Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

   
    
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Städtische Strassen-Eisenbahnen. 
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welche das „Schlagen“ am Schienenstoss vermeidet; für Demerbe spricht der 
einfache Anschluss des Strassenkörpers, welcher bei den anderen Systemen 
sorgfältige „Beilagen“ erfordert, übrigens aus Beton befriedigend hergestellt 
werden kann. Die angeführten Gewichtszahlen können nicht zum un- 
mittelbaren Vergleich dienen, da die Unterhaltungsarbeiten mit in Frage 
kommen, welche hier durch Kosten, Pflasteraufbruch und Verkehrsstörung 
noch bedeutsamer sind, als bei Eisenbahnen mit selbstständigem Planum. Dar- 
über fehlt es aber noch an genügenden Erfahrungen. 
Zu den Zwillingschienen ist noch das System Heusinger von Waldegg zu 
rechnen, Fig. 127, angewendet für die Strassenbahn Wülfel-Döhren bei Han- 
nover, für Kopenhagen und Hagen i. W. 
Es sind 2 verschieden profilirte Schienen 
vernietet, mit verwechselten Stössen, deshalb 
ohne besondere Laschen. Querverband durch 
Wulsteisen, ähnlich Demerbe, jedoch mit 
eigenartigen Einzelheiten ander Befestigungs- 
stelle. Gewicht der Schienen 13-10 kg, des 
ganzen Gleises 48kg für Im Länge. Der 
Hauptsteg der Schiene steht senkrecht 
unter dem Stützpunkt des Wagenrades, daher die Belastung ziemlich symme- 
trisch., Der Hohlraum wird mit Kies unterstopft, die Pflastersteine schliessen 
recht gut an, sowohl am Kopf als am schrägen Fuss der Schienen. Theoretisch 
ist das Material nicht so günstig über das Profil vertheilt, wie bei den breit- 
basigen Schienen Phönix und Haarmann. 
Fig.127. System Heusinger von Waldegg. 
  
VI. Schienen auf eisernen Langschwellen. 
Während die zuletzt beschriebenen Querschnitte aus zwei Schienen neben 
einander zusammengesetzt waren, handelt es sich nun um Theilung nach der 
Höhe, d. h. eine Fahrschiene befestigt auf einer eisernen Langschwelle, welche 
selbst zuweilen wieder aus 2 Theilen neben einander besteht. Mit derartigen 
2 oder 3 theiligen Strängen wird beabsichtigt, die Kosten theuren Materials 
(Stahl) und des Auswechselns auf einen Theil des Querschnitts, auf die Fahr- 
schiene zu beschränken, während die Langschwelle aus Gusseisen oder Schmied- 
eisen bestehen mag und der Abnutzung nicht unterliegt. Diesem Vortheil steht 
jedoch der Nachtheil geringerer Biegungsfestigkeit, bezw. grösseren Material- 
aufwandes entgegen, indem man schwerlich auf ein Widerstandsmoment des 
Gesammtprofils rechnen kann und selbst wenn die Vereinigung beider zu 
einem Ganzen als ausreichend starr angesehen werden wollte, doch der Quer- 
schnitt nicht so zweckmässig in Bezug auf Materialvertheilung anzuordnen 
ist, wie dies bei einfachen oder gekuppelten Stegschienen der Fall ist. 
Am günstigsten werden immer noch solche Systeme ausfallen, bei welchen 
die Fahrschiene möglichst schwach, in der Regel nur als Flachschiene, ge- 
wählt ist und die Tragfähigkeit ausschliesslich durch die Langschwelle geleistet 
werden kann. Dann mögen die Befestigungsmittel etwa auch durch den Ver- 
kehr gelockert werden, welcher hier eben gefährlicher einwirkt (Strassenfuhr- 
werk), als bei Eisenbahnen mit selbstständigem Planum. Aus dem geschilder- 
ten Grunde, sowie auch wegen der Rücksicht auf guten Pflasteranschluss sind 
die bei den letzteren so zahlreichen Erfindungen „eisernen Oberbaues“ kaum 
zu empfehlen und nur einzeln versuchweise angewendet worden. Dagegen 
sind mancherlei eigens für Strassenbahnen vorgeschlagene Systeme hier anzu- 
führen, obgleich auch diese noch nirgends in grossem Umfang angewendet 
worden und daher einstweilen nur theoretisch zu beurtheilen sind. Diese 
Systeme zerfallen in selche mit einem und solche mit zwei Stegen (Sattel- 
form), deren wesentliche Unterschiede schon oben erörtert worden sind, daher 
nicht bei jedem einzelnen System wiederholt werden sollen. Ferner kann die 
Langschwelle aus einem Stück, oder aus 2 Stücken neben einander bestehen; 
letzteres ist günstiger für die Kontinuität und Steifigkeit, falls die Stösse gegen- 
seitig versetzt werden. 
Zunächst ist in Fig. 128 das System Dowson in mehreren Varianten (Ma- 
dras, Bombay usw.) dargestellt. Eine gusseiserne Langschwelle, nach a durch- 
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