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weiteres, dass bei dem Rollthor beträchtliche Wasserverluste durch Undichtig-
keiten des-Schlusses nicht zu vermeiden sein. werden und :sodann,:dass bei der
Höhe von fast 25m, welche das Thor im vorliegenden Falle erreicht, dasselbe
einen beträchtlichen Winddruck erleidet, der die ohnehin grossen Schwierig-
keiten der sichern Handhabung desselben bedeutend steigern kann. Immerhin
muss anerkannt werden, dass der der Konstruktion zugrunde liegende Ge-
‚danke ein genialer insbesondere dadurch ist, dass der Verschluss einer etwa
20m weiten Oeffnung mittels einer verhältnissmässig kleinen Drehbewegung
geschieht, einer Bewegung, bei der das Maass der erzeugten lebendigen Kraft
verhältnissmässig sehr klein ist!).
d. Einrichtungen zur Wasserersparniss bei Schleusen.
Bei Schiffahrtskanälen ist in den obern Haltungen oft die Beschaffung des
nöthigen Wassers die schwierigste Aufgabe. Sie wird erheblich erschwert,
wenn das Gelände kurze Haltungen mit grossem Gefälle bedingt. -Es sind zur
Ueberwindung die verschiedensten und zum Theil völlig misslungenen Versuche
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(z. B. Polhaas sogen. Schachtschleuse, wobei. über 20m Gefälle durch eine
einzige Schleuse überwunden werden sollen) angestellt worden, diese Schwierig-
keiten zu überwinden.
Zunächst sind hierzu zu erwähnen die sogen. Seitenbecken, welche
neben der Kammer liegen und einen Theil des aus dieser auszulassenden Wassers
aufnehmen und für die nächste Füllung der Kammer wieder zurück geben.
Dazu muss der höchste Spiegelstand im Seitenbecken dem tiefsten dorthin ab-
zulassenden Spiegelstand in der Kammer gleich sein und ferner kann das in
die Kammer zurück geführte Wasser höchstens die Höhe des Bodens im Seiten-
becken annehmen. Es kann also bei einem einfachen Seitenbecken theoretisch
höchstens die Hälfte des Wassers wieder gewonnen werden, nämlich dann,
wenn das Seitenbecken unendlich gross ist, während ein Becken von der Grösse
der Kammer höchstens ein Drittheil wieder zurück zu geben vermag Durch
Vertheilung der ganzen Höhe des Seitenbeckens auf mehre einzelne Böden kann
man jedoch eine grössere Wassermenge wieder gewinnen).
Die Seitenbecken können ferner wirksam gemacht werden, wenn sie z. B.
mach einem von Girard erfundenen System beweglich gemacht werden, oder
auch wenn die lebendige Kraft bei dem Hin- und Zurückfliessen des Wassers
ausgenutzt wird.
Letzterm Zwecke dient der Umlaufapparat von Caligny (s. Lagrerg,
cours de navig. int. III, auch Ann. d. ponts et chauss. 1869 u. 1880). Bei dem-
‚selben wird zur Entleerung der Kammer zunächst durch Oeffnung eines Ventils
in einer recht langen Röhre aus dem hohen Wasser der Kammer nach einem
niedrigern Bassin hin ein Strom von grosser Geschwindigkeit erzeugt; alsdann
wird das Ventil plötzlich geschlossen und das in Bewegung gesetzte Wasser
durch seine lebendige Kraft gezwungen, seinen Ausweg nach dem Oberwasser
hin zu nehmen. Sobald der Vorrath an lebendiger Kraft hierzu nicht mehr
ausreicht, wird das Spiel erneuert. Ausserdem wird zur Füllung der Kammer
der Druck der Atmosphäre benutzt, um unter einer aufsteigenden, aber im
Zufluss bewegten Wassersäule ein Aufsaugen aus dem Unterwasser zu bewirken.
Die Oeffnung der Thüren wird möglichst erleichtert.
Auch wird die lebendige Kraft des Wassers benutzt, entweder um durch
rasches Einlassen des Oberwassers in die Kammer hier den Spiegel über jenen
zu erhöhen, die Oberthüren zu öffnen und das in der Kammer befindliche Schiff
leichter hinaus fahren zu lassen, oder um durch rasches Auslassen des Wassers
‚aus der Kammer hier den Spiegel tiefer zu legen als im Unterwasser, die
Unterthüren zu öffnen und das Schiff von unten her in die Kammer zu drängen.
Auch werden wohl durch Turbinen, zu deren Betrieb das Schleusengefälle
benutzt wird, Winden in Bewegung gesetzt, welche die Bewegung der Schiffe
‚durch die Schleuse zu unterstützen haben.
!) Näheres Deutsche Bauztg. 1887, 8. 385. 2) Handb. d. Ingen.-Wissensch. Bd, III.