Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

Transport durch pneumatische Röhren. 201 
und Jahr in Bezirken mit festen Pumpstationen auf 0,8, in einzeln bedienten 
Häusern auf 1,7 #. (Arbeitslohn, Material und Instandhaltung) und nahezu 
ebenso hoch auch 
der Aufwand für 
1 com, indem 
täglich 2,41 für 
1 Kopf zu ent- 
fernen waren. 
Das Prinzip der 
pneumatischen 
Röhren ist fer- 
ner von Berlier 
in Paris versuchs- 
weise für eine 
Kaserne in eigen- 
thümlicher Art 
ausgeführt, Fig. 
35.1) Die Abtritt- 
stoffe fallen zu- 
nächst in den 
„Aufnehmer“, ein 
im Keller aufge- 
stelltes Gefäss in 
welchemein weit- 
maschiger Draht- 
korb D fremde 
Gegenstände zurückhalten soll. Die Exkre- 
mente passiren aber dessen Maschen, und 
gelangen in ein weites Gefäss, den „Ent- 
leerer“, welcher event. mit mehreren Auf- 
nehmern gleichzeitig in Verbindung steht. 
Derselbe ist für gewöhnlich in seinem 
unteren konischen Theile durch eine Kaut- 
= ie schukkugel K gegen die pneumatsiche Lei- 
N eb SH FI tung A verschlossen. Die Kugel ist mit 
| | einem ballonartigen Schwimmer $. vereinigt. 
Hat nun die Flüssigkeit einen gewissen 
1) ie Stand erreicht, so hebt sie den Schimmer 
) sammt der Kugel, und wird demnach 
kt 1 1 selbst in die luftleere Röhre angesaugt, 
A, 14 wobei auch von dem Drahtkorb noch an- 
oe er 2 haftende Massen mitgezogen werden. Die 
IIIIIIIII>IIIIIII>>> Entleerung wiederholt sich automatisch so 
oft, wie die Fäkalstoffe die Schwimmlinie 
erreichen. Bei zahlreichen Anschlüssen ist 
demnach die Spedition kontinuirlich. Uebri- 
gens kann das Rohrnetz wie bei Liernur 
angelegt werden, insbesondere mit luftleer 
gehaltenen Bezirksreservoirs, um den Trans- 
port streckenweise zu theilen, und geeignete 
Geschwindigkeiten zu erzeugen. 
Wenn als Vorzüge der Berlier’schen 
a Einrichtung vor derjenigen von Liernur 
| 1 ar die Unabhängigkeit der Häuser von einan- 
. der, und die Verminderung, event. der 
Wegfall von Hahn - Manipulationen hevor treten, so sind dagegen folgende 
überwiegende Nachtheile zu beachten: 
1. Die Nothwendigkeit den Drahtkorb wöchentlich einige Male mittelst 
Kurbel zu drehen, um die Maschen besser zu öffnen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
: =) Gesundheits-Ingenieur 1883, S. 393. Zentralblatt der Bauverwaltung 1883, No. 48. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.