Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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144 Städtische Strassen-Eisenbahnen. 
Was den Rahmenbau betrifft, so ist derselbe bei Krauss kastenförmig 
und bildet zugleich den Behälter für das Speisewasser, so dass gegenüber 
andern Anordnungen grössere Steifigkeit bei weniger Materialaufwand geschaffen 
ist. Die Unterstützung erfolgt durch 3 Federn, von welchen die hintere als 
Querfeder unter der Feuerbüchse angebracht ist; hierdurch ist eine sichere und 
ruhige Lage selbst bei raschem Gange erzielt. Den gleichen Vorzug der Auf- 
hängung in 3 Punkten besitzt System c; derselbe ist neuerdings noch da- 
durch gesteigert, dass die Radachsen in einen besondern Rahmen gelagert sind, 
welcher durch Lenkerstangen mit dem Maschinenrahmen zusammenhängt, hier- 
durch werden die Achslager-Führungen geschont. Dagegen ruht in 5 dieMaschine 
auf 4 getrennten Federn und veranlasst deshalb eher Wechsel in den Rad- 
belastungen bei mangelhafter Gleislage oder bei ungleicher Federspannung. 
Bei dem Kessel von Strassenbahn-Lokomotiven sollen ziemlich starke 
Schwankungen des Wasserspiegels zulässig sein, ohne die Heizfläche von Wasser 
Fig. 172. System Brown (e). 1:50. 
  
zu entblössen — einmal, weil sich auf Steigungen der Kessel schief gegen die 
Wasserfläche stellt und sodann, damit die Aufmerksamkeit des Führers durch 
diesen Punkt nicht zu sehr in Anspruch genommen wird. Aus ersterem Grunde 
ist der Kessel jederzeit möglichst kurz gebaut. Ausserdem findet man bei 
System c in der Regel nach Fig. 173 einen hohen „Stehsessel“ angefügt, in 
den sich der Wasserstand einstellt und ziemlich schwanken kann, während der 
liegende Theil stets voll bleibt. Statt der zylindrischen Form dieses Steh- 
kessels wird für stärkere Leistungen, wo grosse Rostflächen erforderlich werden, 
auch die prismatische ausgeführt. Als Nachtheil dieser Anordnung sind die 
höhere Lage des Schwerpunktes und vielleicht auch eine geringere Sicherheit 
zu erwähnen. Bei kleinen Lokomotiven ist die Vereinigung eines wagrechten 
undsenkrechten Kessels nichtmehr geeignet, sondern nur entweder die eine oder die 
andere Form, Fig.172. Auch bei System D sieht man die Ueberhöhung des Hinter- 
kessels nicht, sondern nur den üblichen kleinen Dampfdom in der Mitte. Um 
in der Sicherheit so weit wie möglich zu gehen, ist endlich in c selbst der 
Dom vermieden, womit jedoch andererseits bei geneigtem Wasserspiegel die 
Trockenheit des Damptes Noth leiden kann. Der Nutzeffekt der Kesselkon- 
 
	        
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