Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
372 Ent- und Bewässerung von Ländereien (Meliorationen). 
von 4—8°/, verwendet werden, ist in seiner einfachsten Anordnung durch 
Fig. 644, in einer bei reichlicher Wasserzufuhr, bei einem zur Versumpfung und 
Erkaltung neigenden Boden und bei Gefällen unter !/;, zu benutzenden An- 
ordnung (sogen. halber Rückenbau) durch Fig. 645, und für den Fall der wieder- 
holten Benutzung des Wassers durch Fig. 646, 647 dargestellt. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Fig. 644. Fig. 646, 647. 
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Das diesen verschiedenen An- 
Fig. 648. 
lagen Gemeinsame liegt darin, 
£ dass von dem Haupt-Zuleitungs- 
y‚>0r kanal aa Vertheilgräben 5b und 
79” von diesen wieder die Rieselrinnen 
cc abzweigen, dass ferner das nach 
der Benutzungabzuführende Wasser 
in dem am unteren Ende der Abtheilung befindlichen Sammel- und bezw. Ablei- 
tungs-Graben dd aufgenommen wird. Je nach Umständen kommen zu diesen 
Gräben Entwässerungs-Grippen ee und -Gräben /f hinzu, ferner Einlässe gg. 
Manchmal werden, was in den obigen Figuren nicht angegeben, aber in Fig. 
648 im Schnitt dargestellt ist, Vertheilgräben parallel zum Haupt-Zuleitungs- 
kanal angelegt; bei breiteren Hängen kommen auch Regelungs-Rinnen zwischen 
den benachbarten Rieselrinnen zur Anwendung. 
Die Breite der Abtheilungen zwischen Haupt-Zuleitungskanal und dem Ent- 
wässerungs-Kanal kann bis zu 100m genommen werden; bei grösserer Breite 
der Rieselfläche wird diese durch Sammelgräben in mehre Abtheilungen zer- 
legt; parallel zu denselben werden sodann in der Regel Bewässerungs-Kanäle 
angeordnet, welche das Wasser unmittelbar aus dem Haupt-Zuleitungskanale 
durch Zubringergräben erhalten. Der Abstand der Vertheilgräben bb, welche 
gewöhnlich im stärksten Gefälle der Abtheilung und nur ausnahmsweise bei 
welligem Gelände auf den Firstlinien, Fig. 643, liegen, wechselt zwischen 18 und 
50m; dieselben werden 0,3—0,8m breit und 0,1—0,3m tief hergestellt. Die 
Rieselrinnen erhalten bei ganz oder nahezu wagrechter Lage (Gefälle !/ooo 
bis 1/00) eine Breite von 0,15 — 0,25m und eine Tiefe von 0,1 — 0,15 m. 
Bei geneigten Rieselrinnen — Gefälle höchstens 1/yg, — verjüngen sich die- 
selben,, um ein gleichmässiges Ueberschlagen des Wassers zu erzielen; an der 
Abzweigung vom Vertheilgraben erhalten sie eine gleiche Tiefe wie dieser nnd 
eine Breite von 0,25m, an ihrem Ende eine Tiefe von 0,15 m und eine möglichst 
geringe Breite. Die Entwässerungs-Rinnen und -Gräben erhalten Abmessungen 
wie die betr. Bewässerungs- und Vertheilgräben. Kleine Schützen (Stechbretter) 
und Rasenstücke werden benutzt, um die Aufleitung des Wassers auf die ein- 
zelnen Hänge zu regeln. 
   
   
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