Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

    
  
  
  
Ber Grundbau. 
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befestigt- und an die oben die Spindeln mit Bolzen fest gemacht werden. Diese 
Eisenstangen gehen verloren; dienen aber gleichzeitig als Anker für das untere 
Mauerwerk, Von noch anderweiten Einrichtungen zum Aufhängen von Brunnen 
und ähnlichen Körpen, die beim Grundbau dienen, wird in dem weiterhin- 
folgenden Abschnitt über Luftdruck-Gründungen bei Besprechung der Senk- 
kasten ausführlicher die Rede sein. 
3ei sehr bedeutenden Wassertiefen kann man gemauerte Brunnen auch durch 
Einfügung eines wasserdichten Bodens, der später leicht entfernbar ist, in einen 
Schwimmkörper verwandeln. Ein soleher Boden lässt sich leicht aus Holzklötzen, 
die man mit etwas Stich nach unten gewölbeartig zusammensetzt und kalfatert, 
bilden, wie dies in Fig. 418 dargestellt ist. Die Ausführung ist dabei in folgender 
Weise zu denken: 
{ Der Brunnenkranz 
en. mit dem eingepassten und 
dieht gemachten Boden 
wird an Tauen leicht 
zwischen 2 Schiffen auf- 
gehängt, und auf ihm mit 
dem Mauern begonnen. 
Die Stärke des Mauer- 
werks wird so gewählt, 
dass das Gewicht des 
von demselben verdräng- 
ten Wassers grösser ist, 
als das Gewicht des 
Mauerwerks, so dass 
der Brunnen sehr bald 
schwimmt. Die Taue 
= können dann entfernt 
NER FISNSISATPN NENNEN NIIU werden, oder bleiben 
- nur noch zur Führung 
  
  
  
  
  
an ihrer Stelle. Hat der Brunnen den Grund erreicht, so lässt man ihn voll 
Wasser laufen, wodurch der Boden entlastet wird. Man zerstört denselben jetzt 
von oben aus, wonach die Klötze aufschwimmen und entfernt, bez. abermals ver- 
wendet werden können. 
Eiserne Brunnen sind ihrer Leichtigkeit wegen noch bequemer zu handhaben. 
Man senkt sie entweder. in einer der vorhin beschriebenen Weisen oder 
auch, wenn sie, wie z. B. gusseiserne, glatte Aussenflächen haben, noch einfacher 
dadurch, dass man sie zwischen Balken, die man wie Bremsklötze mit Schrauben 
gegen ihre Aussenwände drückt, langsam auf den Grund gleiten lässt. 
Bei dieser Anordnung muss man aber die Zylinder, bevor man die Brems- 
Vorrichtung löst, so weit. zusammen geschraubt haben, dass sie bis zur 
Sohle reichen, damit man nicht nöthig hat, die Arbeit behufs Verlängerung der 
Zylinder zu unterbrechen. Fine solche Unterbrechung durch Anziehen der 
Bremsen ist allerdings ausführbar, kann aber leicht missglücken und es ist ihre 
Anwendung daher dringend zu widerrathen. 
Das Versenken der Brunnen in den Boden geschieht, je nach der Dichtigkeit 
desselben, entweder durch Graben, unter Entfernung des Wassers durch Pumpen, 
oder durch Baggern. In Thon, Lehm, Darg, lehmigem Sand usw., kann man 
das unmittelbare Ausgraben häufig mit Erfolg bis zu grossen Tiefen vornehmen, 
ohne die Gefahr eines zu grossen Bodenzudrangs von ausserhalb. Bei reinem 
Sand ist das Auspumpen dagegen, wenn nicht unmöglich, so doch nicht räthlich, 
weil es bei grössern Tiefen theurer als das Baggern - wird. Hat man Brunnen 
mittels Ausschachtens unter Wasserhaltung gesenkt; so wird Sandboden durch 
das heftige Pumpen oft in T'riebsand verwandelt. Man darf dann nach beendeter 
Versenkung nicht sofort mit dem Mauern beginnen, sondern. muss, den Sand 
erst etwas Zeit zur festen Lagerung gewähren, indem man den Brunnen voll 
Wasser laufen lässt und wo möglich den Wasserspiegel im Brunnen über 
den des Aussenwassers hebt, so dass eine Strömung durch den Grund in der 
  
     
  
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
  
   
  
    
  
  
  
    
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
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