Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
    
  
  
  
  
  
  
     
  
     
   
  
   
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
252 Häfen. 
in der Stadt Bremen!) dargestellt, welcher ausserhalb der älteren Anlagen als 
Freihafen dient und in Verbindung mit der Korrektion der Unterweser zur 
Ausführung gekommen ist. Indem der Hafen (Fig. 331) am oberen Laufe des 
Flusses etwa an dessen Fluthgrenze liegt, und demgemäss ein offener ist, so 
findet zwischen höchstem und niedrigstem Wasser ein Unterschied von etwa 
6,5 m statt. Auf den Kaimauern (s. Fig. 125) liegt etwa 0,50 m von deren Vorder- 
kante entfernt die untere Gleishälfte der fahrbaren Wasserdruck-Krähne 
(s. Fig. 436, 437), während deren obere Gleishälfte in der Höhe dicht unter der 
Traufkante des Schuppendaches gelagert ist. Es können daher auch zwei 
Gleise mit beliebigen Weichen-Verbindungen Platz finden und, ungehindert 
durch die Krähne, auch betrieben werden. Die in der Regel 170 m langen Schuppen 
haben meist 40m Breite; sie sind nach der Hafenseite fast in ganzer Länge mit 
Schiebethüren geschlossen, haben ringsum eine Ladebühne, Perron, und an ge- 
eigneten Stellen von der Landseite aus eine etwa 20m breite Einfahrt für Land- 
fuhrwerke. Letzteres kann daselbst und an den Schmalseiten auf: den dort be- 
findlichen Querstrassen ohne Berührung mit den Eisenbahnwagen laden. Hinter 
den Schuppen befinden sich wiederum zwei Eisenbahngleise, hauptsächlich zur 
Abfuhr aus den Schuppen. Ueber sie und über eine dreispurige Fahrstrasse 
hinweg reichen die dazwischen stehenden festen Wasserdruck-Krähne, welche 
somit zwischen den Schuppen, jenen zwei Gleisen, der gedachten Strasse und 
den 5geschossigen Speichern die Verbindung bilden. Sie stehen vor jedem 
Quergange der in feuersichere Abtheilungen von 56m Länge zerlegten und 
übrigens in zahlreiche kleinere Räume zerlegbaren Speicher. In diesen ist 
neben jedem Quergange vorn ein durch Wasserdruck betreibbarer Fahrstuhl 
zur Verbindung der verschiedenen Geschosse und hinten eine Wasserdruck- 
Winde zum Absetzen auf die hinter dem Speicher befindlichen Eisenbahngleise 
angebracht. Die Gleise zwischen Schuppen und Speichern liegen in Strassen- 
pflaster-Höhe. Alle Krähne tragen elektrisches Licht, dessen Leitung sowie die 
Druckwasser-Rohre usw. in einem begehbaren und mit einer kleinen Eisenbahn 
versehenen Kanal der Kaimauer untergebracht sind. 
c. Einrichtungen zum Festlegen der Schiffe. 
Die Art der Ufereinfassungen, seien es nun Böschungen, Bollwerke oder 
Mauern, bildet bei Anlage eines Hafens eine der wichtigsten Fragen, insbe- 
sondere hinsichtlich der Kosten. Bei dauernden Seehäfen-Anlagen kommen fast 
N Fig, 387. / ) ‚Fig. 388. 
D 
J 
Y“ 
  
| 
| 
  
  
  
    
  
  
N 
ausschliesslich Mauern zur Anwendung, während bei vorüber gehenden Anlagen 
für Seeschiffe, sowie bei vielen Flusshäfen Böschungen oder leichtere Bollwerke 
vorwiegend sind. 
1) Neuer Hafen zu Bremen. Zeitschr. d. Archit, u. Ingen.-Vereins zu Hannover 1889, 
auch gesondert. 
  
    
  
wm rn ee IL m Sue m 
FE ER Bar Te.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.