Full text: Technische Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper (Abtheilung 1, 3. Heft)

   
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Statik. 
Bezieht man die Gleichgn.: po =Konst. und pv” —= Konst. (siehe erläuterte 
Fälle) Fig. 804, auf ein rechtwinkliges Koordin.-System, so wird eine Zustands- 
Aenderung nach dem Gesetz pv —=Konst. durch die Kurve /, eine solche nach 
dem Gesetz po” — Konst. durch die Kurve /I dargestellt; erstere heisst die 
isothermische, letztere die adiabatische Kurve. Beide Kurven verlaufen 
A asymptotisch zu den Koordin.- Axen, die isothermische 
e Kurve / ist eine gleichseitige Hyperbel. 
ot Die von der Abszisse v, — v,, den Ordin. p, und 2 
"N und dem zugehörigen Stück der fraglichen Kurve begrenzte 
I\ Fläche stellt die mechanische Arbeit dar, welche das Gas 
I\ bei seiner Expansion von v, auf v, leistet, oder welche 
| bei der Kompression des Gases von », auf das kleinere 
Volumen v, auf dasselbe übertragen wird. 
  
Fig. 804. h. Zustands-Aenderungen des 
Wasserdampfes. 
Bei den Zustands - Aenderungen 
des Wasserdampfes ist stets ein 
Gemisch von Dampf und Wasser 
derselben Temperat. in Betracht zu 
ziehen, wenn in jedem Augenblicke 
der Dampf im Zustande der 
Sättigung bleiben soll. 
Ausser den auf S. 825, 826 eingeführten Bezeichnungen bedeute yk die Dampf- 
menge, welche in 1%s des Gemisches von Dampf und Wasser enthalten ist, also 
(1—y)k die Wassermenge, w das spezif. Volumen des Wassers (= 0,001 ebm), 
w —- A dasjenige des Dampfes, v das spezif. Volumen des Gemisches und U das 
spezif. innere Arbeitsvermögen des letzteren, von dem Zustande an gerechnet, in 
welchem das ganze Gemisch flüssig (y= 0) und dessen Temperat. t= 0 ist. ; 
Zunächst ist: v=w4+y4. (22) 
Die Werthe 4 ergeben sich aus der Tabelle durch Verminderung der dortigen v-Werthe um 
den Betrag 0,001; z. B. wird für Dampf von 6 Atm., welcher 10%/j, Wasser enthält (y=0,9), 
© = 0,001 + 0,9 20,3154 — 0,2849 ebm, Solcher Wassergehalt kann entweder als feiner Nebel in der 
Dampfmasse schweben (feuchter Dampf), oder als Thau sich auf den innern Wandflächen 
des den Dampf enthaltenen Gefässes niederschlagen, endlich kann Gleichg. (22) auch auf den 
Fall bezogen werden, dass ein Gefäss, z. B. ein Dampfkessel, zum Theil mit Wasser und zum 
Theil mit Dampf, welcher für sich allein gesättigt und trocken, oder mehr oder weniger feucht 
sein kann, angefüllt ist. 
Das spezif. innere Arbeits-Vermögen U gesätttigten, aber trockenen 
Dampfes ist offenbar proportional dem Werthe (g +), der sogen. Dampfwärme, 
da von dem Ueberschuss der spezif. Gesammtwärme Q des Dampfes von £° über 
die Wärme von 1ks Wasser von 0° der Betrag Ap4 in mechanische Arbeit um- 
gewandelt worden ist; demnach beträgt der Wärmewerth des spezif. innern 
Arbeits-Vermögens des feuchten Dampfes: AU=g-+-yp. (23) 
Die Wärmemenge d@, welche 1%s eines Gemisches von Dampf und Wasser 
behufs einer unendlich kleinen umkehrbaren Zustands- Aenderung mitgetheilt 
werden muss, ergiebt sich aus der allgemeinen Gleichg.: 
WdaQ=dU-+pdvzu: dQ=d(AU)+ Apydv=dg+d(yp)+Apdv (24) 
woraus nach einigen Umformungen entsteht: 
dQ=dgqg + d(yr) — 7 dt=dqy+Td (7 ). (25) 
Setzt man: dg=edt (unter c die spezif. Wärme des Wassers verstanden), 
so wird nach einigen Umformungen: 
RR 
  
| 
| 
| 
| 
  
  
V, 
4 
\ u \ dr Mae TE 
AaQ=(1—y) edt+rdy-+yhdt (26) mit: R=c-+ I 7) (27) 
‚eb, ; ; 
hierin giebt an: (1—y) edt die zur Temperatur-Erhöhung dt der Flüssigkeits- 
menge (1—y) erforderliche Wärmemenge, r dy die zur Verdampfung der Flüssigkeits- 
menge dy nöthige Wärmemenge und yhdt die zur Temperatur-Erhöhung dt und 
entsprechenden Volumenänderung der Dampfmenge y verwendete Wärmemenge. 
   
*) Grashoöf. A.a. O.S. 158 
  
  
  
   
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
     
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
    
       
	        
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