Gründungen auf Beton unter Wasser. 43
das wachsende Gewicht der Mauer aber eine Biegung der Sohle und damit eine
Drehung der Mauer im Sinne des Pfeiles n bewirken, sodass dadurch die Richtung
des Erddruckes zweifelhaft wird. Von dieser Richtung hängt es aber ab, ob
der Einfluss von E auf die Sohle schädlich oder nützlich sei.
Zerlegt man E in seine beiden Seitenkräfte,: die senkrechte (Reibung)
R= E.sin p und die wagrechte Y = E.cos. 4, so wird der ersteren eine
ebenso grosse Erdreaktiin D= E.sin p entsprechen müssen, deren Hebelsarm
+b
Dr
© Fe ac ; ; .
in Bezug auf die Sohlenmitte - sein muss, so lange noch keine Biegung
der Sohle stattfand. Der Einfluss der Reibung R erzeugt also in der Sohlen-
mitte das Biegungsmoment:
[ b > a+b
2) M;,=E.sn (a +b) —- E.sing ( J )= E.sin e( 5
Das Moment wirkt in demselben Sinne wie MM, in Richtung des Pfeiles n,
sucht also die Sohle in der Mitte aufzubrechen. Die Seitenkraft Y = E.cos P
dagegen erzeugt das entgegengesetzt drehende Moment 3) My = h'. E. cos. y,
wirkt also günstig gegen das Aufbrechen. Ausserdem erzeugt H noch in der
Sohle die auf den ganzen Querschnitt d.1 gleichmässige vertheilte Druck-
oO Re oO
DR De DE „
spannung: ] für die Flächeneinheit. Da das Widerstandsmoment der Sohle
( 9
. . a . & . ;
in der Mitte ist, so wird die durch den Erddruck erzeugte Gesammt-
M„ + M H
spannung k= ( eo. Er a) De
Oder nach Einsetzung der Werthe für M,, My und H:
he ab { r
(E. sin p Se P)-E.c0.9.1)6 :
2 lv.cos ®
4) km HE —e en 00002 —— und zwar
de d
- %% ab
)k=+ — %6.5in pP (——
N EU
Oberkante der Sohle. Je nachdem die negativen oder das positive Glied in
der Klammer überwiegt, wird diese Spannung eine Druck- oder Zugspannung
sein. Für 3.sinp (a+ 5) = c0s.9(6h-+d) wird k=o. Der Werth von X
) — 6.c08. @.h' — d.cos. ) für die
wächst offenbar mit a, db und p und zwar insofern in doppelter Weise mit g,
weil ein wachsendes @ nicht nur den sin $ im positiven Theile des Ausdrucks
vergrössert, sondern auch zugleich cos. p im negativen verkleinert. Da’ für ein
bestimmtes Bauwerk a und d als nahezu unveränderlich gelten können, so muss.
man, um kleine oder gar keine Zugspannungen durch den Erddruck in der
Sohlenoberkante zu erhalten, 9 möglichst zu verkleinern suchen. Man muss
also die Aussenseite der Wand möglichst glätten und einen Hinterfüllungsboden
wählen, der einen möglichst kleinen natürlichen
Böschungswinkel hat. Es. würde daher zur Hinter-
füllung feiner, rundgeschliffener, reiner Sand, dessen
natürlicher Böschungswinkel klein ist, der aber den
vollen Druck des Grundwassers gegen die Wand zur
Geltung kommen lässt aus rein statischen Gründen
für die Sohle am geeignetsten sein. Ob allerdings
£ eine solche Hinterfüllung aus anderen Gründen zulässig
oder unzulässig sei, ist eine andere ‚Frage, die zu
beantworten nicht hierher gehört.
Betrachtet man nun nach Fig. SO den Einfluss,
1 “ag, welchen die Wasserfüllung bis zu beliebiger Höhe A auf
Lu... 0b 8 - die Sohle theilsunmittelbar alsLast, theilsmittelbar durch
i den Druck gegen die Seitenwand ausübt, so ist zunächst
das durch dieselbe erzeugte Biegungsmomentin der Mitte;
/ a.—+ b
h d b
3 Tg: Emo. (=
Fig. 80.
2
6) M W 1} Re (