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Binnenschiffahrt. 293
dieser kubische Inhalt der drei Schiffstheile zusammen giebt den Kubikinhalt
des ganzen vermessenen Raumes und damit, unter der Voraussetzung, dass der
Inhalt in Kubikmetern ausgedrückt ist, gleichzeitig die Tragfähigkeit des Fahr-
zeuges in Tonnen ausgedrückt. Das eben beschriebene Verfahren ist franzö-
sischen Ursprungs und jedenfalls wissenschaftlich am besten begründet. An
der Schaffung einer einheitlichen Ordnung des Schiffs-Vermessungswesens von
der Art, dass auch ein zulänglicher Genauigkeitsgrad erzielt wird, haben Ver-
frachter, Empfänger, Schiffer und Zollbehörde ein fast gleichmässig grosses
Interesse.!)
d. Schiffs-Widerstand.
Der Widerstand, welchen das Wasser den in Bewegung befindlichen Fahr-
zeugen entgegensetzt, ist — je nachdem dieselben in einem grösseren oder in
einem engeren Wasserquerschnitt sich bewegen — verschieden gross. Wenn
das Wasserprofil wenigstens gleich dem Acht- bis Zehnfachen des eingetauchten
Schiffsquerschnitts ist, so gilt nach älterer Auffassung bei wagrechtem Wasser-
spiegel für die Grösse des Widerstandes die Formel:
P=9,-Ay
9
den grössten eingetauchten Querschnitt des Schiffs, 7 die Geschwindigkeit des-
selben in Metern für 1 Sekunde, g die Beschleunigung der Schwerkraft und y
das Gewicht von 1cbm Wasser bezeichnen
oder abgekürzt P=kAV?, in welcher o den Widerstands-Koeffizienten, A
Der Werth k = _ ist abhängig von der Schiffsform und der Geschwin-
digkeit und kann für die gewöhnlich vorkommenden Verhältnisse zu 15 bis 25
angenommen werden.
Für die auf einem Strome zu Thal oder zu Berg fahrenden Schiffe ist der
Widerstand:
PanAV ED)?
woselbst » die Geschwindigkeit des Wassers im Bereiche deseingetauchten
Schiffsquerschnitts bezeichnet.
Der Koeffizient k, für den die vorstehend angegebenen Werthe ihre Giltig-
keit behalten, wächst mit der relativen Geschwindigkeit des Schiffs und zwar
besonders stark bei Geschw. von 3—4m, während bei Geschw. über 5m sich
wieder eine Abnahme bemerklich macht.
Die Gesetze, nach welchen der Sehiffs-Widerstand in Wasserläufen von be-
schränktem Querschnitt sich ändert, sind noch nicht genügend erforscht und
giebt es deshalb zur Berechnung desselben keine ohne weiteres brauchbaren
Ausdrücke; dagegen steht es fest, dass die Widerstände im allgemeinen mit ab-
nehmenden Wasser-Querschnitten grösser werden.?)
Nach neuerer Auffassung setzen sich die Widerstände, welche die Fahr-
zeuge bei der Fortbewegung finden, aus folgenden 3 Haupttheilen zusammen:
a) der Reibung, welche wesentlich von der Grösse der vom Wasser be-
netzten Oberfläche des Schiffes und der Geschwindigkeit abhängig ist,
b) den wirbelbildenden Widerständen, welche in erster Linie von
der Form des Schiffes und von der Geschwindigkeit desselben abhängen und
c) den wellenbildenden Widerständen, welche von der Form und
Länge des Schiffes, sowie von der Geschwindigkeit abhängen.
Bei Flussschiffen, welche in weiten Profilen mit mässigen Geschw. fahren,
ist die Reibung weitaus überwiegend und kann dem Quadrat der Geschw. pro-
portional gesetzt werden. — Die wirbelbildenden Widerstände werden gewöhn-
lich in Prozenten der Reibungs-Widerstände ausgedrückt und sind bisher noch
wenig erforscht. — Die wellenbildenden Widerstände scheinen bei Flussschiffen
für eine und dieselbe Geschwindigkeit nahezu gleichbleibend zu sein.
!) Vergl. übrigens auch Hülfswissensch. Bd. 1, S. 7.
2) jeber die Beziehungen der Schiffsgeschwindigkeit zur Beschaffenheit des Bettes s. S. 152.