Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
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Hilfsmaschinen und Geräthe zum Grundbau. 11 
den Mörser geworfen usw. —- Die Urtheile über diese Rammen sind vorwiegend 
ungünstig; ein günstiger Erfolg ist höchstens bei Rammen in Triebsand zu er- 
warten. In anderen Bodenarten, namentlich in festem Sande und Kies, arbeitet 
die Ramme zu theuer. Die Pulverramme wurde früher von Riedinger in 
Augsburg gebaut. 
Wie die Pulverramme sind viele der älteren Konstruktionen der Dampf- 
Kunstramme in neuerer Zeit aufgegeben. Verfasser ist der Ansicht, dass von 
den bis jetzt bekannten nur die mit Kette ohne Ende, sowie diejenigen eine Zu- 
kunft haben, bei denen eine kleine Dampfmaschine das Aufwinden des von einem 
Frosch gehaltenen Bärs bewirkt, letztere namentlich, wenn sie gleichzeitig für 
Handbetrieb eingerichtet sind. 
ß. Eintreiben von Pfählen mittels Druckwasser. 
Das Verfahren ist zuerst im amerikanischen Sezessions- 
kriege, von J. M. Glean zu dem Zwecke angewendet 
worden, um die Bai von Mobile durch 3,5—6,5 m tief im 
Grunde steckende Pfähle vor dem Einlaufen feindlicher 
Schiffe zu sichern; zur Erzeugung des Druckwassers diente 
eine Dampf - Feuerspritze. Um das Druckwasser zuzu- 
führen, waren nahe der Spitze 2 eiserne Krampen in den 
Pfahl geschlagen, durch welche man das 30 mm weite 
Mundstück des Spritzenschlauchs steckte. Während des 
Einsinkens der Pfähle wurde das Mundstück mittels Zugs 
an einer Hanfschnur stets in gleicher Tiefe mit der Pfahl- 
spitze gehalten. Hatte der Pfahl die richtige Tiefe erreicht, 
so wurde mittels der Schnur das Rohr wieder hoch gezogen. 
Der Boden bestand aus feinem Sande. Senkungs - Fort- 
schritt 0,5 m in der Sek.}). 
In ähnlicher Weise ist das Verfahren später mehrfach in 
Deutschland und anderwärts angewendet worden; und zwar 
hat man in Städten die Wasserleitung anstatt der Druck- 
pumpe benutzt?). 
Es hat sich dabei als vortheilhaft heraus gestellt eine 
ruhende Belastung auf den Pfahl zu bringen, Fig. 27, 
oder mit einer leichten Ramme demselben Schläge zu er- 
theilen, wie auch Rundhölzer zu drehen und zu rütteln. 
Bei tief einzutreibenden Pfählen wird eine ruhende Belastung 
unbedingt erforderlich, weil der Druck des eingespritzten 
Wassers allerdings einerseits die Reibung zwischen Pfahl 
und Erdreich zum grossen Theil aufhebt, indem das Wasser 
den Boden verhindert gegen den Pfahl zu drücken, andererseits aber dieser 
Wasserdruck auch einen bedeutenden Auftrieb erzeugt. 
Um Spundbohlen durch Rammen mit Hilfe von Druckwasser 
einzutreiben wurde bei Borgfeld an der Wümme mit Vortheil eine durch eine 
Lokomobile von 10 Pfdkr. getriebene Kreiselpumpe benutzt. Die Fig. 28, 29, 30 
zeigen das Verfahren dabei. Das runde Druckrohr wurde auf die Fuge zwischen 
der zuletzt eingespülten und der neu einzuspülenden Bohle gesetzt und hatte 
nicht nur unten, sondern auch seitlich Oeffnungen. In dieser Stellung reinigte 
das Wasser die Fuge von Sand, und bewirkte auch, dass der neu einzutreibende 
Pfahl zur Fuge, als Stelle des geringsten Widerstandes, sich hinzog, so dass ein 
dichter Schluss zwischen den einzelnen Bohlen erzielt wurde. Das Bärgewicht 
der Ramme betrug nur 150 ke. ö 
Bei Spundwänden ist die Mithilfe von Rammen oder eine starke Belastung 
deshalb unbedingt anräthlich, weil, wenn man hier Spülung allein anwenden 
wollte, dies nur auf Kosten der Dichtheit zu erreichen wäre. Man würde 
es nämlich unterlassen müssen, die Bohlen durch Keile und Ketten stramm an- 
  
  
  
1) Deutsch. Bauzeitg. 1874, 8. 261. 
2) Zeitschr. d. Archit.- u. Ingen.-Ver. zu Hannover 1875. 8. 310; 1877. S. 371; 1879. 8. 46; 
3. 22 3jauverw. 1882, No. 51. 
  
   
    
    
   
   
  
   
  
   
   
  
    
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
      
  
   
    
  
  
   
  
    
   
  
    
    
   
  
  
  
   
	        
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