42 Einige Sonder-Arbeiten des Wasserbaues.
füllen sie einzig den Zweck, dem im Schacht arbeitenden Taucher Schutz gegen
die Strömun: g zu gewähren.
Ein derartiger Schacht ist zur Aufräumung der Rheinsohle bei Mainz von
alten Pfahlstumpfen benutzt worden. Derselbe "bestand, Fig. 76—78, aus einem
2,5m weiten Blechzylinder, welcher aus 1m hohen Trommeln mittels Flansche
und Schrauben zusammen gesetzt war; jede Trommel war zum Einhängen in
Ketten mit 2 Bügeln versehen. Die — stückweise — Versenkung des Schachts
geschah mittels eines Windengerüstes, welches auf 2 Pontons aufgestellt war.
Die Figuren zeigen aussen die 2 Windenketten für den Schacht nebst einer
3 Kette, welche oben zu einer Schraube führt, mittels der das Ausziehen von
Pfahlstumpfen aus der Flusssohle bewirkt ward, nachdem der Kopf derselben
Fig. 76, 77. Fig. 78.
durch einen Taucher frei gelegt
und in die Kette eingeschlungen
war. Die beiden Taucher arbeiteten
täglich in 2 Pausen je 3 Stunden,
zusammen jeder also 6 Stunden,
wofür sie einen Lohn von 12 WM.
erhielten. —
Tauchertunnel können die-
jenigen Apparate genannt werden,
welche es ermöglichen, in belie-
biger Richtung in den nassen
Grund einzudringen. Bei dem von
Taskin!) 1878 gebaueten Apparate
besteht der Haupttheil in dem am
vorderen Ende (Ort) des Tunnels
befindlichen Schilde, welcher das
Eindringen des Wassers und wei-
chen Erdreichs abwehren soll.
Durch den Mittelpunkt des Schildes geht eine Achse, an deren Ende ein gezahn-
ter Flügel sitzt, welcher vor dem Schilde den Boden auflockert. Durch eine
Oeffnung am untern Rande des Schildes geht ein schräg liegender Eimerbagger,
welcher die gelöste Erde in Transportwagen fördert. Alle genannten Theile be-
finden sich in einem zylindrischen Rohr, welches mit Pressluft gefüllt ist und
mit stopfbüchsenartiger Dichtung sich auf einen etwas engeren, mit der freien
Luft in Verbindung stehenden Zylinder vorschieben lässt.
In grossartigem Maasse ist bei dem seit 1880 im Bau begriffenen Tunnel
unter dem Hudson zwischen Newyork und New-Jersey von dem Taucher-
1) Revue universelle 1880, T. VIII, 2. s. S. 264.
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