g (Gefälle im Stromstrich) durch 
Widerstandskoeffiz. €— 
Messungen fest gestellt und aus mehreren Messungen: k— —. ‚ als arithm. 
Vrp 
Mittel derselben, abgeleitet. 
Es entspricht also dem Thatbestande keineswegs, dass man früher = 50,9 
und somit für alle Fälle konstant genommen habe, wie dies in neuern 
Schriften zu gunsten anderer Formeln vielfach behauptet wird. Allerdings trifft es 
zu, dass Werthe v, welche auf Grund des bei einem herrschenden Wasser- 
stande ermittelten Werthes %k, auch für andere Wasserstände berechnet wurden, 
gewöhnlich sehr ungenau ausfielen. 
2. Formel von de Prony. 
Wie die Eytelwein’sche Formel in Deutschland lange Zeit mit Vorliebe ver- 
wendet wurde, so geschah dies mit der Prony’schen Formel in Frankreich. Sie 
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” . . ” Ip 
ist eine binomische und lautet: h= («u-+ v2) . : 
   
  
  
   
     
    
    
  
   
   
  
   
   
   
    
  
  
   
   
   
   
    
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
    
       
   
   
  
   
  
  
   
   
  
    
  
	        
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