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durch das Fahren mehr und mehr seine ursprüngliche Form ändert und der
Kiel also bei älteren Schiffen in der senkrechten Ebene keine grade Linie bildet.
Es ist daher, um Ueberbeanspruchungen des trocken gelegten Schifiskörpers
zu vermeiden, nothwendig, die Ungenauigkeiten des Kiels vor dem Einholen in
das Dock zu ermitteln. Man nennt dies Verfahren „fitten“ und es dienen zum
Fitten offene Holzrahmen, welche unter dem Kiel entlang gezogen und an denen
die Tiefe des Kiels unter Wasserlinie für eine hinreichende Anzahl von Punkten
vermerkt wird. Nach diesen Angaben wird dann möglichst genau im leeren
Dock die obere Fläche der Kielblöcke hergerichtet, so -dass das ein-
gefahrene Schiff eine möglichst gleichmässige Unterstützung findet. Doch ist
fast stets noch eine genauere Einstellung der Kielblöcke nach der Entleerung
des Docks erforderlich. Der in Fig. 370, 371 oben liegende Block ist Eichen-
holz; dieser obere Block wird regelmässig Holz sein, weil man einer gewissen
Nachgiebigkeit beim Aufsetzen des Schiffs bedarf. Doch wird der Block, um
gegen Zerdrücken geschützt zu sein, mit einer starken Blechplatte belegt; die
Verbindung zwischen dem obersten und untersten Block muss so sein, dass der
obere Block beträchtliche Bewegungen der Höhe nach ausführen kann.
Hölzerne Kielblöcke nur mit Zuhülfenahme von Eisen sind ganz gleich-
artig den beschriebenen eingerichtet, jedoch gegen Auftrieb an der Docksohle
zu befestigen.
Ausser durch Kielblöcke, die der ganzen Kiellänge nach liegen, wird ein
Schiff mit seinem mittlern Theil von Kimmschlitten unterstützt, die in 8&—10 m
Entfernung und in etwa 1,5m Länge und Breite unter das Schiff zu beiden
Seiten in der Nähe der Kimming gebracht werden, u. z. durch Bewegung auf
Gleitbahnen, wozu meistens Flaschenzüge dienen, deren Endseile von oben
angezogen werden. Die obere Abdeckung des Schlittens muss möglichst genau
der Spantenform entsprechen, damit nicht beim Aufsetzen Schäden an der
Schiffshaut oder den Spanten entstehen können. Die Kimmschlitten werden aus
Eichenholz gezimmert und bewegen sich meist auf Gleitbahnen aus Holz, welche
glatt gearbeitet sind, zuweilen auch eine Talgschmiere erhalten.
Als Steifen zum Abstützen eines Schiffes dienen einfache Holzstäbe, welche
nach Bedürfniss an jeder Stelle des (etwa beladenen) Schiffes zur Herstellung
des nöthigen Gegendrucks angesetzt werden müssen und zwar immer ziemlich
paarweise einander gegenüber.
Zur Trockenlegung des Docks dient ein mehr oder weniger grosses
Schöpfwerk, welchem das künstlich zu hebende Wasser durch die meist in
der Seitenwandung des Docks liegenden Abflusskanäle zugeführt wird.
Wenn mehrere Docks in einer Reihe neben einander liegen und für dieselben,
wie in der Regel zweckmässig, ein gemeinsames Schöpfwerk erbaut ist, so liegt
dieses meist am Dockscheitel und es gehen dann die Abflusskanäle zunächst
von den Eingängen des Docks rückwärts zu einem gemeinsamen Pumpensumpf,
gegen welchen jeder einzelne Kanal durch Schützen nach beiden Richtungen
hin absperrbar sein muss.
Zum Füllen des Docks befinden sich Einlasskanäle unter dem gewöhn-
lichen Wasserspiegel in der Dockkehle, welche durch sichere Schützen zu
schliessen sind.
Für die Grösse des Schöpfwerks ist zunächst die Menge des zu hebenden
Fig. 370, 871.
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