146 Deich- und Sielbau.
Klinkern in hydraulischem Mörtel zu mauern und gut abzudecken, auch die
innern vom Wasser berührten Flächen der Seitenwände in Klinkern herzustellen.
Die Seitenwände sind an der Hinterseite nicht abzutreppen, sondern nach Fig. 275
in einer einzigen schrägen Fläche aufzuführen, damit die Erde des Deiches stets
gut und gleichmässig sacken und sich dicht an das Mauerwerk anlegen kann.
Die, mindestens an dem vordern und hintern Stirnende im Unter-
grund anzubringenden Spundwände sind als hölzerne oder gemauerte
Flügelwände an. den Aussenseiten. des Siels fortzuführen und ausser-
dem sind zur Unterbrechung von Wasseradern mehrfach senkrechte Absätze
und Vorsprünge im Mauerwerk anzubringen. Eine besondere Gefahr besteht
bei massiven Sielen, die auf weichem Untergrund erbaut sind, darin, dass der
Schub des hohen Deichkörpers, namentlich nach hohem Wasserständen zunächst
gegen die Seiten- und Flügelwände der Vorsiele wirkt und an der schwächsten
Stelle ein Zerreissen hervor ruft. Hiergegen ist Mauerwerk weniger geschützt
als Holzkonstruktion. Deshalb muss zunächst in den Verbindungen des Rostes
der Vorsiele mit dem des Hauptsiels, sodann aber durch Anwendung von Schräg-
pfählen unter den Flügelmauern und unter dem Hauptsiel selbst die nöthige
Sicherheit gewonnen werden. —
Der äussere Verschluss, in der Regel Stemmthüren, sowie der
innere, ein Schütz, werden ähnlich wie bei den hölzernen Schleusen ange-
bracht. Weil an einem massiven Siel Alles solider sein kann, so wird im
Innern selten ein zweites Thürpaar ausgeführt. Aus Fig. 266, 267 ergiebt sich, wie
solches ohne besondere Schwierigkeit geschehen kann, wenn die innern Thüren
Fig. 275. Fig. 276. nicht auch wie die äusseren
einen obern Anschlag er-
E77 halten. © Zum Anschlag
der Thüren, also in den
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III,
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THÜR,
Eichenholz gezimmert, weil
Anschluss an das Grundwerk
zu erzielen ist.
INZZASSSIZZ ZEN
IN
mn rm RUE Schwellen, Nischen usw.
RL sind wie bei den Schleusen,
jedoch mit der Einschränkung, dass der Vorsprung des Drempels bei den Sielen
meist viel geringer ist, und zwar vorzugsweise deshalb, weil auch oben ein
Anschlag stattfindet. Bei sehr weiten Sielen wird dieser obere Anschlag wohl
als frei vortretende Holzkonstruktion gebildet und die Stirn übrigens in ein-
heitlicher ebener Fläche gemauert.
Die Seitenwände der Vorsiele müssen mindestens um die Dicke der
Thüren oder den Anschlag der Schützen zurück springen und ausserdem schräg
gerichtet sein, weil die Thüren meist nicht ganz geöffnet sind und damit der
Ein- und Auslauf des Wassers mit möglichst wenig Druckhöhen-Verlust durch
Kontraktion geschehe. Die Seitenwände sind dabei mit Dammfalzen zur Ab-
dämmung des Siels versehen: s. Fig. 267.
Zum Verschluss der Siele dienen auf der Aussenseite fast stets
Stemmthüren, die oben und unten anschlagen; der Drempelvorsprung beträgt
aber nur 1/, bis 1/,,, so dass bei Holzböden der Drempel aus einem Stück ge-
fertigt werden kann. Grosse Sielthüren werden wie Schleusenthüren hergestellt,
kleine, bis etwa 2 m Breite jedoch nur aus senkrechten, am besten verzahnten
Bohlen, Fig. 276. In Betreff der Zapfen ist unter Schleusen-Thüren nachzu-
lesen. Der ganze Verschluss muss durchaus dauerhaft und widerstandsfühig
gegen Stösse gearbeitet sein. Die Thüren müssen bei steigendem Aussenwasser
selbstthätig schliessen, wozu eine Sperrvorrichtung an den Seitenwänden
anzubringen ist, welche es verhindert, dass die Thüren über die parallele Lage zur
Axehinaussich öffnen. Noththüren im Innern des Siels anzuordnen, ist nicht zweck-
T
Wendenischen usw. werden
Quader benutzt; nur die
Schwellen sind meist aus
dabei weit leichter ein dichter
Alle Einzelheiten der