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Allgemeine Grundzüge. 293
Kanäle, sondern führe bei einem verwickelten Strassennetz Seitenkanäle in einen
Sammelkanal zusammen (Prinzip der Verästelung), weil ein Kanal von n-facher
Leistungsfähigkeit nicht so viel kostet, wie n-Kanäle von einfacher Leistung.
Andererseits können manchmal beträchtliche Kosten gespart bezw. der späteren
Zeit zugeschoben werden, wenn man einen Sammelkanal nicht gleich für ein
grosses Zukunftsgebiet einrichtet, sondern mit mässigen Abmessungen, und später
einen Parallelkanal hinzu fügt.
Todte Enden sind möglichst zu vermeiden; daher z. B. zwei parallele der-
artige Kanäle möglichst an ihren hinteren Enden wieder zu verbinden und zu-
gleich den einen etwas höher als den anderen zu legen, damit Spülung aus
jenem in diesen stattfinden könne. Auch für kräftige Luftbewegung im Kanal-
netz ist statt todter Enden Zirkulation zu wünscher, sowie an Strassenkreuzungen
Vereinigung der Kanäle, jedoch unter bestimmter Weisung für den Wasserlauf
(Kurven, Absätze, Schieber).
Statt eines Kanals in der Axe einer Strasse kommen auch zwei zu
beiden Seiten der Fahrbahn vor (Berlin, Düsseldorf, Mannheim, Pest, Innsbruck,
Paris), um geringere Länge und günstigeres Gefälle für die Hausanschlüsse und
Strasseneinläufe zu erreichen (vergl. Fig. 108). Doch wird infolge Halbirung
der Wassermenge der Kostenaufwand der Kanäle grösser und deren Reinhaltung
schwieriger; daher das Prinzip von Doppelkanälen wohl erst bei Strassen über
25—30m Breite, namentlich bei solchen mit einer Mittelpromenade in Frage
kommt.
Ferner ist anzuführen, dass in manchen englischen und ®merikanischen
Städten Kanalisation hinter den Häusern üblich ist, mittelst durch Höfe oder
durch Hintergassen gelegter Stränge, behufs bequemer Privatanschlüsse aus
Küchen, Abtritten und Höfen, welche sich meistens an der Hinterseite befinden.
Indem jedoch die Strasse für sich ebenfalls einen Kanal bedarf, so wird durch
dieses sogenannte Backside-System die Länge der öffentlichen Kanäle unge-
fähr verdoppelt. \
II. Brauchwasser- Menge. d
In der Voraussetzung öffentlicher Wasserversorgung pflegt man die Menge
des gebrauchten ebenso gross wie diejenige des gelieferten Wassers anzunehmen.
Strenge genommen müsste dem letzteren das aus Schöpfbrunfien 'nnd Regen-
fässern entnommene Wasser zugerechnet, dagegen das zum Trinken und Kochen
verwendete, sowie das beim Reinigen und Besprengen verdunstende und ver-
sickernde abgezogen werden Indessen kommt es auf scharfe Rechnungen kaum
an, weil der Verbrauch sich im Laufe der Zeit zu vergrössern pflegt, und
gegenüber dem Regenwasser-Maximum stets gering bleibt, daher die Kosten
wenig beeinflusst.
Nach den Tabellen von Grahn und Thiem beträgt der Wasserverbrauch in
deutschen Städten, wenn man den Durchschnitt aus allen Tagen eines Jahrgangs
zieht, zwischen 15 und 220 ! pro Kopf und Tag, meistens zwischen 25 und 140 1,
Für den eigentlichen Hausbedarf (ohne öffentliche Zwecke und Gewerbe) geht
er nicht über 40—50 11). Hohe Ziffern, welche z. B. in einzelnen amerikanischen
Städten bis 600 ! erwachsen, beruhen auf Vergeudung. Die Anwesenheit und
Anzahl von Wasserklosets macht keinen wesentlichen Unterschied (C I); doch
wird man deren etwaige künftige Einführung berücksichtigen, namentlich
wenn dann voraussichtlich auch zum Spülen der Kanäle mehr Wasser aus der
Leitung entnommen werden muss. Für neue Entwürfe zur Wasserversorgung
werden meistens 1501 zugrunde gelegt, in England gelten 28 gallons = 127 I
als angemessen bei einem vollständigen Schwemmsystem. Bei einzelnen Bezirken
und Kanälen ist eventuell ein aussergewöhnlicher Verbrauch für industrielle
Zwecke zu beachten.
Wie sehr der Charakter der Bezirke innerhalh einer grossen Stadt wechselt,
zeigt Berlin, woselbst man im Stande ist, die Leistung der Pumpstationen nach
Radialsystemen getrennt zu beobachten (DI 5e). Die pro Kopf und Tag ge-
l) Bericht der Kommission zur Ermittelung des Wasserbedarfs. Journal für Gasbeleuch-
tung und Wasserversorgung 1884.
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