Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

   
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Allgemeines über Transport auf Kanälen. 
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mässig; besser ist es, am DBinnenende ein zweites Thorpaar anzubringen, 
um den Wasserdruck zu vertheilen. Die Innenseite des Siels ist stets noch 
durch ein Schütz verschliessbar zu machen, um das Binnenwasser in trocknen 
Zeiten (für die Viehtränken usw.) zurück halten zu können; auch dient dasselbe 
zur Noth gegen Aussenwasser. Die Bauweise und Windevorrichtung der Schütze 
ist wie bei den Schützenwehren. — 
Besondere Einlass-Siele sind ausser mit einem Schütz für das Binnen- 
wasser auch mit einem solchen gegen das Aussenwasser zu versehen, wenn 
nicht etwa das Schütz von beiden Seiten Druck ertragen kann. 
In Entwässerungs-Sielen wird zuweilen ein kleines Schütz in den 
Aussenthüren angebracht um Aussenwasser einzulassen; diese Vorrichtung ist 
jedoch nur von geringer Wirkung. 
F. Kanalbau. 
Litteratur. 
Hagen. Handb. d. Wasserbaukunst. — Michaelis. Rhein-Weser-Kanal. — Hess. Weser- 
Elbe-K. — Minard. —Malezieux. — Handbuch der Ingen.-Wissensch. Bd II. — Bellingrath. 
Bau u. Betrieb eines deutsch. Kanalnetzes. — Stevenson. Üunal and river Engineering — 
Storm-Buysing.  Waterbouwkunde. 
I. Allgemeines über Transport auf Kanälen. 
Grundbedingung einer Kanal-Anlage ist es, billigere Frachten und grössern 
Massentransport zu ermöglichen, als auf Strassen und Eisenbahnen durchführbar. 
Die Kosten des Transports sind besonders von der Zugkraft abhängig, 
welche sich auf Kunststrassen, Eisenbahnen und ruhigem Wasser, also Kanälen, 
verhält bezw. etwa wie 1: Y,—!U/g: Y/so—U/nu. Auf Kanälen sind aber wiederum 
die Kosten abhängig von der Grösse der Fahrzeuge, und ändern sich mit diesen 
etwa im umgekehrten Verhältniss, weil bei geeigneter Schiffsform die Zugkraft 
und die Kosten des Schiffes nur sehr langsam wachsen und die erforderliche 
Mannschaft fast dieselbe bleibt. Sodann werden die Transportkosten von der 
Zahl der Schleusen oder der Länge der Haltungen bedingt, weil bei jeder 
Schleuse ein Aufenthalt von (etwa !/,—-!/, Stunde) ohne Wegfall der Kosten statt- 
findet, dagegen noch besondere Schleusen-Abgaben hinzu kommen. Auf längern 
Strecken verkehrsreicher Kanäle verhalten sich bei Haltungen von: !/,, 1, 2, 4, 
$8km Länge die Kosten rd. wie 500, 250, 110, 50, 40 für gleiche Last und Länge. 
Dem Vorzug geringer Kosten steht als Nachtheil die geringe Geschwindigkeit 
gegenüber. Für Pferdezug ist zu rechnen i. M. auf offener Strecke 3—3!/,km 
für 1 Stunde, bei Dampfschlepp- und Ketten- oder Seil-Zug, wenn der Kanal 
nicht zu eng, reichlich das Doppelte. Aber je grösser die Schleppzüge, desto 
grösser ist auch die Verzögerung durch das Schleusen. 
Ferner ist nachtheilig, dass die Kanäle je nach dem Klima, in Deutschland 
1!/,—4 Monate (im Nordwesten am wenigsten, im Nordosten am längsten), des 
Eises wegen unbrauchbar sind, der Transport also auf Güter beschränkt ist, die 
nicht eilig sind, oder deren Verbrauch auf längere Zeit entweder nicht nöthig 
oder im voraus zu ermessen ist, also besonders auf Rohprodukte. Die Anlage 
der Kanäle ist deshalb nur da von Vortheil, wo der Austausch solcher 
Erzeugnisse möglich (also in Gegenden verschiedener Bodenbildung), wo grosse 
Abmessungen und lange Haltungen der Kanäle erreichbar; sonst sind Eisenbahnen 
vortheilhafter. Bei Vergleichung der Ertragsfähigkeit ist indessen für den Staat 
zu beachten, dass der Betrieb auf den Eisenbahnen Monopol, auf den Kanälen 
dagegen freies Gewerbe ist, also dort eine unmittelbare, hier nur eine mittelbare 
Verzinsung stattfindet. 
Gegen Flüsse sind die Kanäle im Vortheil durch Sicherheit und Unab- 
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