Full text: Der Wasserbau (Abtheilung 3, 2. Heft)

       
  
   
   
   
     
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
    
      
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40 Einige Sonder-Arbeiten des Wasserbaues. 
eine elektrische Lampe, sodann einen festen Boden, in welchem zahlreiche Glas- 
fenster wie auch Stopfbüchsen angebracht sind, in denen verschiedene Arbeits- 
geräthe, Zangen, Meissel usw. ihre Führung erhalten, um auf dem Meeres- 
boden angreifen zu können. Eine wagrecht liegende Schiffsschraube und ein 
Steuerruder dienen zur Bewegung und Lenkung im wagrechten Sinne. Die Zu- 
führung. der Luft geschieht von oben her durch einen langen Schlauch. Der 
untere Rand der Glocke ist stark mit Blei belastet. — 
Die als Taucherschächte oder auch wohl als Taucherschiffe bezeich- 
neten Apparate haben grosse Aehnlichkeit mit den Senkkasten, welche bei Grün- 
dungen im Gebrauch sind; sie unterscheiden sich von letztern oft nur dadurch, dass 
ihr Arbeitsraum zur Herstellung eines Fundaments auf dem natürlichen Boden dient 
und der ganze Schacht nachher wieder entfernt wird, während der Senkkasten 
zum Tragen des Fundaments oder als unterster Theil des letzteren selbst be- 
nutzt wird. Oft sind der Arbeitsraum, der Einsteigeschacht, die Förderschächte 
und die Luftschleusen gleich oder ähnlich wie bei den Senkkästen ausgeführt; mit 
Bezug auf diese Theile darf daher auf den betr. Abschnitt im „Grundbau“ 
verwiesen werden. Von den Taucherglocken unterscheiden die Taucherschachte sich 
dadurch, dass sie stets mittels eines Schachtes von oben her zugänglich bleiben, 
während dies bei 
der Glocke nur 
ausnahmsweise 
der Fall ist. 
Darnach be- 
steht das Cha- 
rakteristische 
der Taucher- 
schachte vor- 
zugsweise in der 
Beweglichkeit, 
Wiederver- 
wendbarkeit 
und steten Zu- 
gänglichkeit. 
Sie sind ent- 
weder in einen 
schiffsartigen 
Körper fest ein- 
geschlossen, 
oder hängen 
zwischen 2 Schiften und zwar oft nur während des Transports, indem sie wäh- 
rend des Gebrauches frei auf der Sohle des Gewässers stehen und selbst oft 
etwas in den Boden eingesenkt werden. Endlich werden Taucherschächte ent- 
weder dauernd als einheitliche Körper erbaut, oder sie lassen sich aus einzelnen 
Theilen zum Ganzen zusammen setzen. Letzteres erhöht nicht allein die 
leichtere Beweglichkeit von einer Baustelle zur andern, sondern es dıent auch 
bei manchen Schachten dazu, die Arbeit je aach Umständen und Belieben mit 
Hilfe von Pressluft zu beginnen, später aber, z. B. nach Beseitigung der Decke 
usw., an freier Luft fortzusetzen, wobei dann die Seitenwände nur noch als 
Fangdämme dienen. 
Die auf dem Rhein und der Mosel versuchsweise zur Beseitigung los- 
gesprengter Felsmassen angewandten Taucherschachte!) hingen, Fig. 73, 74, 
zwischen 2 Fahrzeugen. Der eigentliche Schacht war 5,5 m hoch, bis 3,6 m 
weit, zylindrisch und aus Eisenblech gebildet. Er konnte nach Bedürfniss um 
einige Meter gehoben und gesenkt werden und war mittels zweier Luftschleusen 
zugänglich. Letztere dienten, gleichwie der obere Theil des Schachtes, auch 
zum  Ausschleusen der Felsstücke. Diese Schachte wurden anfangs, ehe es 
Fig. 73. Fig. 74. 
  
  
  
  
  
  
  
  
1) Hagen. Handb.d. Wasserbaukst. 1374, II. 3. 8.75. — Zeitschr. f. prakt. Baukst. 1864. 
S. 291. — Ann. d. ponts et chauss. 1848, I. S. 261. — Allgem. Bauzeitg. 1858. usw. 
  
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