Full text: Der Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft)

32 Der Grundbau. 
werden kann. Der Anzug schliesst durch Kautschuk-Manschetten luftdicht 
an den Handgelenken ab, während die Füsse mit eingeschlossen sind. 
Zur fernern Ausrüstung des Tauchers gehören noch die Belastungs-Ge- 
wichte, bestehend aus den Bleisohlen, Fig. 72, im Gewichte von etwa 10 ks 
sowie ein herzförmiges Bleigewicht, welches an dem kupfernen Halstheile (oder 
Kragen) des Helms befestigt wird, endlich ein Bleigewicht, welches am Regulator 
auf dem Rücken hängt. 
Zur Vervollständigung des Anzugs dient ein 
Messer, mit dem der Taucher etwaige Hinder- 
nisse unter Wasser zerschneidet, und endlich 
ein Nasen-Verschluss, Fig. 73, dazu bestimmt, 
zu verhindern, dass ein ungeübter Taucher 
durch die Nase ausathme. Es würde hierbei 
der Hohlraum des Anzugs mit Luft gefüllt 
werden. und ein Auftrieb sich ergeben, der 
den Taucher in die Höhe treiben würde, wenn 
er nicht die angesammelte Luft durch den Hahn 
am Helme entweichen liesse. Mit Hilfe 
Fig. 74. des Ausathmens durch die Nase pflegen 
sich die Taucher ohne Leiter an die Ober- 
fläche zu heben. i 
8. Die Luftpumpe, Fig. 74. Die- 
selbe hat fest stehende Kolben und be- 
wegliche Zylinder, durch welche Anord- 
nung es ermöglicht ist, dass man, zur Her- 
stellung eines vollständig luftdichten 
Abschlusses, Wasser über den Kolben 
halten kann. An der Pumpe befindet 
sich en Manometer, welches den 
Luftdruck (Meter) angiebt. Entsprechend 
dem muss die Wassertiefe vorher 
gemessen und hiernach der Gang der 
Pumpe eingerichtet werden. Soll der 
Apparat gebraucht werden, so unter- 
suche man zunächst die Pumpe auf ihre Leistungsfähigkeit, indem man den 
Schlauch mit der Hand schliesst nnd sieht, ob der Luftdruck die richtige 
Stärke hat. Die Kolbenliderung muss vorher zeitig erweicht werden. Hier- 
nach untersuche man die Schläuche auf Reinheit und Dichtigkeit, sowie den 
Regulator, besonders ob das Ventil zwischen den beiden Theilen des Regulators 
rein und dieht ist, so wie, ob die Kappe auf dem Regulator schliesst. Letzteres 
erkennt man, indem man durch die Schläuche bläst. 
Ist alles in Ordnung, so kleidet der Taucher sich an. Nach Anlegung des 
Anzugs wird der kupferne Kragen aufgesetzt, der obere Rand des Anzugs über 
den Flansch des Kragens gezogen, nun das Kopftheil aufgesetzt, nachdem zuvor 
die vordere Scheibe abgenommen wurde. Sind Helm und Anzug mit einander 
verschraubt, so wird der Regulator befestigt, und das Rohr vom Regulator an 
den Helm geschraubt. Wenn dann alle Gewichte angebracht sind, nimmt der 
Taucher das Mundstück zwischen die Zähne, setzt sich nöthigenfalls den Nasen- 
klemmer auf, und es beginnt nun die Arbeit an der Luftpumpe. Darauf wird 
die vordere Scheibe wieder vor den Helm geschraubt, und, nachdem der Taucher 
sich von dem guten Zustande des Ganzen durch einige Athemzüge überzeugt 
hat, kann er ins Wasser gehen. 
Der hier beschriebene Apparat wird in Deutschland in sehr guter Ausführung 
von der Firma L. v. Bremen & Co. in Kiel geliefert, und kostet in vollständiger 
Ausrüstung für 1 Taucher 1800 M., für 2 Taucher 2850 M. 
Man kann diese Apparate auch ohne Anzug und Helm verwenden; der 
Taucher muss dann aber, den Nasenverschluss aufsetzen. 
Die Vorschriften, welche an späterer Stelle über das Verhalten in verdich- 
teter Luft gegeben werden gelten auch hier. Der Taucher darf bei grössern 
Fig 72. Fig. 
  
  
    
        
     
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
   
   
   
    
   
    
   
  
  
  
   
   
   
    
  
    
   
  
   
     
  
  
   
   
   
   
  
    
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