Full text: Ergänzungen zum Grundbau (Abtheilung 3, 1. Heft, 2. Theil)

    
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
  
  
    
  
   
  
   
  
  
    
   
  
  
  
    
  
  
  
    
  
  
   
  
  
   
  
Der Grundbau. 
Vi. Luftdruckgründung. 
b. Senkkasten. 
Senkkasten aus Eisen. 
Die neueren Ausführungen mit eisernen Senkkasten zeigen ausser der Er- 
sparniss des Blechabschlusses für die Wände oder die Decke (Fig. 131) keine 
wesentlichen Aenderungen in der ganzen Anordnung derselben. Es ist indessen 
zu bemerken, dass so grosse einheitliche Senkkasten, wie diejenigen für die 
Trockendocks zu Toulon (Fig. 431, 432 u. 433 S. 198 im Grundbau) nicht wieder 
ausgeführt wurden und auch schwerlich je wieder Verwendung finden werden. 
Es hat sich nämlich bei der Versenkung derselben der Uebelstand gezeigt, dass 
es sehr schwer war, sie so eleichmässig zu belasten, dass nicht bedeutende Ver- 
biegungen eintraten. durch welche das über der Decke aufgeführte Mauerwerk 
Risse bekam und seinen Zusammenhang einbüsste. Der letztere ist ausserdem 
bei einem in solcher Weise hergestellten Dock sehr durch die vielen Eisentheile 
der Träger und Zwischenwände geschädigt. 
Eine spätere Ausführung des Erbauers der Docks in Toulon für das Arsenal 
zu Saigon zeigt für ein dortiges Dock von 167,5 m Länge und 30 m Breit: 
bereits den einheitlichen Senkkasten nicht mehr, sondern statt desselben 2 von 
je 83 m Länge. Beide sind mit einem Zwischenraum von 1,5 m neben einander 
versenkt, der später ausgefüllt wurde. Nach Fertigstellung des Mauerwerkes 
wurden die Blechwände an den schmalen Seiten entfernt, während diejenigen 
der Längswände nebst den eingemauerten Konsolen blieben und die Dichtigkeit 
des Docks vermehren, was der eingemauerten Konsolen wegen, welche der 
Diehtigkeit jedenfalls wenig förderlich sind, wohl wünschenswerth erscheint. Die 
Arbeitskammern unter den Decken der Senkkasten war. wie bei denen zu Toulon 
in je 10 Abtheilungen getheilt (8,3 x 30 m), deren jede ein Schachtrohr mit 
Schleuse und eine Vorrichtung zum Bodenausblasen erhielt, der mit Wasser 
halbflüssig gemacht würde. Ein dritter Senkkasten von 20 x 12 m, eng an den 
nächsten erossen anschliessend, bildet das Fundament eines Flügels, in dem sich 
der Pumpenschacht und Pumpe nsumpf befindet. Ein vierter Senkkasten nn 
von 8x 4m bildet das Fundament für einen Pfeiler des anderen Flügels, der 
mit dem Dockhaupte « durch einen Bogen verbunden. ist, 
Das Gewicht der 4 Senkkasten betrug 1900 Tonnen.!) 
Eine Ausführung noch jüngeren Datums ist in Ann. des ponts et chauss. 1887 Il 
mitgetheilt und betrifft die Gründung einer Dockschleuse für das Hafenbassin 
zu Dieppe. Die allgemeine Anordnung des dort verwendeten Senkkastens ist 
ähnlich den vorigen, die Abmessungen sind aber wesentlich kleiner, da es sich 
hier nur um die Ausführung eines Hauptes handelte... Um ein gleichmässiges 
Senken herbeizuführen. wurde der Raum über der Decke durch entfernbare 
Zwischenwände in Abtheilungen getheilt, die mit Kies als Ballast gefüllt 
wurden, den man später zur Ausführung des Mauerwerkes äbtheilungsweise 
wieder entfernte. 
Diese Anwendung eines einheitlichen eisernen Senkkastens für ein einzelnes 
Schleusenhaupt bildet voraussichtlich die Grenze, bis zu der man in Zukunft 
allenfalls mit grossen Senkkasten gehen wird. 
Soll dagegen auch die Kammer der Schleuse oder ein ganzes Dock mit 
Hilfe von Pressluft ausgeführt werden, so empfiehlt sich mehr die unter VI 
ausführlicher behandelte Taucherglocken-Gründung. 
3jei Pfeilerfundamenten hat man, wie schon oben erwähnt, mehrfach an 
Eisen durch Fortlassen einer geschlossenen Blechwand oder Decke zu sparen 
sesucht. indem man den seitlichen oder oberen Abschluss der Arbeitskammer 
durch Mauerwerk zwischen den Konsolen oder Deckenträgern bildete. Von 
solchen Ausführungen sei die der Fundamentpfeiler für eine neue Kaimauer zu 
Bordeaux erwähnt, weil dieselbe noch eine andere bemerkenswerthe Eigen- 
thümlichkeit aufweist. Für die Mittelpfeiler sind hier die Blechwände der Arbeits- 
kammer fortgelassen (Fig. 131), während über der Decke noch 2,5 m hohe Wände 
1) Näheres findet man in Les ann. des tray. publ. 1885 S. 1333. 
    
  
 
	        
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