;n,
rd
en
Si-
nt-
ist
u-
nd
ch
en,
on
eT-
ei
vie
1er
eit
‚ch
on
cbm
re&-
n
BU-
em
on
ab,
hat
len
ig-
‚ch
Bewässerung von Ländereien. 361
zugelassene, allgemeinere Meliorationen ausschliessende Verschwendung des Was-
sers vermieden werden soll. Durch wiederholte Benutzung des Wassers und
durch einen zweckmässig festgesetzten Turnus, nach welchem die einzelnen
Abtheilungen eines grösseren Gebietes auf kürzere Zeit mit einer ergiebigeren
Wassermenge versorgt werden können, lässt sich auch bei mässigerem Zuflusse
ein grosser Gewinn erzielen.
Bei anfeuchtenden Bewässerungen kann demnach als mittleres Maass ein
Zufluss von 1! auf 1ha und Sek. und bei düngender Bewässernng ein solches
von 10l auf Iha und Sek. angegeben werden. Dass unter besonderen Verhält-
nissen eine viel grössere Menge — 100 Sek.-Lit. und darüber -—- verwendet
werden kann, wird durch einzelne bestehende Anlagen erwiesen.
Bei der Müden-Nienhöfer Meliorationsanlage!) ist ein ständiger Zufluss von
6,41 auf 1 ha angenommen worden; die Erfahrung hat ergeben, dass diese zu-
geleitete Wassermenge für eine düngende Bewässerung zureicht.
An der Weser, unterhalb Hoja ist auf dem linken Ufer eine Melioration
von 7425 ba geplant, welche nach ihrer Durchführung die grösste derartige
Anlage in Deutschland sein wird. Das zur Bewässerung erforderliche Wasser
soll oberhalb Hoja dem Weserstrom entnommen werden und es ist be-
absichtigt, dass jede Fläche jährlich 14 Tage lang eine düngende Bewässerung
mit einem Zuflusse von 15 Sek-Lit. auf 1 ba und im Sommer nach der Heuernte
eine Anfeuchtung mit 1000 ebm auf 1 ha — Stau- oder Irrigationshöhe also 1 dm
— erhalten soll. Dies giebt auf 180 Tage vertheilt einen gleichmässigen
sekundl. Zufluss von 1,21 für 1 ha2),
Wird ein grösseres Gebiet z. B. in 4 Abtheilungen zerlegt und ist ein
sekundl. Zufluss von 101 auf 1 ha zugrunde gelegt, so kann bei einem 4fachen
Turnus jedem Revier während der Bewässerungszeit ein Zufluss von 40 Sek.-Lit.
zugewiesen werden und ist die Anlage auf eine doppelte Benutzung des Wassers
eingerichtet, so lässt sich auch die doppelte Fläche zeitweise nahehin "mit dem
gleichen Wasserquantum versorgen?).
e. Wasserverluste.
Zu beachten sind bei der wiederholten Benutzung des Wassers, bei den
Wasserableitungen, bei den an Wasserwerksbesitzer zu entrichtenden Entschädi-
gungen für zeitweilige Wasserentnahme usw. die Wasserverluste, welche
sich in Folge der Versickerung und Verdunstung ergeben. Auch diese hängen
von den örtlichen Verhältn:ıssen so wesentlich ab, dass sich nur generelle An-
gaben machen lassen. Bald werden die Verluste nur mit etwa 10, bald auch
mit 30% und darüber angegeben #).
f. Entnahme, Zu- und Ableitung des Wassers.
Ist die Grösse der zu bewässernden Fläche und die zur Bewässerung in
Aussicht zu nehmende Wassermenge bestmöglich festgestellt, so handelt es
sich weiter um Ansammlung, Entnahme, Zuleitung, Ableitung und
Abgabe des Wassers.
Die Ansammlung und Aufbewahrung des zeitweise im Ueberflusse
auftretenden Wassers geschieht durch Sammelteiche und Weiher, aus welchen
es je nach Bedarf abgelassen wird. Die aus früherer Zeit übrig gebliebenen
Weiher sind oft so ungünstig gelegen, dass sie zu Versumpfungen Veranlassung
geben. Neue, an zweckmässig gewählten Stellen angelegte Sammelteiche zur
Bewässerung sind in Deutschland bis jetzt nur selten angeordnet worden).
1) Hess: Die Bewässerungsanlagen im südlichen Theil der Landdrostei Lüneburg 1883.
2) Deutsche Bauzeitg. 1882, S.. 69.
3) Manchmal ist ein 7—8facher Turnus und eine 5—6 malige Benutznng des Wassers ein-
gerichtet.
*) Näheres im Kulturingenieur Bd, III, sowie Zeitschr. f, Hannover 1888 und Zeitschr. d.
landwirthsch. Ver. in Bayern 1885.
5) Ueber die bedeutenden Sammel-Teichanlagen im Elsass der jüngsten Zeit s. Zeitschr.
f. Bauw. 1889