Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
    
   
   
  
   
    
   
   
  
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
   
   
   
  
   
    
Allgemeines. 
[in. 21 Sek., von 1800 auf 1900 Faden 
werden zum Sinken von 400 auf 500 Faden 2 N 
{ Min. 29 Sek. erfordert), so wird die Sinkungsdauer, insbesondere das Auf 
stossen des Loths mit der Sekunden-Uhr kontrollirt und bei plötzlicher starker 
Abnahme der Geschwindigkeit das Erreichen des Grundes angenommen. Zur 
Lothschnur dienen anstatt Leinen Klaviersaiten usw. 
Ausser verschiedenen andern, insbesondere leichter als eine Kugel sin- 
kenden Loth-Formen hat man auch das Paten tlog, Fig. 2, zu Tiefenmessungen 
benutzt: mittels des Zählapparats giebt dasselbe die Tiefen unmittelbar an. 
Für das Heraufholen von Bodenproben aus grossen Tiefen sind sehr ver- 
wickelte Vorrichtungen, Gänsekiele, Zangen erforderlich. 
Fig. 2. 
Fig. 1. 
  
Die für die Hafen-Einfahrten und die 
Fahrt längs der Küste besonders wichtigen 
Tiefenmessungen werden in Karten und in 
die sogen. Segel-An weisungen einge- 
tragen. Die Linien, in denen „gepeilt“ wird, 
werden in der Regel mit Hülfe von Sex- 
tanten fest gelegt Die Karten sind ent- 
weder Generalkarten in 1:1000000, oder Spe- 
zialkarten, in 1:300000 bis 1:50000 ent- 
worfen. Alle Seekarten sind rechtweisend geurdnet und nach 
Projektion gezeichnet; Läneen und Breiten sind am Rande nach Graden und 
Minuten angegeben, wobei 1 Minute eines Meridians = 1 Seemeile ist. — Die 
wirkliche Entfernung zweier Punkte auf einem „Breiteparallel* wird gefunden, 
indem die halbe Entfernung derselben aus der Karte von jenem Parallel nach 
oben und unten auf dem Meridian-Rande abgesetzt wird. Der Breiten 
unterschied der abgesetzten Punkte giebt die richtige Entfernung in See- 
meilen an. Hiernach ist auch die Entfernung zweier beliebig zu einander 
liegenden Punkte zu bestimmen. 
In Folge von Hebungen und Senkungen verschiedener Theile der Erdober- 
läche, durch Ablagerung an den Flussmündungen, durch Abbruch oder Anlandung 
der Küsten, durch Meeresströmungen, wird die Oberflächen-Begrenzung der 
Erde fortwährend geändert!). Nach Schmick?) werden jedoch Aenderungen, 
die aus diesen Ursachen hervor gegangen, weit übertroffen durch die säkuläre 
Schwankung des Meeresspiegels in Folge periodischer Verschiebungen, 
welche die Erdbahn erleidet. Doch w ‘rd von andern Forschern (z. B. dem Geo- 
logen E. Suess in dessen Buch: „Das Antlitz der Erde“) die Annahme säkularer 
Schwankungen der Meereshöhen zurück gewiesen. 
  
\Mercator’s 
Erdkunde. Ch. Lyell. Grundzüge der Geologie. 
und der Meeresboden. — O. Peschel. Erdkunde und 
kunde. — Dr. Hnhn. Untersuchungen über das Auf 
1) Vergl. hierzu Karl Ritter. 
G. Bischoff. Die Gestalt der Erde 
Neuere Probleme der vergleichenden Erd 
steigen und Sinken der Küsten. 
2) Schmick. Umsetzungen der 
spätere Schriften desselben Verfassers. 
Meere und die Eiszeiten der Halbkugeln der Erde sowie 
verschiedene 
    
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