Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

     
  
   
    
   
  
   
   
    
    
    
   
   
   
   
     
     
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
    
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Zubehör und Ausstattung der Häfen. 55 
Zur Befestigung der Seeschiffe am Ufer selbst dienen Schiffsringe 
und Haltepfähle. Erstere liegen bei stark wechselndem Wasserspiegel in ver- 
schiedenen Höhen in der Uferwand, meist jedoch, und in Dockhäfen ausschliess- 
lich, auf der Mauerkrone. Die Fig. 390 bis 395 geben zwei Arten der, z. B. in 
Bremen, ausgeführten Ringe, wovon die senkrecht angebrachten in je 185m Ent- 
fernung, die anderen in je 30m Entfernung liegen. Letztere sind vorzugsweise 
für die grösseren Schiffe bestimmt. 
Haltepfähle, in einiger Entfernung vom Ufer stehend, werden jetzt fast 
stets als hohle gusseiserne Körper hergestellt und mit einem Mauerklotz verbun- 
den, Fig. 396, 397. 
Fig. 397. Fig. 398. Fig. 398 stellt einen 
im Erdufer stehenden 
Haltepfahl dar. Für 
kleinere Schiffe und 
bei weichem Ufer 
lässt sich das Hin- 
überziehen des Halte- 
pfahls dadurch be- 
kämpfen, dass nahe 
unter der Oberfläche 
ein Querholz vorn, 
und in grösserer 
Tiefe ein solches hin- 
terdeneingegrabenen 
Haltepfahl gelegt 
- und befestigt wird. 
2] Zaweilen dienen die Haltepfähle gleichzeitig als sogen. Prell- 
pfähle oder Reibhölzer, welche die Schiffe von der Berührung 
mit der Mauer abhalten sollen und in etwa 10m Entfernung stehen 
müssen. Es ist alsdann erforderlich, sie durch Metall- 
beschlag zu schützen, und am oberen Ende eine starke 
Verankerung anzubringen, wie z. B. nach Fig. 399 in 
Amsterdam und ähnlich in Bremen geschehen ist. Vor 
solchen Senkrecht-Pfählen, die auch unter Umständen 
durch verankerte, aber nicht bis zur Sohle hinab reichende 
Reibhölzer ersetzt werden, bringt man bei stark wech- 
selndem Wasserstande auch wohl noch schwimmende, 
jedoch an Ketten gelegte Reibhölzer an, die nach Be- 
dürfniss zu anderen Stellen gebracht werden können. 
Von den gewöhnlichsten Reibhölzern geben die Fig. 121 ff. 
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En Beispiele. 
)! Il Zum Anholen schwerer Schiffe und namentlich gegen 
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NN heftige Strömung oder Wind dienen stehende Win den, 
meist Gangspills, auch Cabstans genannt. Nach Fig. 398 
trägt eine senkrechte, starke, schmiedeiserne, mit einer Grund- 
platte verankerte Welle eine gusseiserne Windetrommel, die 
durch Handspeichen gedreht wird. Sperrklinken verhindern 
den Rücklauf und kleine Rollen oder Kugeln dienen zuweilen zur 
Führung mit geringer Reibung. Diese Spille werden oft durch 
Wasserdruck betrieben, indem unter denselben 2 oder 3 kleine 
Wasserdruck-Zylinder angebracht werden. 
  
d. Anlande-Vorrichtungen, 
Sie haben den Zweck, für Personen, Vieh, Wagen usw. einen sicheren 
Verkehr zwischen Schiff und Ufer zu vermitteln. Grosse Anlande-Vorrichtungen 
sind nur dort erforderlich, wo Personen-Dampfer anlegen; für Lastschiffe werden 
keine besonderen Einrichtungen nothwendig, da für den Verkehr der geringen 
Besatzung mit dem Lande einfache Treppen und selbst Steigeleitern genügen.
	        
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