Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
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Apparate z. Messung höher. T’emper. tropfb. Hüssig. u. gasförm. Körper etc. 
     
  
803 
«. Das Luftpyrometer. 
Es besteht aus einem mit absolut trockner 
Luft gefüllten Platingefäss ?, 
Fig. 780; dasselbe ist durch ein enges Platinrohr r mit einem Quecksilber- 
Manometer M, bestehend aus einer festen Glasröhre @ und einer verschiebbaren @, 
mit zwischengeschaltetem Gummischlauch, verbunden. Beim 
Gebrauch wird durch Verschieben der Röhre @‘, 
dass der Quecksilber-Spiegel in @ stets auf dem Nullpunkt 
der Skala bleibt; der Höhenunterschied A der 
Quecksilber-Spiegel -- dem augenblickl. Barometerstande 
giebt die Grösse der absol. Pressung (im mm Quecksilber- 
Säule) der in P eingeschlossenen Luft an. 
Ist z. B. bei einer bekannten Temperat. 
T,—=273 +t,), welche dem Platingefäss P, dem Verbindungs- 
rohr r und den Glasgefässen @ und @, gemeinschaftlich 
sein möge, das Vol. des Platingefässes P= V,, dasjenige 
des Verbindungsrohrs r bis zum Nullp. des Gefässes @ =V‘ 
und die Pressung der in P und r eingeschlossenen trockenen 
Luft = p,, entsprechend der Quecksilber-Säule A}, 
Barometerstand db, so wird, wenn nun das Platingefäss P der 
zu bestimmenden Temperat. 73 = 273 + i, ausgesetzt wird, 
während die übrigen Thheile-des Apparats die Temperat. 7', 
behalten, das Platingefäss in 
Folge der Ausdehnung das Vol.: pP 
r» =V,[1+P(%— T)] OD 
annehmen, mit 3=0,00002652, 
und die Pressung der einge- 
schlossenen Luft = p» (ent- 
sprechend Ah; +5 (mm Quecksilber-Säule) werden. 
Mit Anwendung der Zustands-Gleichung der Luft 
ergiebt sich nun: 
  
nA +N)_  (PÜO+ER- mM], 
Br % np) 
folglich: 
T;, I, (hs - b) 
’ 
BNaETT m 74 
le 12) ao A =) 
Sg 3 y, \ 
woraus die gesuchte Temperat. 7, berechnet 
werden kann. 
Für die Zwecke der Praxis ist das Luftpyrom. 
wenig geeignet; doch liefert dasselbe bei An- 
wendung der nöthigen Sorgfalt während der Beo- 
bachtungen sehr zuverlässige Resultate, weshalb 
es zur Kontrole bezw. Eintheilung der Skalen 
anderer Pyrometer benutzt wird”). 
f. Thalpotasimeter. 
Die sogen. Thalpotasimeter bestehen aus einem 
Messing- oder Schmiedeisen-Rohre, welches dampf- 
dicht mit einem Federmanom. verbunden ist, Fig. 
mit Aether, Wasser oder ‚Quecksilber gefüllt, je 
Fig. 780. 
bewirkt, 
beiden 
tı (oder 
—+- dem 
  
  
  
781. Das Rohr ist zum Theil 
nachdem die obere Grenze der 
zu messenden Temperat. niedriger oder höher liegt. Wird nun das Rohr der 
betr. Temperat. ausgesetzt, so verdampft ein Theil der Füllung und die Spannung 
der entwickelten Dämpfe bewirkt eine Biegung der Manometer-Feder, welche die 
Bewegung des Zeigers hervor ruft. Da die Spannkraft gesättigter Dämpfe in 
genauer Beziehung zur Temperat. derselben steht, werden die Angaben der 
Thalpotasimeter einigermaassen, zuverlässig sein, 
verlässig funktionirt. 
der Brennstoffe S. 32—40. 
*) Ausführlicheres über Luftpyrometer s. in Dr. Fer 
so lance das Manometer zu- 
o° 
d. Fischer; Chemische Technologie 
51° 
     
  
   
     
  
   
  
  
    
   
    
   
  
   
   
  
   
    
   
  
  
  
  
    
   
  
    
   
     
   
    
       
   
   
   
     
    
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
	        
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