Gefriergründung.
101
Nach Erreichung des Felsens wurden die 4 Röhren mit Beton ausgefüllt,
nachdem man zuvor den Fuss des Zylinders noch etwas in den Felsen ein-
gelassen hatte. x :
Die Luftschleusen von 4,2 m Länge und 1,5 m Weite waren durch 3 Thüren
in 4 Abtheilungen getheilt, sodass man ohne Unterbrechung gleichzeitig Boden
fördern und Material oder Menschen einschleusen ‚konnte. Sie standen auf senk-
rechten, am oberen Theile der Streberöhren befestigten Schachtrohren.t)
VII. Gefriergründung.
a. Ueber Kälte-Erzeugung.
Es sei auf folgende Arbeiten über diesen Gegenstand hingewiesen: Schröter, Untersychungen
an Kältemaschinen verschiedener Systeme. 1. Bericht an den Ausschuss des nötytschnisehen
Vereins zu München, erschienen in München bei Oldenbourg.
R. Habermann, Ueber Eis- und Kälteerzeugungs-Maschinen, Berlin, bei Simion Rudloff-Grübs
Die neusten Erfahrungen über Kompressions-Kälte-Maschinen in Theorie und Praxis. Berlin
Verlag des „Wassersport“ (A. Braun & Co.). \
b. Ausführung der Gefriergründung.
Zunächst ist ET ilen, dass der Frostkörper, welcher sich um ein Gefrier-
rohr herüm bildet, nicht, wie Weitz angab, ein abgestumpfter Kegel ist, dessen
grösster Durchmesser am Fusse der Rohre liegt, sondern vielmehr ein Ellipsoid.
Die grösste Stärke des Frostkörpers liegt also etwa in der Mitte der Rohre.
Diese Thatsache, welche der Franzose Alby durch Versuche feststellte,2) erklärt
es, dass der Ausgang des Gefrierverfahrens häufig wenig günstig war. Ausser-
dem stellten diese Versuche Folgendes fest: 424m Tannen. der
Fig. 180. Gefrierrohre "herrscht
durchweg die gleiche <
Temperatur, weildurch
die metallenen Wände
des Zuleitungsrohres
zwischen der auf- und
Bahr \ absteigenden Lauge,
welche als Träger der '
Kälte dient, ein leb-
-0,50-1----2-----) hafterW ärmeaustausch
stattfindet. Es erklärt
sich daraus die ei-
förmige Gestalt des
Frostkörpers.
BR r 2. Die Zeit, binnen
“ i| . welcher die’T'emperatur
: :| des’ Frostkörpers nach
Bar ee -) erfolgtem Stillstande
i der Eismaschinen auf
0 steigt, ist sehr‘
kurz und das Auftauen
:/ , macht sich am Fusse
al... l der Gefrierrohre bald
; ER: nach diesem Stillstande
Ber bemerkbar. Fig. 180.
2,25..--- 8. Die Wider-
. ; standsfähigkeit des ge-
ae frorenen Bodens wächst
i sehr schnell mit ab-
nehmender Temperatur, wie die Darstellung (Fig. 181) zeigt. Dieselbe ist aber
in-der Nähe des Thaupwanktes sehr gering. Letzteres gilt von der Zugfestigkeit
in noch höherem Grade, als von der Druckfestigkeit.
A
Pe
7. er
E73
14 October
"13.0ctober
‚Während desGefrierens Während desAufthauens
rTta--- - -- 00
Fi
ae 17.October
Mt
WR
0,25-4----13--\-
Kae
ie Bon
DEE
i
4
er
1,50
ı
I
!
'
|
ü
— rt
a 1,75-1---- -
ren
4 ti +
-2.00-
'
i
'
ı
i
Im
30 Z_-
2 Näheres Engineer 1885 und Wochenbl. f. Bauk. 1885 S. 146.
2) Annales des” ponts et chauss. 1887 Sept. u. Centralbl. d. Bauverw. 1888, 32109:
‚