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des Untergrundes für bestehende oder künftige Stadttheile eintreten. Hier er-
folgt nun behufs thunlichster Verwerthung zunächst eine Sortirung der Gegen-
stände, so weit sie nicht bereits in den Wagen geschehen ist. Zum Sortiren
dient gewöhnlich Handarbeit; so weit aber der Nutzen mit der Grösse der
Gegenstände zusammenhängt, sind Siebe (Kiesgitter) zweckmässig. In Glasgow
hat man sogar einen rotirenden Siebzylinder mit 3 Abtheilungen von ver-
schiedener Feinheit: Durch die erste gewinnt man Asche und Staub, durch die
zweite Kohlenstückchen, die
Reste der dritten werden von
Hand weiter sortirt. Me-
tallische Abfälle, Lumpen,
thierische Körpertheile finden
industrielle Verarbeitung,
- Asche und Schlacken können
in Ziegeleien, oder mit Kalk
gemischt zu Mörtel, oder zu
Ausschüttungen, Kohlenreste
als Brennmaterial, steinige
Stoffe zur Unterbettung von
Strassen,alsBeton-Steinschlag
oder zu Anschüttungen ver-
wendet werden. Organische
Reste können als Düngmittel
verkauft werden, sei es frisch
oder durch Ablagerung ver-
fault; doch haben vegetabi-
lische Abfälle aus Küchen
und Märkten weniger Werth
als Mist, selbst wenn dieser
mit Strassenabraum versetzt
ist. Für düngerhaltigen
Strassenkoth werden in Ber-
lin 15-20 M. für 1 Kahn-
ladung (160 ebm), bei London
1 #. für 1t bezahlt. In
Nottingham werden die fei-
nern Theile des gesiebten
Hauskehrichts mit Markt-
resten auf einer Mörtelmühle
zu Düngmittel verarbeitet.
Anderswo vermengt man die
geeigneten Massen aus Haus-
und Strassen-Kehricht, theils
untersich,theils mit Jauche zu
„Kompost“, in welchem zwar
die feinern mineralischen
Theile verbleiben, anderseits
aber auch grobe organische
Stoffe durch den Prozess der
Fäulniss zerfallen und ver-
werthbar werden. Auf diese Weise erzielt man in Breslau, Frankfurt, Strassburg
u. a. ziemlich hohe Erlöse (vergl. CVII). Selbst Bauschutt kann wegen seines hohen
Kalkgehaltes in gewissen kalkarmen Gegenden ein willkommenes Düngmittel
abgehen, nachdem er zerkleinert und eventuell mit organischen Stoffen ver-
setzt ist.
Den angeführten Methoden der Düngerbereitung steht der Kostenaufwand
und die Schwierigkeit des Absatzes im Winter entgegen, der geschilderten
Verwerthung des Kehrichts überhaupt die öffentliche Gesundheitspflege. Denn
man bedenke die ungeheuren Massen, welche oft lange Zeit abgelagert bleiben,
welche mit bedenklichen ja gefährlichen Dingen durchsetzt sind und ohne Des-
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Fig. 9. Kehrichtwagen. Patent Geiger.
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