150 Der Grundbau.
selben dennoch anwenden, so lasse man wenigstens den untern Flansch in Keil-
form auslaufen, und spare in demselben nur schmale Schlitze für die Schrauben-
köpfe aus; die Schlitze werden nach Fertigstellung der Verschraubung mit
Zement ausgefüllt, Fig. 320. Vortheilhafter ist eine Verschraubung
in Muffen, weil man die erforderliche Verstärkung sowohl innen als aussen
anordnen kann.
Fig. 321, 322. Fig. 320. Um zu ermöglichen, dass die Pfähle
m wat. auch heraus geschraubt werden
können, ohne dass sich das Gewinde am
Stoss löst, muss man in die Muffen Kopf-
schrauben einfügen; die Anwendung durch-
gehender Bolzen ist bei unten offenen
Pfählen nicht zu empfehlen.
Fig. 321, 322 zeigen eine Stossverbindung,
wie sie von der Brückenbau-Aktien-Gesell-
schaft vormals Harkort für ausländische
Brückenbauten mehrfach angewendet wurde.
Auf an beide Enden der zu stossenden Röhren an-
gegossene Knaggen-Ansätze werden starke schmied-
eiserne Ringe heiss aufgezogen.
Bei Boden von geringem Zusammenhang (wie Kies,
Sand, weichem Thon, Schlamm) ist es richtiger, die Ver-
stärkung der Röhre nach der Aussenseite zu legen,
weil eine Verdrängung des Bodens durch dieselbe im
unbegrenzten Erdreich leichter vor sich geht, als im
Innern der engen Röhre, aus der man denselben event.
durch Ventilbohrer heraus schaffen muss.
In sehr hartem Thon, der sich nur schwer verdrängen lässt, ist es zu em-
pfehlen, Verstärkungen nach der Innenseite zu legen und die untere Rohröffnung
um so viel zu verengen, dass sie gleiche Grösse mit der Rohröffnung an deren
engster Stelle hat. Dann wird das Aufsteigen des Kerns erleichtert sein, während
das äussere Erdreich alllerdings von Anfang an etwas bei Seite geschoben
werden muss, später aber an dem glatten äussern Umfang des Pfahls kein
Hinderniss findet. — Niemals lasse man Verstärkungen an ihrer Unterkante
stumpf abschneiden, sondern stets flach verlaufen.
In scharfem Sand und Kies kann man das Einschrauben dadurch wesent-
lich erleichtern, dass man Druckwasser zu Hilfe nimmt. Dasselbe muss, um die
Reibung zu vermindern, die obere Fläche der Schraube bespülen.
8. Einschraube-Vorrichtungen. Eine Einschraube-Vor richtung,
die für den Bau der Landebrücke bei Lewes verwendet ward, zeigt Fig. 323.
Fig. 323. Das auf den Pfahl gesteckte Sprossenrad kann an
N jeder beliebigen Stelle sitzen, indem es durch Ring
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mit Druckschraube gehalten wird. Mitgenommen
wird der Pfahl durch die Reibung, die sich
zwischen seiner Fläche und 3 Stahldornen von
je 2,5em Stärke ergiebt, welche in länglich ge-
formten Bohrungen der gusseisernen Nabe liegen,
die nach einem Ende hin enger werden.
Zum Einschrauben der Pfähle bei den Neu-
bauten der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft!) diente
ein Sprossenrad mit Rosette, welches aus 2 je 25 mm
starken Blechen bestand, die durch Gusseisen-
stücke und Stehbolzen in dem Abstande von 15 em
gehalten wurden; die an den 4 Ecken der Rosetten eingesteckten Arme
wurden durch Bolzen befestigt, während 2 fernere Arme um diese Bolzen
1) Wochenbl. f. Archit. u. Ing. 1880, S. 68.
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Fig. 324.
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Fig. 324-
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