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Luftdruck-Gründung.
Seitenwände durchlocht sind, um die sauerstoffhaltige verdichtete Luft, welche
durch einen kleinen Hahn a am Boden in den Raum B eintritt, durch-
zulassen. Der Raum B ist mit Watte gefüllt, um der Luft die Unreinigkeiten
(Russ) zu entziehen, welche sie etwa enthält, sowie auch, um zu erreichen, dass
die einströmende Luft recht fein vertheilt in das Gehäuse gelangt. Letzteres ist
nothwendig, weil durch einen heftigen, wenn auch dünnen Luftstrahl die Flamme
ausgeblasen werden könnte, oder wenigstens unruhig brennen würde. Der Watte
im Raume B kann man auch hygroskopische Stoffe beigeben, welche die Wasser-
dämpfe binden, die sich bilden, wenn die eintretende verdichtete Luft sich aus-
dehnt; doch haben sich bei den ausgeführten Lampen, welche nur mit einfacher
Watte gefüllt waren, Nachtheile in Folge der Nebelbildung nicht gezeigt.
Durch ein konisches Räderpaar @, das von aussen mittels der Stange @F
gedreht werden kann, wird die Flamme geregelt. Die Stange @ F verlässt den
Boden des Gehäuses durch eine kleine Stopfbüchse c.. Um die Flamme herum
befindet sich ein Reflektor f aus versilbertem Messingblech. Die Verbrennungs-
case entweichen oben durch ein Gasrohr, welches mit der äussern Luft in Ver-
bindung steht und durch den Hahn b abgeschlossen werden kann, wenn das
Gehäuse geöffnet werden soll. Das Rohr steht mit dem Gehäuse durch die
Stopfbüchse d in Verbindung, welche eine beliebige Drehung der Lampe gestattet.
Auch die Aufhänge-Vorrichtung e der Lampe gestattet eine beliebige Drehung.
Ein Theil der in Petersburg angefertigten Lampen hatte Glaskugeln D
nach 2 Seiten hin und dem entsprechend Doppel-Reflektoren, die Rohre sämmt-
licher Lampen, welche in einem Senkkasten brannten, mündeten in ein weiteres
Gasrohr, welches in den Schachtrohren nach oben geführt war und unterhalb
der Luftschleuse ins Freie trat. Selbstverständlich war hier nochmals ein Ver-
schlusshahn angebracht.
Bei diesen Lampen muss man vor allen
Dingen für dichte Rohrleitungen sorgen, damit in
Folge starker Strömungen in den Gasrohren die
Fig. 616.
NN
/
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v 8 Flammen nicht flackern. Es ist daher zweck-
/ S mässiger, anstatt die Verbrennungsgase, wie dies in
AR St. Petersburg Verhältnisse halber geschehen
/ S musste, in einem nur engen Gasrohre innerhalb
der Schachtrohre nach oben zu führen, ein
schornsteinartiges, etwa 20 em weites Rohr un-
mittelbar durch das Mauerwerk nach oben zu
lesen. Dieser Schornstein braucht nur unten an
&7/ der Senkkasten-Decke, wo alle kleinen Gasrohre in
X Hässertgof denselben münden, aus Gusseisen zu bestehen,
\ während er im übrigen eben so gut aus glasirten
Thonröhren hergestellt werden kann. Fig. 616
zeigt einen Wassertopf mit doppelten Hähnen H
unten an demselben zum Ausschleusen des Wassers
für das untere Ende der Leitung.
Es ist selbstverständlich, dass man auch Gasflammen in solche Gehäuse
einschliessen und auch für Stearinlichte ähnliche herstellen kann, die viel einfacher
ausfallen, wenn man sie, nach Art der sogen. Diebslaternen, aus einem starkem,
runden Glaszylinder bildet. Gas hat man auch ohne Anwendung von Gehäusen
in Senkkästen gebrannt, z. B. bei der East-River-Brücke. Es brannten dort in
den grossen Senkkasten 60 in den 6 Abtheilungen derselben vertheilte Flammen.
Der Gasdruck betrug 1 bis 2 Atm. mehr, als der Luftdruck. Eine oben an-
gebrachte Gaspumpe presste das Gas in einen Behälter unten und nach Maass-
8
gabe der Füllung des letztern drückte das Gas eine Wassersäule in den
obern Behälter. Ein Schwimmer regelte oben den Zuflusshahn und stellte auf
diese Weise einen selbstthätigen Apparat her. Bei 2,5 K8/gem Luftüberdruck gab
ein Brenner das Vierfache an Lichtstärke wie bei gewöhnlichem atm. Druck.
Die: Luft im Senkkasten soll ganz rauchfrei geblieben sein. Es ist dies
jedenfalls ein Vorzug, den die Gasflammen vor den Stearinlichten voraus haben.
Andererseits ist nicht zu übersehen, dass die Kohlensäure-Menge, welche sie er-
zeugen, ein Mehrfaches derjenigen bei Stearinkerzen ist, und dass sie auch die Luft