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242 Häfen.
auf der Hand. Endlich bieten Schwimm- und Schiebethore noch den Vortheil,
dass Anstrichs-Erneuerungen und Reparaturen bei ihnen ungleich leichter als
bei den Schleusenthoren ausführbar sind. Im übrigen besitzen letztere, die als
Dockverschlüsse verwendet, keinerlei Abweichungen von gewöhnlichen Schleusen-
thoren zeigen, vor den anderen genannten Verschlüssen den Vorzug, dass sie
ohne Rücksicht auf die Lage des Docks an offener See, an einem Tidebassin
oder einem Dockbassin, anwendbar bleiben, während die stete und leichte Be-
triebsfähigkeit von Schwimmthoren bei Docks an offener See und an Tidehäfen
nicht überall gesichert erscheint.
Schwimmthore, auch Pontons genannt, sind Schwimmkörper nach wech-
selnden Formen hergestellt, die nur hinsichtlich der Eigenschaft in aufrechter
Lage zu schwimmen, mit gewöhnlichen Schiffskörpern übereinstimmen, im übrigen
ganz selbständige und wechselnde Formen zeigen, welche den Leiden Zwecken
angepasst sind, sowohl einseitigen Druck aushalten zu können, als auch Flächen
für den dichten Abschluss des Aussenwassers zu bieten. Letzterem Zwecke
dient ein breiter Kiel, der sich in gleicher Form, gewissermassen als Steven,
auch an beiden Enden bis zur Deckhöhe des Pontons hinauf erstreckt. Er wird,
damit das Ponton’ in beiden Lagen benutzbar sei, an beiden Seiten mit einer
etwas konvex gehobelten Bohle aus Hartholz belegt; da, wo vermöge der Be-
schaffenheit der Anschlussflächen die Bohle nicht ausreichend dichtet, wird die-
selbe mit einem 10-15em breiten getheerten Flechtwerksstreifen aus Flachs
oder Hanf, oder auch einem Gummistreifen benagelt; die Flechten-, bezw.
Streifendicke muss 11/,—2em betragen. Da die Haltbarkeit von Gummi in
Seewasser sehr beschränkt ist wird die Flechte meist den Vorzug verdienen.
Im übrigen leisten Rundstricke oder hohle Gummischnüre, zu zwei in einigem
Abstande auf die Holzleiste genagelt, dieselben Dienste wie ein breiter Flecht-
werks- oder Gummistreif, sind jedoch leicht Beschädigungen beim Versenken
oder Aufsteigen des Pontons unterworfen. — Die Breite der in hartem Stein-
material auszuführenden Anschlagsflächen wird etwa 30m, die Tiefe der Falze
und Anschläge daher mindestens 40 em betragen müssen. Damit die Pontons sich
rasch ausheben, wird man die Tiefe der Falze möglichst beschränken und ebenso
die Kanten derselben stark runden oder abschrägen. — Sowohl Rücksichten
der Betriebs-Sicherheit, als auch um es zu ermöglichen, ein Reserve-Thor im
Schutz des ersten Thors repariren und streichen, endlich auch um beim Ge-
brauch des Docks für Schiffe von geringerer Länge den Wasserinhalt des
Docks möglichst zu verkleinern, führen dazu, mehrere Falze in kleinen Ab-
ständen anzuordnen, in der Regel zwei, seltener drei; immer aber kommt am
Anfang der Dockkehle noch ein sogen. vorderer „Anschlag“ hinzu.
Dem Zwecke, gegen einseitigen Druck zu wirken, dienen wagrecht im Thor-
körper angeordnete Aussteifungen aus Fagoneisen, wie ebenso ausgesteifte Blech-
böden, welch letztere übrigens noch dem weitern Zwecke entsprechen, B allast-
wasser in das Schwimmthor einnehmen zu können. Neben den wagrechten
Aussteifungen, welche als Träger gegen den, aus einer Wasserschicht von ge-
wisser Höhe herrührenden Horizontaldruck wirken, kommen die Spanten nur
als Konstruktionsglieder zweiten Ranges in Betracht, da sie auf die Aufgaben
beschränkt sind, die Uebertragung des Wasserdrucks auf die wagrechten
Aussteifungen — Balken — zu bewirken. Als Auflager dieser Balken sind Steven
und Kiel anzusehen. Wegen der Zunahme des Wasserdrucks mit der Tiefe
würde die den kleinsten Materialaufwand liefernde Querschnittstorm des
Schwimmthors annähernd diejenige sein, bei der eine Zunahme der Breite mit
der Tiefe stattfindet. Da indessen diese Form ungünstig für die Schwimm-
fähigkeit des Thors ist, wird sie weniger oft angetroffen, als andere, mit
Bezug hierauf günstigere, bei welchen entweder die Breite des Thors auf der
ganzen Höhe gleich bleibend ist, oder bei welchen das Thor entweder in der
Schwimmebene oder auch in Deckhöhe die grösste Breite hat. Das aufrechte
Schwimmen des Thors wird meist durch Einbringen einer entsprechenden Menge
von festem Ballast in den Kielraum erzielt. Hierzu tritt in höherer Lage
ein beweglicher und wechselnder Ballast, zu dem Zwecke, um das Thor aus-
heben und versenken zu können. Bei der einfachsten Anordnung wird zur