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64 Der Grundbau.
Druckwasserrohr ein Bleipfropf in die Bohrung der Spitze (Fig. 112) hinabgeworfeı
und hier mittels einer langen Eisenstange festgerammt, um die Oefinungen
unten wasserdicht zu schliessen. Dauer der ganzen Arbeit für 1 Rohr 11 Stunden.!
Durch dienamentlich auch bei sog. Abessinier-Brunnen übliche „Innenrammung“
von Röhrenpfählen, welche in dem unmittelbaren Aufschlage des Rammklotzes auf
die Pfahlspitze eines hohlen eisernen Pfahles besteht, wird es möglich, Röhren
von 0,5 bis 1 m Durchmesser einzutreiben und sie dann zu einem Pfeiler zu verbinden.
Die Ausführung eines derartigen Pfeilers für eine Brücke von 50m Spannweite wird
beschrieben und die Kosten für das lfd. m des aus 2 Röhren bestehenden
Pfeilers zu 1188 Mk. berechnet. In Thon und Torf, wo das Einspritzen von
schlechtem Erfolg, zu empfehlen, namentlich für untergeordnete Bauten. ?)
IV. Senkkasten mit unterem Boden und Schwimmpfeiler.
b. Boden und Seitenwände hölzerner Senkkasten.
Mit derartigen Senkkasten ist in Linz eine Kaimauer in folgender Weise
hergestellt. Die Baugrube wurde zunächst mit Hilfe eines Priestmannschen
Excavators ausgehoben und unter
Fig. 113. Benutzung eines Trichters mit einer
0,3 bis 0,4 m starken Betonschicht
bedeckt. Diese Schicht wurde da-
durch abgeglichen, dass der Trichter
seitlich mit Walzen versehen war.
Alsdann wurde ein mit hölzernem
Boden versehener hohler Beton-
kasten, zwischen 2 Schiffen hängend,
an den Ort geflösst und im Boden
ausbetonirt. Man senkte den Boden
nur um so viel, dass der frische
Beton über Wasser blieb und setzte
dann einen zweiten und danach
einen dritten Holzkasten darauf;
diese Kasten wurden auf dem Unter-
bau an Ort und Stelle zwischen
Holzwänden hergestellt.®)
Bei ausserordentlicher Tiefe in
Verbindung mit niederem Pfahlrost
und einem eigenthümlichen, die
Pfahlköpfe umschliessendenRahmen
ist diese Gründungsart für die
Pfeiler der Themse-Brücke bei Neu-
London (Connectieut) angewendet.
Der tragfähige Baugrund lag 36
bis 40 m unter gewöhnl. Niedrig-
wasser. Die Pfähle mussten also
ebensotief unter N.W. geschlagen
und 14 bis 18 m unter‘ N. W. abge-
schnitten werden. Da sie fast auf
ihrer ganzen Länge im Schlamm
: EBEN standen, musste man dafür sorgen,
Be % dass sie oben gut gehalten wurden.
Zu diesem Zwecke baggerte man an den Stellen, an welchen Pfeiler gebaut werden
sollten, zunächst 5,5 bis 7 m tief unter die Flussohle hinabreichende Gruben, deren
Sohlenalso 17,6 bis 23,4 m unter N. W. lagen. In diese Grube wurden Rahmen
mit doppelten, steingefüllten Aussenwänden hinabgesenkt, deren einzelne durch
Quer- und Längswände, aus übereinander liegenden Balken hergestellte Ab-
theilungen, die oberen Theile der Pfähle umschlossen. Fig. 113 zeigt den
1) Tijdschrift van het kon. inst. van ing. 1886/87 und Centralbl. d. Bauv. 1887, S. 1886.
2) Wochenschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Ver. 1881, S. 179.
3) Näheres findet sich in der Wochenschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Ver. 1891, 5.436 bis 437.