Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
  
  
Abfuhr. 191 
passiren. Schlauchweite 10m. Zum Erzeugen der Luftleere kommen folgende 
Apparate in Betracht: 
a) Fahrbare Pumpe mit Handbetrieb für 1—4 Mann, Fig. 20 mit Kurbeln, 
Fig. 21 mit Hebeln. Die aus dem Fass angesaugte übel riechende Luft wird 
durch 'die Pumpe unter ein Kohlenfeuer gedrückt und steigt mehr oder weniger 
gereinigt durch den Bilech- 
schornstein empor. Immerhin 
ist die Handarbeit auch nach 
dieser viel gebräuchlichen Me- 
thode noch etwas zeitraubend 
(4—10 Min. für 1 Fass) und 
wird die Luftverdünnung oft 
nicht so weit getrieben, dass 
auch der Bodensatz der Grube 
aufsteigt, wie es doch zu 
wünschen wäre. 
b) Lokomobile mit Luft- 
pumpe, System Talard. Hei- 
zung mit Kokes, wobei kein 
lästiger Rauch entsteht. Ge- 
wöhnliche Arbeitsgrösse: 2 bis 
3 Pferdekräfte, 2—4 Atmo- 
sphären Dampfspannung, 50 
bis 70kg Koks täglich. Es 
genügt eine Arbeitszeit der 
Pumpe von 2 Minuten, um in 
einem eisernen Fass von 
2,5cbm die Luftspannung auf. 
1/,—!/, Atm. zu reduziren und 
damit selbst diekflüssigen Gru- 
beninhalt anzusaugen. Noch 
weiter mit dem Vakuum zu 
gehen, ist bei den gewöhnlichen 
Höhenverhältnissen nicht er- 
forderlich. Mit Einschluss des 
Fahrens von Haus zu Haus, 
des Legens und Aufnehmens 
der Schläuche usw. werden 
bei einer Bedienung von 5 
Mann täglich 50—70 Fässer 
gefüllt. Indem die aus dem 
Fass gesaugte Luft unter die 
Kesselfeuerung gedrückt wird, 
Fig. 20. 
   
   
     
  
  
   
   
    
  
Na De ka ) 
     
   
    
Il geht auch ihre Reinigung 
Si 7 SS energischer vor sich, als bei 
L RE Handpumpen, und zugleich 
   
zum Vortheil der Feuerung 
selbst. Wenn man mittels 
langsamen  Schieberschlusses 
den Dampf allmählich ent- 
weichen lässt, ist auch das 
Geräusch der Arbeit unbeden- 
+end. Gebräuchlich in Strassburg, Metz, Karlsruhe, München, Hannover n. a.1) 
c) Nach dem System Lenoir und Schneitler wird auf dem Arbeitswagen 
ein Blechreservoir neben die Luftpumpe montirt, zunächst für sich luftleer ge- 
macht und mit angesaugter Jauche gefüllt. Hierauf wird die Luftpumpe auf 
Druck gestellt und durch Hineinpumpen von Luft in das Reservoir, dessen In- 
halt in das Transportfass gedrückt. Das letztere bedarf demnach keine luft- 
1) Zeichnungen im Hannoverschen Wochenblatt für Gewerbe, 1882, S. 241. 
  
  
 
	        
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