Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

   
   
  
  
  
  
    
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
    
   
  
   
    
    
  
    
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
   
   
  
   
    
   
     
   
    
  
   
  
    
  
  
   
   
   
   
  
  
   
        
  
nach 
Ostsee 
‚denen 
nach 
ıhe an 
it dem 
r 0,54 
eich zu 
ınd der 
rer als 
hängt 
tlichen 
| Fluth 
* durch 
berührt 
lockirt, 
schwere 
pischen 
ıd zwar 
ist nur 
in der 
Bedeu- 
grössten 
m Fest- 
‚war Zu- 
hen (also 
ltenden) 
16 Eh, 
En 
senoxyd, 
Natron, 
yrsaurem 
%, orga- 
fen sind 
hung des 
nfusorien 
agerungs- 
einzelnen 
st an den 
gig. Ge- 
usgesetzt. 
eeres fest 
Hydro- 
   
5 
  
Zur Physik des Meeres. 
phoren. Dies sind Apparate, welche erst in bestimmter Tiefe, z. B. auch am 
Meeresgrunde, sich öffnen lassen und beim Aufsteigen selbstthätig wieder schliessen. 
d. Wirkungen des’ Seewassers auf Baumaterialien. 
Auf das Verhalten der Baumaterialien im Seewasser haben sowohl 
die in demselben enthaltenen oben genannten Stoffe als auch die thierischen 
Organismen einen gewissen Einfluss. 
” Steine sind in Seewasser im allgemeinen ebenso dauerhaft wie auf dem 
Lande. Die den Stein angreifenden Muscheln haben geringe Bedeutung. Manche 
Mörtel sind dagegen im Seewasser nicht haltbar; und zwar sind dies namentlich 
diejenigen, welche sich ausdehnen, und auch solche, bei denen nachträglich eine 
Verbindung mit den Beimischungen des Wassers stattfindet. Besonders nach- 
theilig für die Mörtel sind Magnesiasalze und schwefelsaure Salze. Die grössere 
Wasserwärme erscheint günstig für die Erhärtung des Mörtels, wie ebenso der 
Antheil von Kochsalz. Die meisten rasch bindenden Zemente (unvollständig 
gebrannte) bewähren sich schlecht im Seewasser, desgl. die meisten Kalke; 
am besten hat sich langsam bindender Portland-Zement erwiesen. 
Hölzer dauern im Seewasser im allgemeinen besser als im Nüsswasser 
aus und würden, wenn stets und ganz unter Wasser befindlich, beinahe unver- 
gänglich sein, wenn nicht in fast allen Meeren der sogen. Bohrwurm (richtiger 
die Bohrmuschel, teredo navalis) vorhanden wäre, welcher das Holz von aussen 
(als mikroskopisch kleines Thier) anbohrt und, sich in demselben weiter arbeitend, 
allmählich bis zu einem etwa 50cm (selbst 1m) langen und 0,5—2,00 em dicken 
wurmförmigen Schalthier heran wächst. Bei der grossen Häufigkeit des Bohr- 
wurms wird selbst starkes Holz oft in der Zeit von nur !/, Jahre vollständig 
zerstört. Der Bohrwurm bleibt stets unter dem niedrigsten Fluthstande und 
über dem Grunde des Wassers; am meisten sagt ihm die im Fluthwechsel 
liegende Zone zu, weil er stetigen Zufluss von frischem Wasser bedarf. 
Als wirksames Schutzmittel dient Tränkung des Holzes mit Kreosot, sowie 
Benagelung mit breitköpfigen Nägeln (letzteres vorzugsweise in Frankreich 
üblich). Man will neuerdings gefunden haben, dass das (süd-Jamerikanische 
Greenheart (Grünholz) nicht leicht von dem Bohrwurm angegriffen wird, we- 
nigstens nicht dessen Kern!). Wo, wie im östlichen Theile der Ostsee, das 
Wasser wenig Salz, aber viel Schlick enthält, wie das auch in den meisten Fluss- 
mündungen der Nordsee stattfindet, kommt der Bohrwurm kaum vor. 
Eisen wird je nach seiner Beschaffenheit von Seewasser angegriffen; doch 
sind die betr. Erfahrungen noch sehr ungenügend. Man hat z.B. altes Gusseisen 
von sehr geringer Härte (wie Graphit) gefunden, andrerseits aber auch ein 
eünstiges Verhalten ermittelt. Verzinken des Schmiedeisens schützt; doch scheint 
das Eisen dabei spröder zu werden. Anstriche und Verzinkung schützen aber nur 
insoweit, als sie nicht durch Abreiben unvollständig deckend geworden sind. 
Kupfer und namentlich Bronze dauern im Seewasser sehr lange; doch 
muss man ihre Berührung mit Kisen im Interesse des letztern vermeiden. 
Ursache der Zerstörung sind auftretende galvanische Ströme, deren Wirkung 
durch Isolirmittel nur schwer aufzuheben ist, weil die Feuchtigkeit als Leiter dient. 
c.&Meeres-Strömungen. 
Die Meeresströmungen haben verschiedene Ursachen. Als sicher erkannt 
können gelten: das Ausmünden der Flüsse, insbesondere unter Mitwirkung der 
Ebbe und Fluth, sodann auch letztere Erscheinung allein. Ebenso sind ein- 
wirkend die Winde, die Ungleichheiten im spezif. Gewicht in Folge des Salz- 
gehalt- und Temperatur-Wechsels. 
Hinsichtlich der Bezeichnung der Richtung ist zu beachten, dass hierunter 
diejenige verstanden wird, nach welcher die Strömung geht, also eine umge- 
kehrte Bezeichnung üblich ist wie bei den Windrichtungen. 
Die Geschwindigkeit der Strömungen ist theils kaum bemerkbar, theils der 
der Festlands-Flüsse nicht nachstehend. Man drückt sie dem seemännischen 
Gebrauch entsprechend durch die Knotenzahl aus, wobei diese ebenso viele 
Seemeilen in 1 Stunde bedeutet als Knoten der Logleine, Fig. 6, in 1/, oder 
!) Zentralbl. d. Bauverwaltg. 1887, S. 204
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.