Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
340 Ent- und Bewässerung von Ländereien (Meliorationen). 
graph. Untersuchungen sind meteorologische, bezw. Regen-Beobachtungen hinzu 
zu fügen, (s. Hilfswissenschaften I, 8.1129), sowie die Resultate früherer Be- 
obachtungen über Niederschläge geeignet zu verwerthen. 
Die einzelnen Abwässerungs-Anstalten sind gewöhnlich nach der relativ 
grössten abzuführenden Wassermenge und den relativ ungünstigsten Umständen 
zu bemessen. 
Abzuführen ist bei offenen Gräben eine Wassermenge, welche sich aus 
dem nicht versickerten und verdunsteten atmosphärischen Niederschlage des 
Entwässerungs-Gebiets und aus dem von aussen zugeführten Fluss- und Quell- 
wasser zusammen setzt. 
Um den von den atmosph. Niederschlägen unmittelbar herrührenden An- 
theil dieser Wassermenge richtig fest zu stellen, sind die grössten täglichen 
und monatlichen Regenhöhen gewöhnlich viel wichtiger, als die jährlichen 
Regenhöhen. Wo letztere den Ausschlag geben, ist zu beachten, dass gute Mittel- 
werthe erst aus vieljährigen Beobachtungen abgeleitet werden können !) und dass 
auch bei nahe gelegenen Orten die Regenhöhe oft um das Dreifache variirt, (so 
hat z. B. Hildesheim eine Regenhöhe von rd. 52m, das nur 45km entfernte 
Clausthal eine solche von 145,4 «m in 1 Jahr)?). 
Für das Gesammt-Gebiet Deutschlands wird als mittlere jährliche 
Regenhöhe 710mm angegeben, für das Rhein-Gebiet bis Koblenz 932 mm, 
für das Weser-Gebiet bis Minden 750mm, das der Elbe bis Barby 680 mm, 
der Oder bis Steinau 610mm und das der Warthe bis zur Einmündung in 
die Oder 550 mm8), Von besonderer Wichtigkeit für die deutsche Landes-Kultur 
ist es, dass wir ein Sommerregen-Maximum haben; es trifft durchschnittlich 
auf die Monate Juni, Juli, August mehr als der dritte Theil des Jahres-Nieder- 
schlages, wie auch aus nachstehender kurzer Zusammenstellung hervor geht#). 
— m ——— Als grösste täg- 
Prozentsatz d. jährl. Begenmenge Ih we: liche Regenhöhe dürfte 
  
  
  
  
  
Station | ’ I} i . 5 
| er | | || genhöl a » 
IL Winter | Frühlg. |Sommer| Herbst | Due in Deutschland eine solche 
— _ = — von 100mm angesehen 
Koblenz... ... .1 161% 240% | 350% | 249% werden; tägl. Regenhöhen 
Strassburg - » - -||1 1680 | 28,6 |'841 | 26,3 Eee © bald 
Mannheim | 183 | 287 | 82,6 | 25,4 MIR ommen ba 
Stuttgart . .| 201 1198 | 335 | 26,6 da, bald dort ziemlich oft 
Ulm. “1 813: | 16,5 211,866) 1::22,6 vor.) 
Göttingen. 21 184 © 18,1. .1°45,9..1927,6 ER 5 . £ E 
Erfurt . ee 20 918 ‚ Zuı Beurtheilung der 
Tegernsee - » . . 164 | 185 | 447 | 204 mit der Grösse, der Nei- 
Re burg. 11:19;8 17,7 40,1: | 22,9 ässiokei 
Haucheburs Perae ien o2 gung, Durchlässigkeit und 
Neue Vorfluth-Gräben sind mit Karmin roth auszuziehen, hellblau auszutuschen und mit 
grossen lateinischen Buchstaben zu bezeichnen. 
Mit blauer Farbe sind anzugeben: die Saugdrains durch schwächere, die Sammeldrains 
durch stärkere, die Doppeldrains durch doppelte, scharf ausgezogene Linien; die Uebergangs- 
punkte aus einer in die andere Röhrenweite mit Kreuzchen; die Röhrenweite der stärkeren als 
{ em starken Röhren; die Richtung des Wasserlaufs durch Pfeile; die Entfernungen der Saugdrains. 
Mit rother Farbe sind anzugeben: die Gefälle der Sammel-Drainsohlen und die Tiefe 
der letzteren unter Gelände an jedem Brechhöhenpunkte; die Kote der Drainausmüudung in 
den Vorfluthgraben; die Senk- und Sammelbrunnen durch kleine Quadrate. 
Die einzelnen Drain-Systeme sind mit grossen, offenen, lateinischen Buchstaben blau, 
die Sammeldrains jedes einzelnen Systems nach der Reihenfolge von oben herab mit kleinen 
lateinischen Buchstaben und die Saugdrains mit fortlaufenden arabischen Ziffern dergestalt 
blau zu bezeichuen, dass der an der höchsten Stelle des Sammeldrains « einmündende Saug- 
drain No.1 erhält, und dass dann, der Buchstaben-Bezeichnung der Sammeldrains folgend, mit 
der Nummerirung so fortgefahren wird, dass schliesslich der an der tiefsten Stelle des Systems 
liegende Strang mit der letzten Nummer versehen wird. 
1) Um auf einen wahrscheinlichen Fehler von 5% zurück zu kommen, müssen bei den 
Jahres-Niederschlägen nach Dr. J. Hann (Sitzungs-Berichte der kais. Akademie der Wissen- 
schaften, Jahrg. 1880, II Abth. S. 45 „Untersuchungen über die Regen-Verhältnisse von Oester- 
reich-Ungarn*). 5—9jährige Perioden, bei den monatlichen Niederschlägen 58—68jährige Perioden 
benutzt werden können. 
2) Ueber einen Fall grosser Verschiedenheit auf noch viel engerem Gebiete vergl. Deutsche 
Bauzeitg. 1887, S. 106. 
3) P. Graeve, Civil-Ingenieur 1879 8.591 und ff. W.Frauenholz. Das Wasser usw. 
4 Müller-Ponillet. Lehrbuch der Physik und Meteorologie. — v. Bebber. Die 
Regen-Verhältnisse des nördlichen Deutschlands. 
5) Vergl. übrigens die umfassenden Angaben 9, 1138 ff. im Bd. I. der Hilfswissenschaften.
	        
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