Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
   
  
    
   
    
   
   
  
   
   
    
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
    
    
   
    
     
  
     
   
  
   
    
    
    
   
    
      
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Zubehör und Ausstattung der Häfen. 269 
Querhaupt befestigt, die feste Hälfte eines Flaschenzuges, an dessen anderer 
Hälfte die Last hängt. Der Hub des Zylinders (1,5—2 m) wird in der Krahn- 
kette in der Regel versechsfacht. Die Drehzylinder liegen oft paarweise 
so, dass wenn der eine Kolben ausgehenden Lauf hat, der andere zurück geht 
und eine an beiden Kolben befestigte Kette eine Kettenscheibe dreht. Um bei 
Hebezylindern gegen Stosswirkung der zu rasch auf- und niedergehenden Last 
zu sichern, sind sogen. Stossventile angebracht, wovon das eine beim raschen 
Sinken sich nach dem Druckrohr öffnet, also das zu stark gepresste Rücklauf- 
wasser dorthin ausströmen lässt, wogegen das andere bei zu raschem Heben 
nach abgesperrtem Druckrohr-Rücklauf- Wasser in den Treibzylinder eintreten 
lässt. Gegengewichte oder kleinere sogen. Gegenzylinder (Fig. 432) treiben den 
Treibkolben des Hauptzylinders nach geschehenem Hub wieder zurück. Wo reines 
Wasser billig zu haben ist, wird das Druckwasser nach dem es gewirkt hat 
einfach aus dem Zylinder abgelassen; wenn aber reines Wasser theuer ist und 
Fig. 483. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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namentlich wenn zur Verminderung der Gefahr des Einfrierens dem Wasser 
ein Zusatz von Spiritus oder Glycerin gegeben wird, geht das Wasser aus dem 
Treibzylinder durch das sogen. R ücklaufrohr zurück zu der Pumpmaschine, 
ım von neuem den Kreislauf zu machen. Alle Rohre müssen frostsicher liegen 
und die eigentlichen Treibapparat mit Entwässerungshähnen versehen sein, die 
sofort bei Stillstand dır Krahne das Wasser austreten lassen. 
In Fig. 432 sind fast alle genannten Theile des Krahnes in ihrer gewöhn- 
lichen Lage dargestellt. Die Krahne stehen auf den Ufermauern vor dem 
Zwischenpfeiler zwischen zwei Thüren des zugehörigen Speichers. Die Krahn- 
kette geht in der Achse durch die hohle Krahnsäule deren fester Theil auf 
dem Mauerwerk steht, während der drehbare Theil, der den Ausleger trägt, 
sich um jenen drehen kann und unten die Kettenscheibe für die Kette der zwei 
Drehzylinder aufnimmt. Diese Einrichtungen zeigt in etwas vergrössertem 
Maassstabe Fig. 433. 
In der Konstruktion nach Fig. 434, welche einen Wasserdruck-Krahn aus 
dem Marseiller Hafen darstellt, ist der ganze Apparat auf einem fast 8 m hohen 
Aufbau angeordnet, welcher einerseits das Laden bei hoch liegenden Schiffen 
erleichtert, ausserdem dazu dient, die gehobenen Güter nach Belieben auf die 
oberen Böden zu bringen, wozu der Krahnbau durch eine Brücke mit ver- 
schiedenen Bahnen mit dem Speicher verbunden ist. — 
In allen 3 Fällen kann der Krahn auch ein Ufergleis bedienen. 
Wenngleich in den Wasserdruck-Krahnen zum Heben der kleinsten Last 
ebenso viel Druckwasser verbraucht wird als zum Heben der grössten Last, so 
ist doch bei grosser Anzahl der Betrieb von Wasserdruck-Krahnen vorzugsweise 
durch die einfache Zentralanlage, durch das System der Aufspeicherung und durch 
die vortheilhafte Uebertragung der Kraft auf grosse Entfernung (keine grössere 
Geschw. im Druckrohr als etwa 0,2 m in 1 Sek.) ein vortheilhafterer als bei 
Dampf- oder Gaskrahnen, bei denen der Verbrauch an Dampf, bezw. Gas der 
Grösse der Last sehr nahezu entspricht. Trotz mancher Betriebs-Schwierigkeiten 
und grösserer Kosten ist daher in neuerer Zeit der Wasserdruck-Krahn auch 
   
	        
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