Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

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Pfahlrost und eiserne Pfähle. 
   
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gewicht herzustellen, muss der Kräfteplan geschlossen werden, und dies geschieht 
durch die beiden senkrecht zu Pr und Prr gerichteten Biegungskräfte B; und Bjr- 
In den Figuren ist Bj = Bjr dargestellt, was genau genug ist, wenn die Längen 
(/r und /yr in Fig. 95 der Pfähle), welche aus dem Boden hervorragen, nicht sehr 
s ; Br ı  sinde 
bedeutend von einander abweichen. Genau verhält sich —— = - I = nn, 
Bır Ir sın“ &yr 
Stehen die Pfähle ganz im Erdboden, so wird BD; und Bjr nicht aus- 
schliesslich die biegende Kraft darstellen, sondern die Biegungskraft in Ver- 
bindung mit dem widerstehenden Erddrucke, der aber ebenfalls senkrecht zur 
Richtung der Pfähle wirkt. 
2) Die Kraftriehtung fällt zwischen die Richtungen der Pfähle 
I und I] (Fig. 95). In diesem Falle erhalten beide Pfahlarten Druck in der 
Richtung ihrer Achse, und wenn die Tragfähigkeit bei beiden Arten genügend 
gross ist, so stellt der Kräfteplan Fig. 9%a die Vertheilung von R (= ab) auf 
beide Pfahlarten dar, indem Pr = ac der Belastung der Pfähle J und Pr = cb 
der Belastung der Pfähle // entsprechen würde. Wären die Pfähle // nicht 
im Stande, die Belastung P7r = cb in Fig. 96a zu tragen, sondern nur etwa die- 
jenige Pr = eb in Fig. 96b, so würden die Pfähle /J einen Druck Pr = ad er- 
Fig. 96 a. Fig. 96 b. Fig. 96 c. 
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Fig. 9. 
  
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halten, während gleichzeitig die Biegungskräfte (bezw. in Verbindung mit den- 
selben der passive Erddruck) Br =df und Bir=fe in Wirksamkeit treten 
würden. Wollte man die Biegungsspannungen ausschliessen, so hätte man den 
Pfählen die in Fig. 95 gestrichelt angedeuteten Stellungen /' bezw. I!' geben 
müssen, denen in Fig. I96b Pr =bg = be bezw. Pr = ag entsprechen. 
Ebenso zeigt Fig. 96c den Kräfteplan für den Fall, dass die angreifende 
Kraft die Richtung R’ in Fig. 95 hätte und die Pfähle / nicht im Stande wären, 
den Druck ac aufzunehmen, sondern nur denjenigen Pr = ad!. 
3) Die Riehtung der Kraft fällt ausserhalb des spitzen Winkels, 
den die Pfähle bilden (Fig. 97). Wir erhalten dann, wenn eine Beanspruchung 
der Pfähle / auf Zug möglich ist, den Kräfteplan (Fig. 98a) ade, in welchem 
7 =be den Zug der Pfähle / darstellt. Wäre die Verbindung der Pfähle / 
mit den Pfählen // eine derartige, dass die Pfähle 7 eine Zugspannung nicht 
aufnehmen. könnten, wohl aber eine Biegungsspannung, wären die Pfähle / also 
z. B. nur in den Holm eingezapft, so würden wir den Kräfteplan abfe in 
Fig. 98a erhalten, in welchem die Druckspannung der Pfähle // zwar von ac auf ae 
gesunken ist, aber 3; und B7r als Biegungskräfte auftreten. Hätte man andererseits 
die Pfähle 7 in den Holm nicht eingezapft, sondern nur stumpf aufgesetzt und 
durch Eisen mit demselben verbunden, so würde nach Zerstörung derselben der 
     
    
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
    
     
  
   
    
    
  
  
   
  
  
  
  
	        
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