Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

   
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Luftdruck- u. Brunnen-Gründung mit andern Gründ.-Arten vereinigt. 3929 
übergelegte Laschen verbunden werden können, gebildet. Ist die Fuge gedichtet, so 
ist man im Stande den ganzen Brunnen trocken zu legen, wobei man grössere 
Undichtigkeiten im Mauerwerk, sobald sie vom Wasser frei werden, in bequemer 
Weise mit Lehm oder. Zement verstreichen kann. 
Das Gussstück a kann event. durch einen einfachen platten Ring f aus Eisen- 
blech ersetzt werden, über welchem der niedrige kegelförmig gestaltete Theil 
in Mauerwerk aus Ziegeln ausgeführt wird. Für die richtige Form dieses 
Mauerwerks benutzt man die Schachtrohr-Endigung als Lehre. Auch den Ring f 
fortzulassen und nur mit dem Mauerw. etwas überzukragen, ist nicht zweckmässig, 
weil beim Baggern die scharfe Kante zu leicht abgestossen werden kann. Hat man 
vorliegende Hindernisse im Trocknen mit Hülfe von Pressluft beseitigt, so kann 
man sehr schnell wieder zur gewöhnlichen Brunnen-Gründung mit Baggern zurück 
kehren, da der Ring b sich ebenso leicht lösen lässt, wie er zu befestigen war. 
Die beschriebene Einrichtung erfordert nur eine ganz einfache kleine Schleuse, 
kleine Luftpumpe, weil 
enge (etwa 0,7 bis 0,8m) weite Schachtrohre und eine 
alle diese Geräthe nur vorüber gehend dienen sollen, also keine Ersatztheile 
nothwendig sind. Die Kosten für deren Neubeschaffung übersteigen für Brunnen 
bis zu 40 qm Grundfläche nicht 7000 M., eine Summe, welche ganz, oder, da die 
Geräthe nach beendeter Gründung immer noch Werth behalten, nur mit einem 
nicht grossen Prozentsatz, sich auf die ganze Anzahl der bei der Bauausführung 
zu versenkenden Brunnen vertheilt. Ausserdem ist für jeden Brunnen noch das 
Gussstück a oder ein Blechring / zu beschaffen, letzterer, ebenso gut aus altem 
wie aus neuem Eisen. Eine Lokomobile zum Betrieb der Luftpumpe ist oben 
nicht mit veranschlagt, weil eine solche bei grössern Bauten auch schon für 
andere Zwecke nothwendig ist. 
A Erwägt man, welche unverhältnissmässigen 
et Zeitverluste und Kosten bei Brunnen-Senkungen 
oft durch einzelne Hindernisse entstehen, so er- 
scheint die dargestellte Einrichtung, welche die 
sonst so vorzügliche Brunnen-Gründung wesent- 
lich leistungsfähiger macht, für grössere Bauten 
bei einigermassen unsicherm 3augrund gewiss 
empfehlenswerth. 
Noch bequemer anzubringen und zu lösen 
als die in Fig. 646, 647 dargestellte Verbindung 
zwischen dem Schachtrohr und dem Gussstück im 
Brunnen-Mauerwerk über der Auskragung ist die 
in Fig.648 dargestellte Vorrichtung. Die Schacht- 
rohrwand a trägt unten einen etwas vorragendeu 
Gummiring db, der mittels der am untern Ende 
ven A gegen den Grussring c gepresst, die Dichtung 
  
  
hakenförmig gestalteten Schraul 
bewirkt. 
Eine andere Anordnung, welche es ermöglicht von der Brunnen-Gründung zur 
Luftdruck-Gründung übergehen zu können, ohne aber die Möglichkeit zu bieten, 
zu der erstern wieder zurück zu kehren, ist in Fig. 649, 650 dargestellt. Man 
hat diese Einrichtung beim Hafenbau in der Charente-Mündung unweit Rochefort 
in Frankreich angewendet. Es wurden dort Brunnen von rechteckigem Grund- 
riss aus Bruchsteinmauerw. in der, wie es scheint, in Frankreich beliebten un- 
zweckmässigen Form ohne Schneide und mit ganz senkr. rauhen Wänden durch 
Ausschachten unter Wasserhaltung vesenkt, so lange sie sinken wollten. Die 
ganze Anordnung der Brunnen macht es natürlich. dass die Grenze des Senkens 
in dieser Weise bald erreicht wird. jedenfalls weit früher, als dies bei nach 
oben eingezogenen glatten Wänden und bei Anordnung eines Brunnenkranzes 
mit Schneide geschehen sein würde. Um alsdann zur Luftdruck-Gründung über- 
gehen zu können, hatte man an den Innenseiten der Brunnenwände, 5m über 
der Unterkante derselben, eine Aussparung 3eckigen Querschnitts stehen 
lassen, Fig. 649, welche als Widerlager eines Gewölbes dienen sollte, das den 
Brunnenraum abzuschliessen bestimmt war, Fig. 650. Inder Mitte dieses 
Gewölbes wurde ein Loch von 0,7m Durchm. ausgespart und in dasselbe eine 
hölzerne, aussen mit dünnem Blech bekleidete, Form gestellt, gegen welche der 
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