Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

60 Der Grundbau. 
Fig. 106 zeigt die zeichnerische Ermittelung eines Pfahlrostes von 4 Schräg- 
pfählen mit dahinter stehender Spundwand, welche gleichzeitig zur Stütze des 
Mauerwerkes dient, bevor genügend hinterfüllt ist. Die Neigung der Pfähle 
nimmt von vorn nach hinten zu. 
Die Figur über dem Querschnitte zeigt die Lastvertheilung (@) auf dem 
Bohlenbelag in Folge der Lage von Ry. Die Vertheilung auf die einzelnen 
Pfähle (94, 92 usw.) ist ohne Rücksicht auf die Kontinuität des Holmes nur 
näherungsweise ausgeführt. Durch die Richtungen von 7, 79 73 u. ry im Kräfte- 
plane sind die Richtungen der Pfähle unter dem Holme gegeben, deren Wider- 
stände p = den resp. r und umgekehrt gerichtet sind. 
Nach Obigem wird es leicht sein, einen Pfahlrost so anzuordnen, das 
Biegungsspannungen nicht auftreten können. Die Untersuchungen zeigten, dass 
senkrechte Pfähle 
unmittelbar neben 
schrägen bei Kai- 
mauern wenig 
nützen, wenn man 
siemitdenschrägen 
nicht in solcher 
   
      
  
  
Fig. 106. 
HI I 7° 
Belastungs -Jrapez 
  
a) 
ei 
- Speyer: 
But 9; 746 
x 
   
  
Gebr 
79:330y=48 
p- 196m 
Bi. 
  
  
  
  
  
  
13.0 Weise verbindet, dass sieZug 
aufnehmen können, da sie 
sonst nur vor der Hinter- 
füllung tragen, nach der- 
selben aber nur etwas” 
Biegungsspannungen aufnehmen. Am besten werden die Pfähle verwerthet, wenn 
man sie sämmtlich schräg stellt und die Kaimauer fortlaufend bei der Aufmauerung 
hinterfüllt, damit eine Durchbiegung der Pfähle nach der Seite ihrer Neigung hin 
durch den aktiven bezw. passiven Erddruck vermieden werde. In Folge des 
letzteren ist es auch unschädlich, wenn man den Pfählen eine grössere Neigung 
giebt, als die aktiven Horizontalkräfte erfordern. 
Mit Hilfe der Druckfiguren von E, und E, kann man auch die Bean- 
spruchung des Holzes der Spundwand auf Biegen berechnen, wobei man sehr 
hohe Spannungen erhält, wenn die Holzstärke in üblicher Weise ‚nur nach .der 
Länge (Grundbau 8. 37) bemessen ist. Näheres hierüber findet man in der 
Arbeit d. Verf. in d. Zeitschr. d. Arch. u. Ing. Ver. zu Hannover 1893 8. 30 u. 
  
Hl: 
     
    
   
  
  
  
   
   
    
  
    
  
  
  
  
   
   
    
    
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
 
	        
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