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Pfahlrost und eiserne Pfähle.
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gewicht herzustellen, muss der Kräfteplan geschlossen werden, und dies geschieht
durch die beiden senkrecht zu Pr und Prr gerichteten Biegungskräfte B; und Bjr-
In den Figuren ist Bj = Bjr dargestellt, was genau genug ist, wenn die Längen
(/r und /yr in Fig. 95 der Pfähle), welche aus dem Boden hervorragen, nicht sehr
s ; Br ı sinde
bedeutend von einander abweichen. Genau verhält sich —— = - I = nn,
Bır Ir sın“ &yr
Stehen die Pfähle ganz im Erdboden, so wird BD; und Bjr nicht aus-
schliesslich die biegende Kraft darstellen, sondern die Biegungskraft in Ver-
bindung mit dem widerstehenden Erddrucke, der aber ebenfalls senkrecht zur
Richtung der Pfähle wirkt.
2) Die Kraftriehtung fällt zwischen die Richtungen der Pfähle
I und I] (Fig. 95). In diesem Falle erhalten beide Pfahlarten Druck in der
Richtung ihrer Achse, und wenn die Tragfähigkeit bei beiden Arten genügend
gross ist, so stellt der Kräfteplan Fig. 9%a die Vertheilung von R (= ab) auf
beide Pfahlarten dar, indem Pr = ac der Belastung der Pfähle J und Pr = cb
der Belastung der Pfähle // entsprechen würde. Wären die Pfähle // nicht
im Stande, die Belastung P7r = cb in Fig. 96a zu tragen, sondern nur etwa die-
jenige Pr = eb in Fig. 96b, so würden die Pfähle /J einen Druck Pr = ad er-
Fig. 96 a. Fig. 96 b. Fig. 96 c.
v b
Fig. 9.
pP
7 d
B
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2
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&
halten, während gleichzeitig die Biegungskräfte (bezw. in Verbindung mit den-
selben der passive Erddruck) Br =df und Bir=fe in Wirksamkeit treten
würden. Wollte man die Biegungsspannungen ausschliessen, so hätte man den
Pfählen die in Fig. 95 gestrichelt angedeuteten Stellungen /' bezw. I!' geben
müssen, denen in Fig. I96b Pr =bg = be bezw. Pr = ag entsprechen.
Ebenso zeigt Fig. 96c den Kräfteplan für den Fall, dass die angreifende
Kraft die Richtung R’ in Fig. 95 hätte und die Pfähle / nicht im Stande wären,
den Druck ac aufzunehmen, sondern nur denjenigen Pr = ad!.
3) Die Riehtung der Kraft fällt ausserhalb des spitzen Winkels,
den die Pfähle bilden (Fig. 97). Wir erhalten dann, wenn eine Beanspruchung
der Pfähle / auf Zug möglich ist, den Kräfteplan (Fig. 98a) ade, in welchem
7 =be den Zug der Pfähle / darstellt. Wäre die Verbindung der Pfähle /
mit den Pfählen // eine derartige, dass die Pfähle 7 eine Zugspannung nicht
aufnehmen. könnten, wohl aber eine Biegungsspannung, wären die Pfähle / also
z. B. nur in den Holm eingezapft, so würden wir den Kräfteplan abfe in
Fig. 98a erhalten, in welchem die Druckspannung der Pfähle // zwar von ac auf ae
gesunken ist, aber 3; und B7r als Biegungskräfte auftreten. Hätte man andererseits
die Pfähle 7 in den Holm nicht eingezapft, sondern nur stumpf aufgesetzt und
durch Eisen mit demselben verbunden, so würde nach Zerstörung derselben der