Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

      
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
    
  
    
    
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
    
   
   
      
44 Der Grundbau. 
Das letzte Glied stellt die linksdrehende Reaktion des Untergrundes (einschl. 
Auftrieb) dar, welche gleich dem Gewichte der Wasserfüllung sein muss 
(y = Gewicht von 1 ebm). Etwas umgeformt lautet der Ausdruck: 
> BE h d \ 
Meer er 
en Bar 
Ausser der Biegungsspannung durch dies Moment erzeugt der Horizontalschub 
; .h? ; - : i 
des Wassers H=7 5 noch eine auf den ganzen Sohlenquerschnitt (d 1) gleich- 
z u mn ; eG 
mässig vertheilte Zugspannung von der Grösse 7: für die Flächeneinheit. 
Bd 
Die grösste Spannung (+ oben, — unten) wird also, da das Widerstands- 
12 
moment -- ist, 
a! e , \ y.h2 
ea a 
8) Be Ay en a 
oder die grösste Spannung oben nach einiger Umformung: 
FE h2 ET RR 
d d d 
kg ist eine Zugspannung, d. h. die Wasserfüllung sucht also die Sohle in 
; 2 3sa.b. ä 5 
der Mitte aufzubrechen, so lange ; +2h> —— ist. Die Spannung wird 
( ( 
a as x ee 
==: 0, far 7 +2h = — e oder frrk = -— dt YA + 3.a.b die Sohle 
( @ 
erhält auch in der Oberkante durch die Wasserfüllung Druckspannung, wenn 
h? 3.4:0:; 5 
j +2 ıh<— j ist. Der letzte Fall ist der günstige, indem er die durch 
( d a : 
das Moment M, erzeugteusZugspannungen an der Sohlenoberkante theilweise 
aufhebt. Dieser tritt ein für kleinere Werthe von 4, während sehr hohe Wasser- 
füllungen einen Bruch der Sohle befördern. 
Die vierte auf die Sohle wirkende Kraft, die Reaktion D, haben wir bisher 
a-+t 
i ; : ; b 
stets gleichmässig vertheilt, den Hebelsarm, an dem sie wirkt, also —;— an- 
genommen. Das Moment, welches D erzeugt, wirkt stets M, entgegen, also 
u is ni ae 
günstig. Es ist daher vortheilhaft D. —— möglichst gross zu erhalten. Da 
aber die Grösse D — der Summe aller von oben nach unten wirkenden Kräfte 
bei einem bestimmten Bauwerke und bestimmter Hinterfüllung als gegeben zu 
betrachten ist, so kann dem Momente nur durch Vergrösserung des Hebelsarmes 
ein grösserer Werth gegeben werden, indem man die Reaktion nicht gleich- 
mässig, sondern vielmehr so zu vertheilen sucht, dass ihre Mittelkraft in grösserem 
4 
a b i in 
Abstande als —,— von der Sohlenmitte aus angreift. 
Diese hier durch Rechnung an einem einfachen Querschnitte nachgewiesenen Einflüsse der 
einzelnen Kräfte hat Verf. in seiner oben erwähnten Arbeit in der Zeitschr. f. Bauwesen an einem 
komplizirteren Querschnitte zeichnerisch. ermittelt, indem er die Drucklinien einzeichnete, welche 
sich aus den verschiedenen Belastungen ergaben. Fig. 81 zeigt diese Untersuchung. Die strich- 
punktirte Drucklinie fast in der Mitte der Sohle entspricht der Annahme, dass das Dock im Innern 
wasserleer ist, dass aber im Hinterfüllungsboden aussen das bis zur Oberkante der Seitenwand 
hinaufreichende Grundwasser den vollen Druck ausübe und der Auftrieb gegen die Sohle voll 
zur Geltung komme. Das Gewicht des Bodens ist zur Berechnung des Erddruckes, welcher ausser 
dem Wasserdrucke gegen die Seitenwand wirkt, mit Rücksicht auf den Verlust durch Eintauchen 
in Wasser nur zu 1t/cbm gerechnet. Die Erdreaktion gegen die Sohle ist gleichmässig vertheilt 
angenommen. 
Nimmt man nun an, dass aussen der Grundwasserstand dem N.W. — 0,90 entspräche, 
während die übrigen Verhältnisse dieselben bleiben, so sinkt die Drucklinie in die nächst darunter 
liegende Lage und nähert sich in der Sohlenmitte sehr der Unterkante der Sohle, sodass in der 
Oberkante derselben starke Zugspannungen vorhanden sein müssen, oder falls man solche über- 
haupt nicht rechnen will, in der Unterkante ganz unzulässige Druckspannungen. Der Vergleich 
dieser beiden Drucklinien zeigt die günstige Wirkung eines hohen Seitendruckes gegen die Wände 
fir die Sohlenmitte. 
  
 
	        
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