Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

    
  
   
       
  
  
   
  
  
  
    
    
  
  
   
  
  
   
    
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
   
      
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Einige Sonder-Arbeiten des Wasserbaues. 
B. Einige Sonder-Arbeiten des Wasserbaues. 
I. Baggerarbeiten und Baggergeräthe. 
Litteratur: 
Neuere Bagger-undErdgr abe-Maschinen. Eine Reihe von mit ausführlichen Zeich- 
nungen ausgestatteter Aufsätze von B. Salomon in der Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1886 und 
1887. — Ferner Forchheimer. Ueber Trockenbagger, das. 1887. — Webster. On Dredging 
Operations and Appliances in Exec, Min. of Procced of the Inst. of Civ. Engin. Sess. 1886/87. 
Baggerungen sind zwar vergleichsweise als ein neueres Arbeits-Verfahren 
anzusehen, aber doch für manche Zweige des Wasserbaues nicht mehr zu ent- 
behren, nicht durch andere Arbeiten zu ersetzen. Die gesteigerten Ansprüche 
an Fluss-Verbesserungen, sowie die Herstellung und Unterhaltung von See- 
kanälen und Seehäfen setzen oft in erster Linie umfangr iche und kräftig be- 
triebene Baggerungen voraus. Fernerweit sind besondere Baggermaschinen, 
wenn auch in wesentlich geringerem Umfange, anzuwenden, aber ebenfalls un- 
entbehrlich für gewisse Gründungsweisen, so z. B. bei Beton- und Senkbrunnen- 
Gründungen !). 
Manche Bagger können vermöge ihrer Bauweise zu fast allen Arten von 
Arbeiten, wenn auch mit ungleicher Zweckmässigkeit, verwendet werden, wäh- 
vend andere nur einem einzigen, ganz bestimmten Zwecke dienen. Entsprechend 
der Vielheit der Zwecke und der Mannigfaltigkeit der Umstände, unter denen 
die Anwendung von Baggern geschieht, sowie nicht wenig auch durch das Be- 
streben, neue Verfahrensweisen zu ersinnen, und durch Patentschutz sich nutz- 
bar zu machen, ist jetzt eine grosse Zahl sehr verschiedener Bau- und Betriebs- 
weisen neben einader in @ebrauch, deren Uebersicht noch durch nebensächliche 
Dinge erschwert wird. 
”Wenn für die Eintheilung zunächst die Art der besonderen Werkzeuge, 
mit denen die Erde gefasst wird, maassgebend sein soll, so sind im wesent- 
lichen zu unterscheiden: 
a) Löffelartig oder auch zangenartig den Boden lösende und hebende 
Werkzeuge, welche in der Regel durch einen Stab, seltener durch eine oder 
mehre Ketten bewegt werden: Stielbagger, Löffelbagger usw. 
b) Schaufelartig nach einer Richtung sich bewegende und die Erde vor 
sich herschiebende Werkzeuge: Schaufelbagger. 
c) Eimerartig in den Boden eingreifende und zur Füllung sich drehende 
Gefässe. welche, an einer endlosen Kette befestigt, mit dieser auf- und nieder- 
steiren: Eimer-Kettenbagger. 
d) Pumpenartig den Boden aufsaugende Apparate: Pumpenbagger. 
Neben der vorstehenden Unterscheidung kann man nach der Art, wie der 
Betrieb der Zeit nach erfolgt, Bagger mit stetiger und solebe mit unter- 
brochener Förderung unterscheiden; ferner nach der Art der Betriebskraft: 
Menschen-. Pferde- und Dampfbagger, endlich noch danach: ob der 
ganze Bagger-Apparat schwimmt, oder auf dem Trocknen steht: Schwimm- 
bagger und Trockenbagger. 
a. Stielbagger; Löffelbagger. 
Stielbagger werden meist unmittelbar mit der Hand, nur selten noch 
nit einer Winde vom Schiff! aus bewegt. Sie sind brauchbar bei kleinen Ar- 
beiten, bis zur Tiefe von 2m und in dem Falle, dass Maschinen nicht anwendbar 
sind. Der eiserne Bügel, an welchem das Netz oder der Beutel befestigt wird, 
ist etwa 40 em weit, Fig. 15, mit verstählter, 10 em breiter Schneide; der Stiel ist 
7em dick und doppelt so lang, als die Wassertiefe. Bei gut eingerichtetem 
1) Vergl. über die bei Gründungen «ebräuchlichen Baggergeräthe im „Grundbau“. 
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